Hamburg im stürmischen Oktober 1767: Komödiantin Rosina, erst wenige Wochen am neuen Nationaltheater am Gänsemarkt, sehnt sich zu ihrer Wandertruppe zurück. Eifersucht im Ensemble, Krach um Kunst und Geld in der Direktion, Streit um den Kritiker G.E. Lessing vergiften die Tage. Und eines Abends während der Vorstellung liegt die schöne Loretta, zweite Besetzung der Heldin, tot in den Kulissen ... Zum drittenmal geht Rosina gemeinsam mit Großkaufmann Herrmanns auf Mörderjagd zwischen Theater und Börse, Kaffeehaus, Hafen und Bürgersalons.
Gekonnt und lebendig
Auch im dritten Band der Serie greift die Autorin einen "Handwerksbereich" heraus, über den der Leser ganz "nebenbei" umfassend informiert wird - es ist dies das Kattundrucken. Gekonnt und lebendig schildert sie dabei die Lebensweise der Figuren und beschert dem Krimi-Freund dabei fast unbemerkt eine eindrucksvolle Geschichtsstunde. Sehr hilfreich auch diesmal wieder das umfangreiche Glossar am Ende des Buches, das man bei Bedarf zu Rate ziehen oder sich, wem die fesselnde Handlung keine Unterbrechung erlaubt, bis zum Schluß aufheben kann.
Allerdings ist zu bemerken, daß dem Werk teilweise der Schwung der beiden ersten Bände fehlt. Zu viele Themen, von denen man sich interessante Entwicklungen für die Geschichte erhofft, werden leider nur angerissen (Spannungen innerhalb der Familie der Hauptpersonen, eine Vielzahl von Handlungssträngen) und "versickern" am Ende in wenigen "erklärenden" Worten (was Oelker wiederum hoch anzurechnen ist - nichts stört den Leser mehr als Andeutungen, die nicht konkretisiert werden. Außer natürlich man stellt ihm in Aussicht, daß er in den Folgebänden alle gewünschten Auskünfte erhalten wird, wie dies zumindest an einer Stelle doch sehr geschickt eingeflochten wird). Schade auch, daß dieser "Fall" im Alleingang von Rosina ohne ihre bunte Komödiantentruppe angegangen wird - gerne hätte man doch noch mehr vom "entlaufenen" Studenten Sebastian oder dem stummen Jungen "Muto" gehört...
Über die Welt der schönen Künste
Schließlich wäre bei der Einbindung realer historischer Figuren weniger mehr gewesen. Der Verdacht liegt nahe, daß sich Oelker von der Fülle der zur Verfügung stehenden Hintergrundinformationen hinreißen ließ. Aber gut, niemand kann behaupten, daß er dadurch nicht viel dazugelernt hätte über die Welt der schönen Künste im 18. Jahrhundert, ihre Vertreter und Mäzene.
Insgesamt ist das Buch aber sehr lesenswert, das Motiv ungewöhnlich, der Schluß spannungsreich. Und ganz am Ende sehr vielversprechend, was das künftige Liebesleben von Rosina anbetrifft... (Michaela Pelz, krimi-forum.de)
Auch im dritten Band der Serie greift die Autorin einen "Handwerksbereich" heraus, über den der Leser ganz "nebenbei" umfassend informiert wird - es ist dies das Kattundrucken. Gekonnt und lebendig schildert sie dabei die Lebensweise der Figuren und beschert dem Krimi-Freund dabei fast unbemerkt eine eindrucksvolle Geschichtsstunde. Sehr hilfreich auch diesmal wieder das umfangreiche Glossar am Ende des Buches, das man bei Bedarf zu Rate ziehen oder sich, wem die fesselnde Handlung keine Unterbrechung erlaubt, bis zum Schluß aufheben kann.
Allerdings ist zu bemerken, daß dem Werk teilweise der Schwung der beiden ersten Bände fehlt. Zu viele Themen, von denen man sich interessante Entwicklungen für die Geschichte erhofft, werden leider nur angerissen (Spannungen innerhalb der Familie der Hauptpersonen, eine Vielzahl von Handlungssträngen) und "versickern" am Ende in wenigen "erklärenden" Worten (was Oelker wiederum hoch anzurechnen ist - nichts stört den Leser mehr als Andeutungen, die nicht konkretisiert werden. Außer natürlich man stellt ihm in Aussicht, daß er in den Folgebänden alle gewünschten Auskünfte erhalten wird, wie dies zumindest an einer Stelle doch sehr geschickt eingeflochten wird). Schade auch, daß dieser "Fall" im Alleingang von Rosina ohne ihre bunte Komödiantentruppe angegangen wird - gerne hätte man doch noch mehr vom "entlaufenen" Studenten Sebastian oder dem stummen Jungen "Muto" gehört...
Über die Welt der schönen Künste
Schließlich wäre bei der Einbindung realer historischer Figuren weniger mehr gewesen. Der Verdacht liegt nahe, daß sich Oelker von der Fülle der zur Verfügung stehenden Hintergrundinformationen hinreißen ließ. Aber gut, niemand kann behaupten, daß er dadurch nicht viel dazugelernt hätte über die Welt der schönen Künste im 18. Jahrhundert, ihre Vertreter und Mäzene.
Insgesamt ist das Buch aber sehr lesenswert, das Motiv ungewöhnlich, der Schluß spannungsreich. Und ganz am Ende sehr vielversprechend, was das künftige Liebesleben von Rosina anbetrifft... (Michaela Pelz, krimi-forum.de)