Einst waren sie unzertrennlich, seit fünf Jahren sprechen sie nicht mehr miteinander, doch die eine wacht insgeheim über die andere. Jetzt aber ist die Lage bedrohlich geworden: Mickey, Streifenpolizistin in Philadelphia, findet ihre drogenabhängige Schwester Kacey nicht mehr auf den Straßen der Blocks, die sie kontrolliert und auf denen Kacey für ihren Konsum anschaffen geht.
Gleichzeitig erschüttert eine Reihe von Morden an jungen Prostituierten die von Perspektivlosigkeit und Drogenmissbrauch geplagte Stadt. In ihrem enorm spannenden Roman erzählt Liz Moore die Familiengeschichte von Mickey und Kacey und deren Entfremdung parallel zur Geschichte der Jagd nach einem Frauenmörder, die auch Mickey in große Gefahr bringt. Zugleich entwirft Liz Moore in diesem großen Roman das umwerfend authentische Porträt einer Stadt und einer Gesellschaft in der Krise.
Gleichzeitig erschüttert eine Reihe von Morden an jungen Prostituierten die von Perspektivlosigkeit und Drogenmissbrauch geplagte Stadt. In ihrem enorm spannenden Roman erzählt Liz Moore die Familiengeschichte von Mickey und Kacey und deren Entfremdung parallel zur Geschichte der Jagd nach einem Frauenmörder, die auch Mickey in große Gefahr bringt. Zugleich entwirft Liz Moore in diesem großen Roman das umwerfend authentische Porträt einer Stadt und einer Gesellschaft in der Krise.
buecher-magazin.deDie Schwestern Mickey und Kacey sind in Kensington aufgewachsen, einem sozial schwierigen Viertel von Philadelphia. Armut, Drogen und Kriminalität bestimmen hier den Alltag. Während Kacey als Straßenprostituierte arbeitet, um ihre Drogen zu finanzieren, stemmt Mickey, die Ältere von beiden, sich ihrer Herkunft entgegen. Sie ist Polizistin geworden – auch, um wenigstens von Weitem auf ihre Schwester aufpassen zu können, mit der sie sonst keinen Kontakt mehr hat. Irgendwann scheint Kacey von den Straßen verschwunden zu sein, gerade, als ein Frauenmörder in der Gegend umgeht, und Mickey beginnt, sich Sorgen zu machen. Auf eigene Faust sucht sie nach Kacey, geht dabei gefährliche Wege, vernachlässigt ihre Dienstpflichten und muss ihren Sohn immer öfter in der Obhut von Fremden lassen. Bald überlagern und vermischen sich die Probleme… Meisterhaft verbindet Liz Moore die Handlungsebenen und legt mit der eigenwilligen, problembeladenen Mickey als Ich-Erzählerin einen komplexen Entwicklungsroman an, in dem die Kriminalhandlung nahtlos eingepasst ist. Es bleibt bis zum Ende hochspannend – nicht zuletzt deshalb, weil man bei der Lektüre Mickeys Irrwege mitgeht, ohne es zu merken.
© BÜCHERmagazin, Katharina Granzin (kgr)
© BÜCHERmagazin, Katharina Granzin (kgr)
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.02.2020Wo man zur Welt kommt, um zu scheitern
Zombies in der Zeitschleife: Liz Moore verknüpft in ihrem fulminanten Roman "Long Bright River" einen Kriminalfall mit der Geschichte einer kaputten Familie.
In den vergangenen drei Jahren sind in Philadelphia rund dreitausend Menschen an einer Überdosis gestorben. Vertreter des städtischen Gesundheitsamts schätzen, dass Zehntausende Einwohner süchtig nach Opioiden sind. Epizentrum der Krise ist ein Bezirk, welcher einst als Bastion der Arbeiterklasse bekannt war, inzwischen jedoch im Ruf steht, der größte Drogenmarkt der Ostküste zu sein - Kensington.
Nachdem 2017 die Rekordmarke von mehr als tausendzweihundert toten Junkies erreicht war, haben Vertreter der Stadt Initiativen gestartet, Maßnahmen ergriffen und Pläne geschmiedet, um die Misere in den Griff zu kriegen. Das magere Ergebnis: hundert Tote weniger im Folgejahr. Die Zahlen für 2019 liegen zwar noch nicht vor, aber von offizieller Seite lässt man verlauten, es sei kein großer Fortschritt zu erwarten.
Wer sich daranmacht, eine Geschichte zu erzählen, die in dieser Todeszone spielt, wandelt auf Sisyphos' Spuren. Denn in Kensington gleichen sich nicht nur die zugemüllten Brachflächen und verrammelten Fenster; auch die dort gestrandeten Fixer drehen sich irgendwann alle im selben Teufelskreis. Viele suchen einen Therapieplatz, schaffen es allerdings nicht, sich aus dem Netz deprimierender Wiederholungen freizukämpfen: Geld organisieren, Drogen beschaffen, ins Nirwana abdriften.
