Nicht zu fassen, wie schön 'Schrottautos' inszeniert werden können...
Nach immer wiederholtem, erneutem Durchblättern des Bildbandes, Lesen der schön geschriebenen und auch zum Nachdenken anregenden Texte, dem Betrachten der herausragend schönen und nebenbei gesagt drucktechnisch hervorragenden
Farbfotos hatte ich mit Theodor Barth, einem der beiden Fotographen, Kontakt aufgenommen. Weil ich…mehrNicht zu fassen, wie schön 'Schrottautos' inszeniert werden können...
Nach immer wiederholtem, erneutem Durchblättern des Bildbandes, Lesen der schön geschriebenen und auch zum Nachdenken anregenden Texte, dem Betrachten der herausragend schönen und nebenbei gesagt drucktechnisch hervorragenden Farbfotos hatte ich mit Theodor Barth, einem der beiden Fotographen, Kontakt aufgenommen. Weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie derart gute Bilder ohne digitale Manipulationen erstellt werden können.
Seine Informationen seien hier kurz wiedergegeben:
Alle Fotos, auch die der 'US-Schlitten' wurden in Europa gemacht. Die Suche nach den 'Modellen' beziehungsweise deren Finden erfolgte durch Rumfragen, Hörensagen und Internetrecherche. Die nur als künstlerisch zu bezeichnenden Effekte gelangen ausschliesslich durch entsprechende Platzierung von Lichtquellen, Beleuchtung, ohne Einsatz von Filtertechniken oder Retusche am PC.
Die Arbeit an dem Bildband erstreckte sich über drei Jahre. Während der Winterzeit waren Theodor Barth und Uwe Sülflohn zwischen 17:00 und 1:00 Uhr, im Sommer zwischen 21:00 und 2:00 Uhr unterwegs, um zu fotografieren.
Unglaublich, wie ästhetisch, wie umwerfend schön zu betrachten alte, verrostete Autos abgebildet werden können! Welche Erinnerungen dabei wachgerufen werden.
Wobei Markus Caspers in seinem Vorwort zu dem Buch (mit Leineneinband und Buchbändel (!)) mit Recht feststellt: "Vorbei die Zeiten, als Automobile 10, ja manchmal 20 Jahre lang gefahren, gewartet, gepflegt und gehegt wurden. Diese Nachhaltigkeit ist vorbei, stattdessen betrachten wir den Nachhall einer Wegwerfgesellschaft, die nicht nur Getränkedosen, sondern auch Automobile achtlos liegen lässt und wegwirft."
Wohl dem, der ein gepflegtes Gogo Coupé wie auf dem Buchdeckel zu sehen, einen 1948er Opel Kapitän (Seite 39), einen 1958er Simca Vedette V8 Chambord mit angedeuteten Heckflossen (S. 120), einen 1936er Steyr 100 mit zwei kleinen Heckfensterchen sein Eigen nennen kann. Vom Amphicar 770 (S. 53), dem Opel GT (...nur Fliegen ist schöner!) oder dem Ford Taunus 12M aus den 50er Jahren, der mit der Weltkugel in der Nase des Kühlergrills, ganz zu schweigen. Oder, oder, oder...
Soweit die fotografierten Autos gepflegt wären, allesamt 24-Karat-Garagengold! Auch die Ente, der Käfer, der Mini, Wartburg, der Barockengel von BMW mit der Typenbezeichnung 501 ("Isar 12 - bitte melden...").
Auch verrostet, vergammelt, ausgeschlachtet, von der Natur zurück erobert und fast zugewuchert, toll fotographiert sind die 'Lost Cars' nahezu pures Gold.