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Einen schlichteren Titel als Lose Blätter hätte der isländische multi-kreative Künstler Ragnar Helgi Ólafsson für seinen neuen Gedichtband (nominiert für den "Literaturpreis des Nordischen Rats" 2023) nicht wählen können, die Gedichte darin sind allerdings alles andere als schlicht: Sie, in denen das Unerwartete stets das Vorhersehbare übertrumpft, sind überreich in Form und Inhalt, spüren auf, was wir im Bewusstsein nicht erfassen können, sind mal surreal, mal leise melancholisch, mal humorvoll und immer traumwandlerisch schön.Auch stehen die Gedichte natürlich längst nicht mehr auf losen…mehr

Produktbeschreibung
Einen schlichteren Titel als Lose Blätter hätte der isländische multi-kreative Künstler Ragnar Helgi Ólafsson für seinen neuen Gedichtband (nominiert für den "Literaturpreis des Nordischen Rats" 2023) nicht wählen können, die Gedichte darin sind allerdings alles andere als schlicht: Sie, in denen das Unerwartete stets das Vorhersehbare übertrumpft, sind überreich in Form und Inhalt, spüren auf, was wir im Bewusstsein nicht erfassen können, sind mal surreal, mal leise melancholisch, mal humorvoll und immer traumwandlerisch schön.Auch stehen die Gedichte natürlich längst nicht mehr auf losen Blättern, sondern sind, wie es sich für ein Buch gehört, gebunden, auf 304 Seiten, in Kapiteln, mit Inhaltsverzeichnis und Seitenzahlen. Doch ihre Anordnung entspricht allem anderen als einer üblichen Reihenfolge. Sie beginnt z.B. mit Kapitel III und endet mit Kapitel II. Darüber hinaus ist jedes einzelne Buch nummeriert und mit einem individuellen Lesezeichen versehen, das Anweisungen enthält,in welcher Reihenfolge die Gedichte, über ihre als Buch vorgegebene hinaus, zu lesen sind. Die formale Gestaltung setzt somit eine Kernaussage der Gedichte fort: Nichts ist so, wie es scheint."Dieses Buch enthält Gedichte und Texte aus verschiedenen Zeiten, auf losen Blättern, die man zur Sicherheit zusammengebunden hat, damit sie nicht so schnell verloren gehen. Hier sind Guter-Rat-Verse, Gelegenheitsdichtung, Notizen, gefundene Gedichte, Erbauungstexte, Weltuntergangstexte und Schlager zu finden sowie Weihnachtslieder, Spottgedichte, Gedichte aus früheren Leben, Liebeslieder, Trauerverse, Reisezyklen, Beobachtungen, Schlaflieder, Totengedichte, Grabinschriften, philosophische Gedichte, humorvolle Gedichte in verschiedenen Variationen nebst Vierzeilern. Die meisten Leserinnen und Leser sollten etwas Passendes finden können, obwohl sicherlich nicht alles allen gefällt.Jedes Exemplar der Losen Blätter enthält zudem ein eigens für das jeweilige Buch gedrucktes Lesezeichen mit einemVorschlag, in welcher Reihenfolge das Buch gelesen werden sollte. Ich empfehle, dass die Leserinnen und Leser diese Reihenfolge berücksichtigen." (Ragnar Helgi Ólafsson)
Autorenporträt
Ragnar Helgi Ólafsson, geb. 1971 in Reykjavík / Island, studierte an der Universität von Island Philosophie, Filmregie an der New York Film Academy und im Anschluss in Frankreich zunächst Französisch in Marseille und danach Kunst in Aix en Provence. Nach mehreren Kurzfilmen arbeitet er in den letzten Jahren vornehmlich als Grafikdesigner und bildender Künstler mit zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen. Auch als Musiker und Verleger ist er tätig; er betreibt den Tunglið Forlag, den Mond Verlag, in dem jährlich zwischen acht und zwölf Publikationen mit Prosa und Lyrik erscheinen. 2013 veröffentlichte er in Island mit Bréf frá Bútan / Briefe aus Bhutan einen ersten eigenen Roman sowie anschließend eine Sammlung mit Kurzgeschichten. 2015 folgte der erste Gedichtband, Til hughreystingar þeim sem finna sig ekki í samtíma sínum / Denen zum Trost, die sich in ihrer Gegenwart nicht finden können (ELIF Verlag 2017), für den er mit dem Tómas-Guðmundsson-Poesie-Preis ausgezeichnet wurde, einem Preis, den die Stadt Reykjavík zum Andenken an den gleichnamigen bekannten isländischen Schriftsteller und Lyriker (1901-1983) alljährlich an herausragende Werke der isländischen Dichtkunst vergibt. Die Story-Sammlung Handbók um minni og gleymsku / Handbuch des Erinnerns und Vergessens, die der ELIF Verlag 2020 veröffentlichte, erschien im Original 2017; mit ihr war der Autor für den Isländischen Literaturpreis in der Kategorie Belletristik nominiert. 2018 veröffentlichte er das Ein Requiem genannte Buch Bókasafn föður míns / Die Bibliothek meines Vaters; in der Kategorie Sachbuch erfuhr auch dieser Titel eine Nominierung für den Isländischen Literaturpreis. Vor der Gedichtsammlung Laus blöð / Lose Blätter in 2021 veröffentlichte Ragnar Helgi Ólafsson einen Band, dessen Titel dem Inhalt entspricht: Zwei Theaterstücke. Für den Gedichtband Laus blöð / Lose Blätter ist er für den Literaturpreis des Nordischen Rats nominiert. Er lebt und arbeitet in Reykjavík.