Die amerikanische Autorin Liz Moore, Jahrgang 1983, hat es auf sich genommen, für ihren vierten Roman "Long Bright River" in diesen Limbo zwischen Diesseits und Jenseits einzutauchen. Das Ergebnis gehört zum Besten, was die Kriminalliteratur in den vergangenen Jahren zu bieten hatte. Mickey, Anfang dreißig, arbeitet als Streifenpolizistin in Kensington. Sie hat das Zeug, nicht jedoch den Willen zur Ermittlerin, da sie während der täglichen Touren ihre kleine Schwester Kacey im Blick behalten möchte. Früher waren die beiden ein verschworenes Duo, heute reden sie nicht mehr miteinander. Kacey hat sich als Jugendliche ihre erste Überdosis gespritzt und findet seither keinen Weg aus jenem Abgrund zwischen Straßenstrich und Drogensucht, in dem sie langsam zu verschwinden droht. Dann ist sie eines Tages tatsächlich nicht mehr aufzufinden, während ein Serienkiller eine junge Prostituierte nach der anderen ermordet. Von hier an entfaltet sich die Story in zwei Richtungen: Zum einen blickt Mickey in die Vergangenheit und erzählt ihre nicht leicht zu verdauende Familiengeschichte, zum anderen schaut sie nach vorn, sucht ihre Schwester und jagt den Mörder.
Laufend stellt Moore ihr Gespür für Rhythmus und Sprachökonomie unter Beweis. Betritt Mickey ein ungeheiztes, verlassenes Haus, reicht eine gegen jede Intuition gebürstete Randbemerkung, um den Leser zu beunruhigen: "Kälte in geschlossenen Räumen ist meiner Meinung nach noch schneidender als die Kälte im Freien." Wenn sie anschließend Schritt für Schritt die Zimmer erkundet, entsteht der Eindruck, man verfolge Schnitt für Schnitt eine Filmsequenz.
Sie baut mehrere Sätze hintereinander gleich auf, wobei die daraus entstehende Monotonie signalisiert, dass bald der unweigerliche Kippmoment folgt: "In einem Badezimmer fehlen Klo und Wanne: Es sind nur noch zwei gähnende Löcher im Boden vorhanden. In einem Schlafzimmer sehe ich ein altes Sofa, einen Haufen Zeitschriften und gebrauchte Kondome herumliegen. In einem anderem liegt eine Matratze auf dem Boden, und an der Wand hängt eine Schiefertafel mit einer Kinderzeichnung."
Überhaupt die Kinder. Sie nehmen im Plot breiten Raum ein, sowohl konkret - Mickeys Verhältnis zu ihrem kleinen Sohn wird ausführlich geschildert - als auch metaphorisch: Nachdem der Roman mit einer Toten eingesetzt hat ("An dem Gleis entlang der Gurney Street liegt eine Leiche"), endet er mit der Geburt eines Babys ("Es öffnet den Mund. Es trinkt"). Gleichwohl beschreibt Moore damit keinen Bogen von furchtbarem Leid zu strahlender Hoffnung, denn das Neugeborene ist das Kind einer Heroinabhängigen.
Erst stößt es Klagelaute aus, dann kreischt es vor Schmerzen und erhält aus einer Pipette Medizin gegen die Entzugserscheinungen. Eine janusköpfige Szene, die uns daran erinnert, dass man in Kensington auf die Welt kommt, um zu scheitern. Wer sich wie Mickey dagegen auflehnt und tagein, tagaus den immer gleichen Kampf gegen Mörder und korrupte Kollegen kämpft, endet auf verlorenem Posten: "Mir fällt absolut niemand ein, den ich anrufen könnte, und schlagartig wird mir bewusst, wie unsäglich allein ich bin."
Dazu trägt entscheidend bei, dass sich die Figuren zum großen Teil an Nicht-Orten aufhalten. Mit diesem Begriff bezeichnet der französische Ethnologe Marc Augé Räume, die kaum zum Verweilen einladen, sondern als Durchgangsstationen fungieren. Es fehlt ihnen an Profil und Identität, sie sind anonym und lösen beim Besucher das Gefühl aus, zu vereinsamen. Verlassene Häuser, in denen sich Junkies einen Schuss setzen, das Polizeiauto, dessen Insassen sich während des Dienstes ausgeliefert sind, oder die McDonald's-Filiale, wo Mickeys Sohn seinen Geburtstag feiert: Moore versteht es vorzüglich, mit Hilfe des Schauplatzes die Stimmung herunterzuregeln. Schon nach wenigen Seiten mag der Leser Aristoteles' berühmtem Diktum nicht mehr beipflichten, wonach wir uns über den Zustand des Barbarentums erheben, sobald wir in der Stadt leben.
Die von Moore erzählte Geschichte spielt an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit, sie ist bevölkert von bestimmten Figuren, die bestimmten Beschäftigungen nachgehen. Und doch wirkt das Geschehen wie eine perfekt komponierte Allegorie. Einmal sagt Kacey, Drogensucht fühle sich an wie eine Zeitschleife. Was sie verschweigt, ist, dass sie erst dann wirklich in Unendlichkeit aufgehoben sein wird, wenn sie stirbt. Für Mickey ist ihre Schwester längst eine Art Zombie: "Es fällt mir im Grunde sogar schwer, mir Kacey nicht tot vorzustellen." So handelt der Roman im Kern von dem verzweifelten Versuch, das erlöschende Lebenslicht einer wandelnden Toten wieder anzufachen.
KAI SPANKE
Liz Moore: "Long Bright River". Roman.
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
C. H. Beck Verlag,
München 2020.
414 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zombies in der Zeitschleife: Liz Moore verknüpft in ihrem fulminanten Roman "Long Bright River" einen Kriminalfall mit der Geschichte einer kaputten Familie.
