Robert Musils vielzitierte »taghelle Mystik« hat einem der ältesten Motive europäischer Literatur einen Namen gegeben. In diesem Sinne darf man Philipp Hager durchaus als klassischen Schriftsteller verstehen. Was seine Bücher durchzieht, ist die Suche nach Wirkung ohne Obskurität, nach Höhe ohne Schwindel, nach einer durchscheinenden Klarheit, die Unerklärliches aber nicht leugnet. Hagers Sprache ist fantasiereich, bildhaft, umgangssprachlich, unmittelbar, jeweils dem Zweck angemessen - sie löst sich aber niemals von der Grundlage authentischen Denkens und Erlebens. Die Wirklichkeit wird nicht mitgerissen und fortgerissen von der Sprache. Die Wahrheit wird nicht Opfer der Poesie. Sie gehen eine Verbindung ein. Aus dieser Synthese entsteht eine neue Wellenlänge. Es ist wie die Vermischung farbigen Lichts, die, richtig gehandhabt, zuletzt eben keine Mischung mehr ergibt, sondern »reines« Licht. Im literarischen Sinn entsteht so eine aufrichtige, klare, eindrucksvolle Stimme.
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