Eins vorab: Lasst Euch bitte nicht von dem viel zu kindlichen Cover beeinflussen, denn auch wenn dies sehr mädchenhaft wirkt und die "Animalmagic"-Reihe eher Kinder- als Jugendbuch ist, ist die Geschichte doch deutlich tiefgründiger als das Cover.
Nachdem ich die ersten beiden Bände der
"Animalmagic"-Reihe relativ schnell ausgelesen hatte und diese mir gut gefallen haben, wollte ich auch dem…mehrEins vorab: Lasst Euch bitte nicht von dem viel zu kindlichen Cover beeinflussen, denn auch wenn dies sehr mädchenhaft wirkt und die "Animalmagic"-Reihe eher Kinder- als Jugendbuch ist, ist die Geschichte doch deutlich tiefgründiger als das Cover.
Nachdem ich die ersten beiden Bände der "Animalmagic"-Reihe relativ schnell ausgelesen hatte und diese mir gut gefallen haben, wollte ich auch dem dritten Band "Lotte und das Einhorn" eine Chance geben und selbstverständlich wurde ich von Lotte und ihren vielen Tieren mal wieder bestens unterhalten.
Holly Webb beweist mit diesem Buch einmal mehr, wie gut sie schreiben und sich in ihre Charaktere hineinversetzen kann. Die Geschichte liest sich flüssig und einfach, die Charaktere entwickeln sich immer weiter und Tiere, als auch Orte werden wieder einmal sehr schön beschrieben. Was mir jedoch ein wenig negativ aufgefallen ist, ist die Darstellung von Lotte. Auf der einen Seite wirkt sie mittlerweile sehr reif und kann Dinge immer besser einschätzen, sowohl ihre Magie besser beherrschen, auf der anderen Seite wird sie jedoch manchmal wie ein schmollendes Kleinkind dargestellt. Dies finde ich ein wenig schade, da es gar nicht zu ihrer Persönlichkeit passt.
Ansonsten gefällt mir Lotte jedoch sehr gut. Sie wirkt mutiger, kann Dinge und Gefahren besser einschätzen und dazu erfährt sie endlich mehr über ihre Familie, speziell über ihren verstorbenen Vater. Sehr positiv ist mir auch ihr Cousin aufgefallen, der diesmal nicht nur als der coole Junge, dem alles egal ist, dargestellt wurde. Er versucht Lotte zu helfen und wirkt auch sonst viel sympathischer als zuvor. Es scheint, als würde er endlich akzeptieren, dass mit Lotte nun eine "Frau" im Haus ist. Lottes beste Freundin Ruby lernt man dagegen unfreiwillig von einer anderen Seite kennen. Da sie verhext wurde, scheint sie Lotte und ihre Freundschaft immer mehr zu vergessen und sie behandelt Lotte wie Luft, was diese zunächst überhaupt nicht verstehen kann. Von daher geht Lotte der Sache auf den Grund und muss feststellen, dass die Hexe Pandora dafür verantwortlich ist. Diese besitzt eine Art Geschenkeladen, bei dem die jeweiligen Gegenstände verhext und bösartig sind. Pandoras einziges Ziel ist es dabei, sich Lotte zu nähern und ihr Schaden anzurichten.
Die Charaktere haben sich wirklich gut entwickelt und auch die Geschichte selbst entwickelt sich sehr gut. Der dritte Band wirkt bei weitem nicht mehr so kindlich, denn die Stimmung wird immer düsterer und einige Szenen finden mitten in der Nacht statt. Menschen werden verhext, benehmen sich anderen gegenüber bösartig und auch die Tieren wirken immer unruhiger.
Das Einhorn, dass in diesem Buch ebenfalls eine große Rolle spielt, wird gut dargestellt und man weiß bis zum Schluss nicht so wirklich, was es damit auf sich hat, jedoch erahnt man schnell, dass eine Bezugsperson von Lotte hinter dem Einhorn stecken muss.
Die Covergestaltung ist mir leider immer noch zu kindlich, aber immerhin kann man sagen, dass der Verlag seinem Stil weiterhin treu bleibt. Sehr negativ ist mir dagegen die Kurzbeschreibung aufgefallen. In dieser steht, dass Lotte die Besitzerin des Ladens ausfragen möchte, was aber gar nicht so vorkommt. Vielmehr hat Lotte Angst vor ihr und wird immer wieder von ihr belästigt und bedroht. Dadurch kann die Kurzbeschreibung zunächst sehr in die Irre führen.
"Lotte und das Einhorn" konnte das Niveau des zweiten Bandes halten, kam aber leider nicht an den ersten Band heran. Dennoch ist dieses Werk eine schöne und zauberhafte Geschichte für zwischendurch. Die weiteren Bände werde ich ebenfalls lesen. Wer die "Rose"-Reihe von Holly Webb mochte, wird Lotte ebenfalls mögen.