In den vergangenen drei Jahren sind in Philadelphia rund dreitausend Menschen an einer Überdosis gestorben. Vertreter des städtischen Gesundheitsamts schätzen, dass Zehntausende Einwohner süchtig nach Opioiden sind. Epizentrum der Krise ist ein Bezirk, welcher einst als Bastion der Arbeiterklasse bekannt war, inzwischen jedoch im Ruf steht, der größte Drogenmarkt der Ostküste zu sein - Kensington.
Nachdem 2017 die Rekordmarke von mehr als tausendzweihundert toten Junkies erreicht war, haben Vertreter der Stadt Initiativen gestartet, Maßnahmen ergriffen und Pläne geschmiedet, um die Misere in den Griff zu kriegen. Das magere Ergebnis: hundert Tote weniger im Folgejahr. Die Zahlen für 2019 liegen zwar noch nicht vor, aber von offizieller Seite lässt man verlauten, es sei kein großer Fortschritt zu erwarten.
Wer sich daranmacht, eine Geschichte zu erzählen, die in dieser Todeszone spielt, wandelt auf Sisyphos' Spuren. Denn in Kensington gleichen sich nicht nur die zugemüllten Brachflächen und verrammelten Fenster; auch die dort gestrandeten Fixer drehen sich irgendwann alle im selben Teufelskreis. Viele suchen einen Therapieplatz, schaffen es allerdings nicht, sich aus dem Netz deprimierender Wiederholungen freizukämpfen: Geld organisieren, Drogen beschaffen, ins Nirwana abdriften.
Die amerikanische Autorin Liz Moore, Jahrgang 1983, hat es auf sich genommen, für ihren vierten Roman "Long Bright River" in diesen Limbo zwischen Diesseits und Jenseits einzutauchen. Das Ergebnis gehört zum Besten, was die Kriminalliteratur in den vergangenen Jahren zu bieten hatte. Mickey, Anfang dreißig, arbeitet als Streifenpolizistin in Kensington. Sie hat das Zeug, nicht jedoch den Willen zur Ermittlerin, da sie während der täglichen Touren ihre kleine Schwester Kacey im Blick behalten möchte. Früher waren die beiden ein verschworenes Duo, heute reden sie nicht mehr miteinander. Kacey hat sich als Jugendliche ihre erste Überdosis gespritzt und findet seither keinen Weg aus jenem Abgrund zwischen Straßenstrich und Drogensucht, in dem sie langsam zu verschwinden droht. Dann ist sie eines Tages tatsächlich nicht mehr aufzufinden, während ein Serienkiller eine junge Prostituierte nach der anderen ermordet. Von hier an entfaltet sich die Story in zwei Richtungen: Zum einen blickt Mickey in die Vergangenheit und erzählt ihre nicht leicht zu verdauende Familiengeschichte, zum anderen schaut sie nach vorn, sucht ihre Schwester und jagt den Mörder.
Laufend stellt Moore ihr Gespür für Rhythmus und Sprachökonomie unter Beweis. Betritt Mickey ein ungeheiztes, verlassenes Haus, reicht eine gegen jede Intuition gebürstete Randbemerkung, um den Leser zu beunruhigen: "Kälte in geschlossenen Räumen ist meiner Meinung nach noch schneidender als die Kälte im Freien." Wenn sie anschließend Schritt für Schritt die Zimmer erkundet, entsteht der Eindruck, man verfolge Schnitt für Schnitt eine Filmsequenz.
Sie baut mehrere Sätze hintereinander gleich auf, wobei die daraus entstehende Monotonie signalisiert, dass bald der unweigerliche Kippmoment folgt: "In einem Badezimmer fehlen Klo und Wanne: Es sind nur noch zwei gähnende Löcher im Boden vorhanden. In einem Schlafzimmer sehe ich ein altes Sofa, einen Haufen Zeitschriften und gebrauchte Kondome herumliegen. In einem anderem liegt eine Matratze auf dem Boden, und an der Wand hängt eine Schiefertafel mit einer Kinderzeichnung."
Überhaupt die Kinder. Sie nehmen im Plot breiten Raum ein, sowohl konkret - Mickeys Verhältnis zu ihrem kleinen Sohn wird ausführlich geschildert - als auch metaphorisch: Nachdem der Roman mit einer Toten eingesetzt hat ("An dem Gleis entlang der Gurney Street liegt eine Leiche"), endet er mit der Geburt eines Babys ("Es öffnet den Mund. Es trinkt"). Gleichwohl beschreibt Moore damit keinen Bogen von furchtbarem Leid zu strahlender Hoffnung, denn das Neugeborene ist das Kind einer Heroinabhängigen.
Erst stößt es Klagelaute aus, dann kreischt es vor Schmerzen und erhält aus einer Pipette Medizin gegen die Entzugserscheinungen. Eine janusköpfige Szene, die uns daran erinnert, dass man in Kensington auf die Welt kommt, um zu scheitern. Wer sich wie Mickey dagegen auflehnt und tagein, tagaus den immer gleichen Kampf gegen Mörder und korrupte Kollegen kämpft, endet auf verlorenem Posten: "Mir fällt absolut niemand ein, den ich anrufen könnte, und schlagartig wird mir bewusst, wie unsäglich allein ich bin."
