„London Undercover“ ist das erste Buch der fünfbändigen Reihe mit dem Protagonisten Neal Carey und das Debüt des mittlerweile bekannten Thrillerautors Don Winslow. Im Original ist „A cool breeze on the underground“ im Jahr 1991 erschienen, in der deutschen Übersetzung erstmals unter dem Titel „Ein
kalter Hauch im Untergrund“ im Jahr 1997. Mittlerweile liegen alle Bände in einer Neuübersetzung von…mehr„London Undercover“ ist das erste Buch der fünfbändigen Reihe mit dem Protagonisten Neal Carey und das Debüt des mittlerweile bekannten Thrillerautors Don Winslow. Im Original ist „A cool breeze on the underground“ im Jahr 1991 erschienen, in der deutschen Übersetzung erstmals unter dem Titel „Ein kalter Hauch im Untergrund“ im Jahr 1997. Mittlerweile liegen alle Bände in einer Neuübersetzung von Conny Lösch vor und erscheinen im Laufe des Jahres im Suhrkamp-Verlag.
Erzählt werden die Ereignisse aus der Sicht Neal Careys, immer wieder von Rückblenden unterbrochen, die dem Leser einen Blick in die Vergangenheit des Protagonisten ermöglichen: Die Mutter ein Junkie, die ihren Lebensunterhalt auf der Straße verdient und sich nicht um ihr Kind kümmert. Das Kind, das für sich selbst sorgen muss und sich als Taschendieb über Wasser hält.
Aber er wird erwischt, und zwar von Joe Graham, der als Ermittler für die Organisation eines Bankers arbeitet, die sich um Probleme jedweder Art ihrer solventen Kunden kümmert. Mit deren finanzieller Hilfe sorgt Graham fortan für Neal, erzieht ihn und fördert bei ihm auch die Fähigkeiten, die man als Privatdetektiv benötigt.
Als 1976 Jimmy Carter sein Wahlkampfteam zusammenstellt, schlägt die große Stunde für einen Senator aus Rhode Island, aber vorher gilt es noch, seine Tochter Allie zu in den Schoß der Familie zurückzubringen. Und deshalb macht sich Neal Carey, mittlerweile Student an der Columbia, auf den Weg in Londons Unterwelt.
Eine interessante Mixtur, die Don Winslow in seinem Erstling abliefert: Noir, vermischt mit Dickens und Punk – aber es funktioniert bestens. Besonders gut hat mir dieser Wie-wir-wurden-was-wir-sind Aspekt gefallen, den man so nicht oft in Thrillern liest, aber für die Charakterisierung der Hauptfigur in diesem Falle unerlässlich ist. Dazu noch eine temporeiche Handlung, gepaart mit viel Zeitkolorit und dem bissigen Sarkasmus des Autors, den man aus seinem späteren Werken kennt.
Ein gelungener Auftakt - glücklicherweise müssen wir nicht lange auf den Nachfolger warten, denn der zweite Band „China Girl“ erscheint Anfang April. Ich freue mich schon darauf!