Bisher kannte ich von Peter Wark lediglich die Kriminalromane mit dem Journalisten Jörg Malthaner, deren Handlungsort im Wesentlichen die Schwäbische Alb ist und die mich dennoch gut unterhalten haben. Nun bin ich aber nicht unbedingt ein Fan von Regio-Krimis und deshalb sehr neugierig auf sein
neuestes Buch "Loser", dessen Klappentext eher einen typischen Gangster-Krimi als Spätzle-Gemütlichkeit…mehrBisher kannte ich von Peter Wark lediglich die Kriminalromane mit dem Journalisten Jörg Malthaner, deren Handlungsort im Wesentlichen die Schwäbische Alb ist und die mich dennoch gut unterhalten haben. Nun bin ich aber nicht unbedingt ein Fan von Regio-Krimis und deshalb sehr neugierig auf sein neuestes Buch "Loser", dessen Klappentext eher einen typischen Gangster-Krimi als Spätzle-Gemütlichkeit verspricht.
Die Hauptfigur ist Andreas Broschkat, er ist ein Verlierer, um die vierzig und mit der typischen Karriere eines Kleinkriminellen: Einbrüche und Diebstahl, Drogen, Zuhälterei und Knast – ein Kreislauf, aus dem kaum ein Entkommen möglich ist. Er möchte raus aus dem Milieu und versucht es mit ehrlicher Arbeit als Taxifahrer oder Türsteher. Aber sein Traum vom Glück ist nur mit einem großen Batzen Geld zu realisieren: Andy lockt die Weite Australiens, wohin auch sein älterer Bruder Jens ausgewandert ist. Doch um das notwendige Startkapital zu haben, muss er ein letztes Mal ein richtig großes Ding drehen und einen Geldtransporter überfallen. Aber das geht gründlich in die Hose.
Peter Wark erzählt in Rückblenden sehr nüchtern und fast schon distanziert die Geschichte des Losers Andy, der immer dann, wenn er eine Entscheidung treffen muss, garantiert daneben langt. Ihm klebt das Pech förmlich an den Fingern, und es ist eigentlich egal was er tut oder wie er sich entscheidet - es geht für ihn schlecht aus.
Ich habe mich bei diesem Buch sehr oft an die englischen Gangster-Filme Guy Ritchies erinnert gefühlt, dessen Protagonisten aus demselben Holz geschnitzt sind. Auch ihnen klebt das Pech förmlich an den Fingern, und es ist eigentlich egal was sie tun oder wie sie sich entscheiden, am Ende sind sie die Verlierer.
Peter Warks Stil passt ganz hervorragend zu dieser Geschichte. Er erzählt spannend, wenn auch nüchtern und oft in kurzen Rückblenden, und bewertet das Verhalten seiner Figuren nicht, die absolut stimmig angelegt sind. Manchmal ist der Tonfall lakonisch, ein anderes Mal unterschwellig ironisch, aber immer mit großer Sympathie für die Gescheiterten.
Vielleicht ist „Loser“ ja der Startschuss für eine neue Gattung? Wie wäre es denn mit „Schwäbisch Noir“?