Dazu trägt entscheidend bei, dass sich die Figuren zum großen Teil an Nicht-Orten aufhalten. Mit diesem Begriff bezeichnet der französische Ethnologe Marc Augé Räume, die kaum zum Verweilen einladen, sondern als Durchgangsstationen fungieren. Es fehlt ihnen an Profil und Identität, sie sind anonym und lösen beim Besucher das Gefühl aus, zu vereinsamen. Verlassene Häuser, in denen sich Junkies einen Schuss setzen, das Polizeiauto, dessen Insassen sich während des Dienstes ausgeliefert sind, oder die McDonald's-Filiale, wo Mickeys Sohn seinen Geburtstag feiert: Moore versteht es vorzüglich, mit Hilfe des Schauplatzes die Stimmung herunterzuregeln. Schon nach wenigen Seiten mag der Leser Aristoteles' berühmtem Diktum nicht mehr beipflichten, wonach wir uns über den Zustand des Barbarentums erheben, sobald wir in der Stadt leben.
Die von Moore erzählte Geschichte spielt an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit, sie ist bevölkert von bestimmten Figuren, die bestimmten Beschäftigungen nachgehen. Und doch wirkt das Geschehen wie eine perfekt komponierte Allegorie. Einmal sagt Kacey, Drogensucht fühle sich an wie eine Zeitschleife. Was sie verschweigt, ist, dass sie erst dann wirklich in Unendlichkeit aufgehoben sein wird, wenn sie stirbt. Für Mickey ist ihre Schwester längst eine Art Zombie: "Es fällt mir im Grunde sogar schwer, mir Kacey nicht tot vorzustellen." So handelt der Roman im Kern von dem verzweifelten Versuch, das erlöschende Lebenslicht einer wandelnden Toten wieder anzufachen.
KAI SPANKE
Liz Moore: "Long Bright River". Roman.
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
C. H. Beck Verlag,
München 2020.
414 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Kai Spanke ist beigeistert von Liz Moores Kriminalroman "Long Bright River". Darin zeichnet die Autorin ein Porträt von Philadelphias rauem Stadtteil Kensington, einer von Drogenhandel, Prostitution und Kriminalität gezeichnet Gegend. In dieses Setting setzt Moore die Geschichte ihrer Protagonistin Mickey, einer Streifenpolizistin, die dem Frauenmörder von Kensington nachspürt und ihre spurlos verschwundene, heroinabhängige Schwester Kacey sucht. Dem Rezensenten zufolge werden die Handlungsstränge mit großem "Gespür für Rhythmus und Sprachökonomie" miteinander verknüpft und die Sprache der Autorin führt ihm die dunkle Drogenszene Kensigtons in "Filmsequenzen" vor Augen. Mit Verweis auf Marc Augés Nicht-Orte lobt der Rezensent, dass es der Autorin gelingt, die Schauplätze ihrer Geschichten gemäß angespielter Thematiken zu wählen und beschreibt den Roman als "perfekt komponierte Allegorie".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.04.2020Vom Fünf-Dollar-Muffin träumen
Streifendienst: Liz Moores Philadelphia-Roman „Long Bright River“
Mickey denkt oft, dass sie etwas falsch gemacht hat. Eine Chance verpasst, jemanden enttäuscht, in einer schwierigen Situation nicht richtig reagiert hat. Michaela „Mickey“ Fitzgerald ist Streifenpolizistin in Philadelphia, Anfang 30, alleinerziehend. In den Vierteln, durch die sie Patrouille fährt, haben Armut und Rauschgift ihre Spuren in der Stadt und den Menschen hinterlassen. Ganze Straßenzüge sind verlassen, in zugigen Ruinen hausen abgemagerte Gestalten auf der Suche nach Drogen, Sex und Schutz. Meist in dieser Reihenfolge. Polizisten wie Mickey kennen die Prostituierten, die ihren Körper für den nächsten Schuss verkaufen, die Hinterzimmer, in denen die Süchtigen unter Aufsicht ausnüchtern, und sie kennen die Dealer und Zuhälter in ihrem Viertel, als wären es Arbeitskollegen. Diese Streifen durch die schlechteren Gegenden Philadelphias wirken in Liz Moores Roman „Long Bright River“ wie eine letzte, verzweifelte Verwaltung des Elends, wie das Schauspiel staatlicher Präsenz in praktisch aufgegebenen Teilen der amerikanischen Gesellschaft.
Obwohl es am Anfang des Romans um eine Mordserie an Prostituierten geht, ist „Long Bright River“ nicht nur ein Krimi. Zu sehr treten die Ermittlungen – an denen Streifenpolizistinnen ohnehin kaum beteiligt werden – hinter das familiäre, kollegiale und soziale Beziehungsgeflecht der Figuren zurück. Ein Gesellschaftsroman, eine Studie des Polizei- und Drogenmilieus an der amerikanischen Ostküste, ist der Roman aber auch nur teilweise. Dafür ist die Perspektive Mickeys zu subjektiv, unzuverlässig und spezifisch. „Long Bright River“ ist Krimi und Gesellschaftsroman, vor allem aber eine ausführliche psychologische Studie seiner Hauptfigur.
