Produktdetails
- DuMont Kunst-Reiseführer
- Verlag: DuMont Reiseverlag
- Seitenzahl: 304
- Abmessung: 205mm
- Gewicht: 558g
- ISBN-13: 9783770144266
- Artikelnr.: 24617727
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.03.1999Europa
"Lothringen" von Uwe Anhäuser, DuMont Verlag, Köln 1998. 304 Seiten, zahlreiche Farbfotos, Stadtpläne, Übersichtskarten und Grundrisse. Broschiert, 46 Mark. ISBN 3-7701-4426-0
Es ist erstaunlich, wieviel Spätromanik und Frühgotik, welche Unmenge von Basiliken, Wehrkirchen und Wallfahrtskapellen Uwe Anhäuser in diesem doch nur mäßig umfangreichen und schweren Kunstreiseführer untergebracht hat; doch so will es das DuMont-Lektorat in Köln, und freiberufliche Autoren neigen zu Folgsamkeit. Da Anhäuser bisweilen verrät, wo der Schlüssel zu dieser oder jener Dorfkirche zu entleihen ist, drängt sich dem Leser des gut illustrierten Bandes der Verdacht auf, daß der Autor aus dem Hunsrück sie alle tatsächlich besucht hat. Glücklicherweise lädt uns Anhäuser auch in das Excelsior Flô in Nancy, in die Beinhäuser um Verdun und in das Bilderbogen-Museum in Epinal ein und nimmt uns nach Metz mit, dessen Avenue Foch das besterhaltene Ensemble spätwilhelminischen Protzes inner- und außerhalb Deutschlands ist. Im Temple Neuf von 1901 bis 1904 auf der Metzer Moselinsel können, so Anhäuser augenzwinkernd, "Berliner einen im Krieg unversehrt gebliebenen ,Zwilling' ihrer Gedächtniskirche erblicken". An großer Kunst - von Richier bis Callot fehlt es in Lothringen nicht. Dennoch wird sich die Besucherzahl an Maas und Mosel stets in Grenzen halten. Maurice Barrès hat, ohne es zu beabsichtigen, die Gründe dafür genannt: Das Land ist ernst, der Himmel meist verschleiert, der Horizont bietet wenig Abwechslung. Uwe Anhäuser ist ein kundiger Reisebegleiter; er hat nur eine übertriebene Abneigung gegen Industrieorte (die nicht erwähnt werden) und bedient sich gelegentlich einer etwas gezierten Orthographie. Warum heißt der von Schiller und dem kleinen Larousse so genannte Marschall de Bassompierre bei ihm François de Bassompière? Und warum wird das Malermodell und Flittchen, das Boucher Ludwig XV. überließ, hier Louison O'Murphi buchstabiert? Ihr jüngster Biograph Duncan Sprott schreibt Marie-Louise Murphy. (Kfi.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Lothringen" von Uwe Anhäuser, DuMont Verlag, Köln 1998. 304 Seiten, zahlreiche Farbfotos, Stadtpläne, Übersichtskarten und Grundrisse. Broschiert, 46 Mark. ISBN 3-7701-4426-0
Es ist erstaunlich, wieviel Spätromanik und Frühgotik, welche Unmenge von Basiliken, Wehrkirchen und Wallfahrtskapellen Uwe Anhäuser in diesem doch nur mäßig umfangreichen und schweren Kunstreiseführer untergebracht hat; doch so will es das DuMont-Lektorat in Köln, und freiberufliche Autoren neigen zu Folgsamkeit. Da Anhäuser bisweilen verrät, wo der Schlüssel zu dieser oder jener Dorfkirche zu entleihen ist, drängt sich dem Leser des gut illustrierten Bandes der Verdacht auf, daß der Autor aus dem Hunsrück sie alle tatsächlich besucht hat. Glücklicherweise lädt uns Anhäuser auch in das Excelsior Flô in Nancy, in die Beinhäuser um Verdun und in das Bilderbogen-Museum in Epinal ein und nimmt uns nach Metz mit, dessen Avenue Foch das besterhaltene Ensemble spätwilhelminischen Protzes inner- und außerhalb Deutschlands ist. Im Temple Neuf von 1901 bis 1904 auf der Metzer Moselinsel können, so Anhäuser augenzwinkernd, "Berliner einen im Krieg unversehrt gebliebenen ,Zwilling' ihrer Gedächtniskirche erblicken". An großer Kunst - von Richier bis Callot fehlt es in Lothringen nicht. Dennoch wird sich die Besucherzahl an Maas und Mosel stets in Grenzen halten. Maurice Barrès hat, ohne es zu beabsichtigen, die Gründe dafür genannt: Das Land ist ernst, der Himmel meist verschleiert, der Horizont bietet wenig Abwechslung. Uwe Anhäuser ist ein kundiger Reisebegleiter; er hat nur eine übertriebene Abneigung gegen Industrieorte (die nicht erwähnt werden) und bedient sich gelegentlich einer etwas gezierten Orthographie. Warum heißt der von Schiller und dem kleinen Larousse so genannte Marschall de Bassompierre bei ihm François de Bassompière? Und warum wird das Malermodell und Flittchen, das Boucher Ludwig XV. überließ, hier Louison O'Murphi buchstabiert? Ihr jüngster Biograph Duncan Sprott schreibt Marie-Louise Murphy. (Kfi.)
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