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Wenn der Naturfotograf und Umweltaktivist Markus Mauthe unterwegs ist, geht es um die Lebensräume unserer Erde. Für sein neues Projekt reiste der Ausnahmefotograf in die entlegensten Gebiete der Welt und besuchte indigene Volksgruppen, deren Lebensräume durch die rasante Ausbreitung des ressourcenverschwendenden westlichen Lebensstils und wirtschaftliche Interessen gefährdet sind. Seine Expeditionen führten Markus Mauthe durch den krisengeschüttelten Südsudan und er besuchte das abgeschiedene Omo-Tal im äußersten Süden Äthiopiens. In Südostasien erkundete er das lange vom Westen abgeschirmte…mehr

Produktbeschreibung
Wenn der Naturfotograf und Umweltaktivist Markus Mauthe unterwegs ist, geht es um die Lebensräume unserer Erde. Für sein neues Projekt reiste der Ausnahmefotograf in die entlegensten Gebiete der Welt und besuchte indigene Volksgruppen, deren Lebensräume durch die rasante Ausbreitung des ressourcenverschwendenden westlichen Lebensstils und wirtschaftliche Interessen gefährdet sind. Seine Expeditionen führten Markus Mauthe durch den krisengeschüttelten Südsudan und er besuchte das abgeschiedene Omo-Tal im äußersten Süden Äthiopiens. In Südostasien erkundete er das lange vom Westen abgeschirmte Myanmar und in Indonesien fotografierte er die als Seenomaden bezeichneten Bajau. Auf Menschen, die sich perfekt an kalte Lebensbedingungen adaptiert haben, traf Mauthe in Tschukotka, dem nordöstlichsten Zipfel von Russland. Im größten Tropenwald der Erde, dem Amazonas in Südamerika, war der Fotograf Zeuge verschiedenster Lebensumstände kleiner Gruppen der Urbevölkerung. Das Leben dieser Menschen ist bis heute oft stark mit der Natur verbunden. Doch in der globalisierten Welt reicht der Einfluss der Moderne inzwischen bis in den letzten Winkel des Planeten, sodass sich auch das Leben der indigenen Bevölkerungsgruppen in einem starken Wandel befindet.
In den anspruchsvollen und beeindruckenden Fotografien von Markus Mauthe kommen die Vielfalt der Kulturen und die Lebensweisen der Menschen zum Ausdruck. Dabei hat er nicht romantische Verklärung im Sinn oder die Inszenierung von "edlen Wilden", er dokumentiert eine Realität, in der die Menschen unterschiedlichster Kulturen sich der Herausforderung stellen, ihre Lebensweise mit den Einflüssen von außen in Einklang zu bringen. Markus Mauthes Fotografien auf höchstem Niveau sind Zeugnisse voller Schönheit, entstanden in Begegnungen auf Augenhöhe, die den Menschen an den Rändern der Welt eine Stimme geben.

Autorenporträt
Mauthe, MarkusMarkus Mauthe ist gelernter Fotograf und Umweltaktivist. Durch seine Reise- und Abenteuerlust hat er schon früh die Naturfotografie für sich entdeckt. In Buchveröffentlichungen und Live-Reportagen zeigt er die Schönheit der Welt und macht gleichzeitig auf deren Bedrohung aufmerksam. Seit dem Jahr 2003 arbeitet er als Botschafter für Greenpeace zu Themen wie Wald- und Klimaschutz. Auf Vortragstourneen im gesamten deutschsprachigen Raum begeistert er die Menschen für die Natur. Außerdem ist er der Gründer der Naturschutzorganisation AMAP (Almada Mata Atlantica Project), welche an der brasilianischen Kakaoküste Tropenwald pflanzt.

Eckert, FlorensFlorens Eckert ist Texter, Forscher und Wissensvermittler. Er studierte Geschichte und Ethnologie in Mainz, Limerick und Bayreuth, arbeitete als Pressereferent in einem Verlag und bei einer Forschungseinrichtung und forscht und lehrt aktuell speziell zur Kolonialgeschichte Afrikas an der Universität Bayreuth.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.11.2018

Würde für den Menschen

Der Titel dieses Buches wirkt wie ein Fanal. "Lost" nennt Markus Mauthe sein Werk: Verloren. Und damit kündigt er an, wie dramatisch die Lage ist. Nichts anderes soll hier gezeigt werden, als dass auf dieser Erde kein Platz mehr ist für Menschen, die am Rande der Zivilisation leben und die sich einem Prozess unterwerfen müssen, der unausweichlich zum Verlust ihrer Lebensgrundlagen führt. Selten wird dieser Prozess laut und öffentlich mit der entsprechenden scheinheiligen Entrüstung, sondern er vollzieht sich meist heimtückisch und in aller Stille. Umso wichtiger ist es, das Gewissen der Welt sensibel dafür zu machen. Das geschieht hier auf eindrucksvolle Weise. Dabei ist das Buch zunächst einfach nur schön mit grandiosen Porträts von Menschen, die seit Jahrhunderten mit ihren Traditionen und geheimnisvollen Fähigkeiten in einer Ur-Natur leben. An zweiundzwanzig Punkten rund um den Erdball hat Markus Mauthe sie aufgespürt und so fotografiert, dass nie der Eindruck entsteht, sie seien gewissermaßen nur Statisten des Globalisierungsdramas oder es würde hier eine "Rote Liste" der letzten "Wilden" geboten. Spürbar ist eine tiefe Empathie für Völker, die allen Bedrängungen der Neuzeit trotzen müssen. Diese Grundhaltung setzt sich fort in den Texten von Florens Eckert. Es sind in einem eher nüchternen Tonfall gehaltene kenntnisreiche Analysen der Situation in Sudan, in Brasilien oder am eiskalten Ende Russlands, die sehr dazu beitragen, diese Publikation zu einem Ereignis zu machen.

tg

"Lost - Menschen an den Rändern der Welt" von Markus Mauthe (Fotos) und Florens Eckert (Text). Knesebeck Verlag, München 2018. 320 Seiten, 250 Abbildungen. Gebunden, 50 Euro.

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