Die Fahrten mit dem Streifenwagen durch die Problemviertel werden zu Reisen durch eine Seelenlandschaft, die Abende mit dem kleinen Sohn Thomas zu skizzenhaften Bildern eines Lebens, wie es sein könnte. Privates und Berufliches vermischt sich für Mickey untrennbar, als während der Mordserie ihre drogenabhängige Schwester Kacey spurlos verschwindet. Die Kapitel springen zwischen dieser trostlosen, wie geronnen Gegenwart und der Kindheit der beiden Schwestern, in der sich die triste Zukunft schon abzeichnete, zugleich aber alles möglich schien, vom Ausbruch aus der Armut bis zum Besuch eines privaten Colleges.
In präzise gearbeiteten Alltagsszenen zeigt der Roman die Welt, wie sie sich Mickey in ihrer Unvollkommenheit auch im kleinsten, etwa bei einem Coffeeshopbesuch, präsentiert. „Ich gönne mir kurz die Vorstellung eines anderen Lebens für Thomas und mich: an den Wochenenden herkommen, um Zeitung zu lesen. Die Zeit haben, ihm alles beizubringen, worauf er neugierig ist, ihm ein unbeschwertes und friedliches Leben zu bieten, ihm einen fetten Fünf-Dollar-Muffin aus der Vitrine vor mir zu bestellen oder einen Joghurt mit frischem Obst in einer blauen Keramikschale, wie sie der Junge hinter der Theke gerade einem Gast reicht.“
Selbst als Kind merkte sie schon während eines Theaterbesuchs, bei dem ihre Schwester fast eine Prügelei mit den Kindern aus den besseren Vierteln anfing, dass es nicht nur von ihr selbst abhängt, ob sie den vorgezeichneten Weg verlassen kann. Sehr subtil webt der Roman auf ähnliche Art den unterschwelligen Sexismus männlicher Kollegen ein, der in erster Linie der Grund dafür ist, dass Mickey so oft denkt, sie hätte etwas falsch gemacht.
In einer starken Szene kippt der Kindergeburtstag bei McDonald’s, weil Mickey nicht bedacht hat, dass die wohlhabenderen und gebildeteren Mütter der Schulfreunde ihres Sohnes den eigenen Kindern kein Fast Food zumuten wollen. Einmal trifft Mickey ihre ehemalige, schwarze Geschichtslehrerin aus der Highschool im Supermarkt und schämt sich dafür, Polizistin geworden zu sein. Das persönliche und soziale Gewebe der Welt besteht in Liz Moores Roman aus solchen kleinen Versäumnissen, Peinlichkeiten und Missgeschicken, die aber manchmal nur Anzeichen eines größeren Problems sind oder zu einem solchen heranwachsen können, wie ein unbedachter, betrunkener Kuss zwischen zwei Kollegen. Die Erzählerin Mickey ist die Stimme eines Menschen, der aus dem Streifenwagen auf die Stadt und ihre Probleme sieht, zugleich von ihnen getrennt und ein Teil von ihnen ist, der keine Zukunft, sondern nur eine missglückte Vergangenheit sehen kann.
Dass manches nur funktioniert, weil dem Leser Informationen lange vorenthalten werden, ist das Einzige, was dieser Roman falsch macht. Unter dem Deckmantel einer Kriminalgeschichte taucht er, ohne zu theoretisieren, einfach, indem er das Elend, die Aussichtslosigkeit, aber auch die Hoffnung am Beispiel Mickeys zeigt, tief hinab in die Probleme der amerikanischen Gesellschaft.
NICOLAS FREUND
Liz Moore: Long Bright River. Roman. Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. C.H. Beck, München 2020. 413 Seiten, 24 Euro.
„Ich gönne mir kurz die
Vorstellung eines anderen
Lebens für Thomas und mich:
an Wochenenden herkommen,
um Zeitung zu lesen …“
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Streifendienst: Liz Moores Philadelphia-Roman „Long Bright River“
Mickey denkt oft, dass sie etwas falsch gemacht hat. Eine Chance verpasst, jemanden enttäuscht, in einer schwierigen Situation nicht richtig reagiert hat. Michaela „Mickey“ Fitzgerald ist Streifenpolizistin in Philadelphia, Anfang 30, alleinerziehend. In den Vierteln, durch die sie Patrouille fährt, haben Armut und Rauschgift ihre Spuren in der Stadt und den Menschen hinterlassen. Ganze Straßenzüge sind verlassen, in zugigen Ruinen hausen abgemagerte Gestalten auf der Suche nach Drogen, Sex und Schutz. Meist in dieser Reihenfolge. Polizisten wie Mickey kennen die Prostituierten, die ihren Körper für den nächsten Schuss verkaufen, die Hinterzimmer, in denen die Süchtigen unter Aufsicht ausnüchtern, und sie kennen die Dealer und Zuhälter in ihrem Viertel, als wären es Arbeitskollegen. Diese Streifen durch die schlechteren Gegenden Philadelphias wirken in Liz Moores Roman „Long Bright River“ wie eine letzte, verzweifelte Verwaltung des Elends, wie das Schauspiel staatlicher Präsenz in praktisch aufgegebenen Teilen der amerikanischen Gesellschaft.
