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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.03.2022

Bilder und Paranoia

Sie interessiere sich, hat die amerikanische Schriftstellerin Jennifer Egan einmal gesagt, fürs Image: Für das, was im Öffentlichen als Bild entsteht von einem Menschen, einem Ding, einer Idee und sich festsetzt und schwer zu ändern ist, weswegen sich Egan ("Der größere Teil der Welt", "Manhattan Beach") auch für das Internet und die Formate interessiert, die es durchspielt. Jetzt ist Egans zweiter Roman "Look at me", im Original erschienen im September 2001, auf deutsch als Taschenbuch wieder aufgelegt worden (übersetzt von Gabriele Haefs, Fischer Verlag, 15 Euro). Die Geschichte eines Models, Charlotte, die bei einem Unfall so verletzt wird, dass sie sich nach den Notoperationen nicht mehr selbst ähnlich sieht, ein langer, spektakulärer Roman über Bildmacht und Terrorismus (ein zweites Leitmotiv im Werk Egans) und Internetparanoia, an dem man ablesen kann, wie viel Zeit seit den Neunzigern vergangen ist, der aber hilft, die Zeit bis zu Jennifer Egans neuem Roman "The Candy House" im Juli zu verkürzen. tob

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