Obwohl es am Anfang des Romans um eine Mordserie an Prostituierten geht, ist „Long Bright River“ nicht nur ein Krimi. Zu sehr treten die Ermittlungen – an denen Streifenpolizistinnen ohnehin kaum beteiligt werden – hinter das familiäre, kollegiale und soziale Beziehungsgeflecht der Figuren zurück. Ein Gesellschaftsroman, eine Studie des Polizei- und Drogenmilieus an der amerikanischen Ostküste, ist der Roman aber auch nur teilweise. Dafür ist die Perspektive Mickeys zu subjektiv, unzuverlässig und spezifisch. „Long Bright River“ ist Krimi und Gesellschaftsroman, vor allem aber eine ausführliche psychologische Studie seiner Hauptfigur.
Die Fahrten mit dem Streifenwagen durch die Problemviertel werden zu Reisen durch eine Seelenlandschaft, die Abende mit dem kleinen Sohn Thomas zu skizzenhaften Bildern eines Lebens, wie es sein könnte. Privates und Berufliches vermischt sich für Mickey untrennbar, als während der Mordserie ihre drogenabhängige Schwester Kacey spurlos verschwindet. Die Kapitel springen zwischen dieser trostlosen, wie geronnen Gegenwart und der Kindheit der beiden Schwestern, in der sich die triste Zukunft schon abzeichnete, zugleich aber alles möglich schien, vom Ausbruch aus der Armut bis zum Besuch eines privaten Colleges.
In präzise gearbeiteten Alltagsszenen zeigt der Roman die Welt, wie sie sich Mickey in ihrer Unvollkommenheit auch im kleinsten, etwa bei einem Coffeeshopbesuch, präsentiert. „Ich gönne mir kurz die Vorstellung eines anderen Lebens für Thomas und mich: an den Wochenenden herkommen, um Zeitung zu lesen. Die Zeit haben, ihm alles beizubringen, worauf er neugierig ist, ihm ein unbeschwertes und friedliches Leben zu bieten, ihm einen fetten Fünf-Dollar-Muffin aus der Vitrine vor mir zu bestellen oder einen Joghurt mit frischem Obst in einer blauen Keramikschale, wie sie der Junge hinter der Theke gerade einem Gast reicht.“
Selbst als Kind merkte sie schon während eines Theaterbesuchs, bei dem ihre Schwester fast eine Prügelei mit den Kindern aus den besseren Vierteln anfing, dass es nicht nur von ihr selbst abhängt, ob sie den vorgezeichneten Weg verlassen kann. Sehr subtil webt der Roman auf ähnliche Art den unterschwelligen Sexismus männlicher Kollegen ein, der in erster Linie der Grund dafür ist, dass Mickey so oft denkt, sie hätte etwas falsch gemacht.
In einer starken Szene kippt der Kindergeburtstag bei McDonald’s, weil Mickey nicht bedacht hat, dass die wohlhabenderen und gebildeteren Mütter der Schulfreunde ihres Sohnes den eigenen Kindern kein Fast Food zumuten wollen. Einmal trifft Mickey ihre ehemalige, schwarze Geschichtslehrerin aus der Highschool im Supermarkt und schämt sich dafür, Polizistin geworden zu sein. Das persönliche und soziale Gewebe der Welt besteht in Liz Moores Roman aus solchen kleinen Versäumnissen, Peinlichkeiten und Missgeschicken, die aber manchmal nur Anzeichen eines größeren Problems sind oder zu einem solchen heranwachsen können, wie ein unbedachter, betrunkener Kuss zwischen zwei Kollegen. Die Erzählerin Mickey ist die Stimme eines Menschen, der aus dem Streifenwagen auf die Stadt und ihre Probleme sieht, zugleich von ihnen getrennt und ein Teil von ihnen ist, der keine Zukunft, sondern nur eine missglückte Vergangenheit sehen kann.
Dass manches nur funktioniert, weil dem Leser Informationen lange vorenthalten werden, ist das Einzige, was dieser Roman falsch macht. Unter dem Deckmantel einer Kriminalgeschichte taucht er, ohne zu theoretisieren, einfach, indem er das Elend, die Aussichtslosigkeit, aber auch die Hoffnung am Beispiel Mickeys zeigt, tief hinab in die Probleme der amerikanischen Gesellschaft.
NICOLAS FREUND
Liz Moore: Long Bright River. Roman. Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. C.H. Beck, München 2020. 413 Seiten, 24 Euro.
„Ich gönne mir kurz die
Vorstellung eines anderen
Lebens für Thomas und mich:
an Wochenenden herkommen,
um Zeitung zu lesen …“
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
"Man kann gar nicht aufhören zu lesen."
WDR4, Elke Heidenreich
"Das ist das richtige Buch zur richtigen Zeit. Es ist in all seiner realistischen Schilderung auch nicht etwa nur deprimierend: Das Gute ist nämlich, genau wie das Böse, nicht kleinzukriegen."
Kölner Stadt-Anzeiger, Elke Heidenreich
"Enorm spannender Roman... eine großartige emotionale Geschichte... sehr ergreifend erzählt."
Radio Mühlheim
"Als Thriller spannend, als Familienporträt dramatisch und als Stadtteil-Psychogramm erschütternd - eine echte Leseempfehlung."
n-tv.de Katja Sembritzki
"Fulminanter Roman (...)Besonders beeindruckend ist die Kulisse. Liz Moore beschreibt schonungslos, vor welchen Herausforderungen die amerikanische Gesellschaft angesichts eines massiven Drogenproblems steht."
Goslarsche Zeitung
"Liz Moore malt in ihrem exzellenten Roman "Long Bright River", der mehr Sozialdrama als Polizeiroman ist, ein großes, komplexes Frauenporträt, dem sie enorme Tiefe gibt, indem sie den Hintergrund, die Beziehungen, das Umfeld immer mächtiger und schwergewichtiger werden lässt."
Berliner Zeitung, Günther Grosser
"(Moore) zeichnet Charaktere, die den Leser berühren und ihn auch noch nicht loslassen, wenn er das Buch aus der Hand gelegt hat."
Landeszeitung für die Lüneburger Heide, Joachim Zießler
"Packend!"
Bild der Frau"
'Long Bright River' ist Krimi und Gesellschaftsroman, vor allem aber eine ausführliche psychologische Studie seiner Hauptfigur."
Süddeutsche Zeitung, Nicolas Freund
"Wochenlang fand sich der Genre-Bastard aus Thriller, Familienroman und Reportage in den US-Bestsellerlisten. (...) Für alle, die sich nicht in Lala-Unterhaltung flüchten, sondern sich für Familiendynamiken interessieren. Für Krimi-Fans. Und für Freunde von (unerwarteten) Happy Endings."
Focus Buchtipp
"Ein hoch emotionales Familiendrama (...) Moore baut ihren Roman geschickt auf, sie erzählt packend und aufwühlend. Ihre sprachliche Kraft und der einfühlsame Blick auf das Leben einer Polizistin machen 'Long Bright River' zu einem aus dem Genre hinausragenden Roman."
perlentaucher.de, Thekla Dannenberg
"(... )nur den Verhältnissen auf der Straße verpflichtet entsteht ein ernüchterndes Panorama der Stadt der brüderlichen Liebe, dem es gelingt, die Balance zwischen zolaschem Sozialdrama und wambaughschem Police Procedural zu halten."
Rolling Stone, Gunter Blank
"Liz Moore erzählt (...) von zwei ungleichen Schwestern, die im White-Trash-Milieu Philadelphias aufwachsen und sich dort gegen Armut und Männergewalt zu behaupten versuchen."
Brigitte Woman
"Ein herzerwärmender, ein sehr persönlicher Roman (...) ein großer Wurf."
RBB Radio Eins, Christian Koch
"So still und eindringlich und zugleich hoffnungslos wie in "Long Bright River" sind die Folgen der amerikanischen Opioidkrise noch in keinem Roman geschildert worden."
Deutschlandfunk Kultur, Kolja Mensing
"Ein sensibles, emotional aufwühlendes Porträt der Fitzpatrick-Schwestern, das Psychogramm einer dysfunktionalen Familie und ein atmosphärisch dichtes Großstadtpanorama der amerikanischen Gesellschaft."
Die Presse, Thomas Vieregge
"Ein großartiger feministischer Cop-Thriller."
Buch-Haltung.com, Marius Müller
"Auch ein Krimi für Nicht-Krimi-Leser (...) ich bin restlos begeistert."
hr2 Kultur, Nicole Abraham
"Ein eindrucksvoller Beleg über die Dimension erstklassiger Kriminalliteratur."
Kleine Zeitung, Werner Krause
"Es ist Gesellschaftsportrait; mitreißende, vielschichtige Familiengeschichte; Milieustudie, die bewegt und mitnimmt, nicht analysiert oder anklagt."
Generalanzeiger, Wolfgang Pichler
"Liz Moores Roman gehört zum Besten, was die Kriminalliteratur in den vergangenen Jahren zu bieten hatte."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kai Spanke
"Ein Buch von emotionaler Wucht."
SPIEGEL, Marcus Müntefering
"Eindrücklich zeigt der Roman die Versehrtheit und Versehrbarkeit individueller Körper, Biografien und Beziehungen. Er zeigt außerdem - das ist Liz Moores weit über die Dimension eines Krimis hinausreichendes Verdienst - das Ausmaß der [Opioid-]Krise in diesem Stadtteil am Delaware."
Neue Zürcher Zeitung, Simone von Büren
"Ein sensibles, mitreißendes und zugleich spannendes Porträt einer dysfunktionalen Familie. Moore ist eine sehr feinsinnige und scharfe Beobachterin sozialer Milieus. Sie hat das zu Literatur gemacht."
B5, Roana Brogsitter
"Liz Moores Roman Long Bright River steigt im Februar 2020 auf Platz 10 der Krimi-Bestenliste Februar von FAZ und Deutschlandfunk Kultur ein."
"Ich habe die letzten Seiten extrem langsam gelesen, weil ich nicht wollte, dass der Roman aufhört. Ich liebe dieses Buch!"
Paula Hawkins, «The Girl on the Train»
"Ein großartiger, tief bewegender Roman."
Dennis Lehane, Autor von «Shutter Island» und «Mystic River»
"Liz Moore entwirft das authentische Porträt einer Stadt und einer Gesellschaft in der Krise."
ZEIT Newsletter was wir lesen
WDR4, Elke Heidenreich
"Das ist das richtige Buch zur richtigen Zeit. Es ist in all seiner realistischen Schilderung auch nicht etwa nur deprimierend: Das Gute ist nämlich, genau wie das Böse, nicht kleinzukriegen."
Kölner Stadt-Anzeiger, Elke Heidenreich
"Enorm spannender Roman... eine großartige emotionale Geschichte... sehr ergreifend erzählt."
Radio Mühlheim
"Als Thriller spannend, als Familienporträt dramatisch und als Stadtteil-Psychogramm erschütternd - eine echte Leseempfehlung."
n-tv.de Katja Sembritzki
"Fulminanter Roman (...)Besonders beeindruckend ist die Kulisse. Liz Moore beschreibt schonungslos, vor welchen Herausforderungen die amerikanische Gesellschaft angesichts eines massiven Drogenproblems steht."
Goslarsche Zeitung
"Liz Moore malt in ihrem exzellenten Roman "Long Bright River", der mehr Sozialdrama als Polizeiroman ist, ein großes, komplexes Frauenporträt, dem sie enorme Tiefe gibt, indem sie den Hintergrund, die Beziehungen, das Umfeld immer mächtiger und schwergewichtiger werden lässt."
Berliner Zeitung, Günther Grosser
"(Moore) zeichnet Charaktere, die den Leser berühren und ihn auch noch nicht loslassen, wenn er das Buch aus der Hand gelegt hat."
Landeszeitung für die Lüneburger Heide, Joachim Zießler
"Packend!"
Bild der Frau"
'Long Bright River' ist Krimi und Gesellschaftsroman, vor allem aber eine ausführliche psychologische Studie seiner Hauptfigur."
Süddeutsche Zeitung, Nicolas Freund
"Wochenlang fand sich der Genre-Bastard aus Thriller, Familienroman und Reportage in den US-Bestsellerlisten. (...) Für alle, die sich nicht in Lala-Unterhaltung flüchten, sondern sich für Familiendynamiken interessieren. Für Krimi-Fans. Und für Freunde von (unerwarteten) Happy Endings."
Focus Buchtipp
"Ein hoch emotionales Familiendrama (...) Moore baut ihren Roman geschickt auf, sie erzählt packend und aufwühlend. Ihre sprachliche Kraft und der einfühlsame Blick auf das Leben einer Polizistin machen 'Long Bright River' zu einem aus dem Genre hinausragenden Roman."
perlentaucher.de, Thekla Dannenberg
"(... )nur den Verhältnissen auf der Straße verpflichtet entsteht ein ernüchterndes Panorama der Stadt der brüderlichen Liebe, dem es gelingt, die Balance zwischen zolaschem Sozialdrama und wambaughschem Police Procedural zu halten."
Rolling Stone, Gunter Blank
"Liz Moore erzählt (...) von zwei ungleichen Schwestern, die im White-Trash-Milieu Philadelphias aufwachsen und sich dort gegen Armut und Männergewalt zu behaupten versuchen."
Brigitte Woman
"Ein herzerwärmender, ein sehr persönlicher Roman (...) ein großer Wurf."
RBB Radio Eins, Christian Koch
"So still und eindringlich und zugleich hoffnungslos wie in "Long Bright River" sind die Folgen der amerikanischen Opioidkrise noch in keinem Roman geschildert worden."
Deutschlandfunk Kultur, Kolja Mensing
"Ein sensibles, emotional aufwühlendes Porträt der Fitzpatrick-Schwestern, das Psychogramm einer dysfunktionalen Familie und ein atmosphärisch dichtes Großstadtpanorama der amerikanischen Gesellschaft."
Die Presse, Thomas Vieregge
"Ein großartiger feministischer Cop-Thriller."
Buch-Haltung.com, Marius Müller
"Auch ein Krimi für Nicht-Krimi-Leser (...) ich bin restlos begeistert."
hr2 Kultur, Nicole Abraham
"Ein eindrucksvoller Beleg über die Dimension erstklassiger Kriminalliteratur."
Kleine Zeitung, Werner Krause
"Es ist Gesellschaftsportrait; mitreißende, vielschichtige Familiengeschichte; Milieustudie, die bewegt und mitnimmt, nicht analysiert oder anklagt."
Generalanzeiger, Wolfgang Pichler
"Liz Moores Roman gehört zum Besten, was die Kriminalliteratur in den vergangenen Jahren zu bieten hatte."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kai Spanke
"Ein Buch von emotionaler Wucht."
SPIEGEL, Marcus Müntefering
"Eindrücklich zeigt der Roman die Versehrtheit und Versehrbarkeit individueller Körper, Biografien und Beziehungen. Er zeigt außerdem - das ist Liz Moores weit über die Dimension eines Krimis hinausreichendes Verdienst - das Ausmaß der [Opioid-]Krise in diesem Stadtteil am Delaware."
Neue Zürcher Zeitung, Simone von Büren
"Ein sensibles, mitreißendes und zugleich spannendes Porträt einer dysfunktionalen Familie. Moore ist eine sehr feinsinnige und scharfe Beobachterin sozialer Milieus. Sie hat das zu Literatur gemacht."
B5, Roana Brogsitter
"Liz Moores Roman Long Bright River steigt im Februar 2020 auf Platz 10 der Krimi-Bestenliste Februar von FAZ und Deutschlandfunk Kultur ein."
"Ich habe die letzten Seiten extrem langsam gelesen, weil ich nicht wollte, dass der Roman aufhört. Ich liebe dieses Buch!"
Paula Hawkins, «The Girl on the Train»
"Ein großartiger, tief bewegender Roman."
Dennis Lehane, Autor von «Shutter Island» und «Mystic River»
"Liz Moore entwirft das authentische Porträt einer Stadt und einer Gesellschaft in der Krise."
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