Der Loudness War wird seit mehreren Jahrzehnten an unterschiedlichen Fronten ausgetragen. Darunter versteht man das in vielen Musikindustriezweigen beobachtete Bestreben, Produktionen mit immer höheren Lautheitspegeln auf den Markt zu bringen. Die vorliegende Untersuchung legt ihren Fokus auf populärmusikalische digitale Audioproduktionen und deren Post-Processing, wo Audiowerkzeuge wie Multibandkompressoren eingesetzt werden um das Endresultat einer Produktion lauter klingen zu lassen. Seit der Etablierung digitaler Musikproduktion hat sich der durchschnittliche Lautheitspegel, bezogen auf einen festen Spitzenpegel, um ein Vielfaches erhöht. Dem übermäßigen Einsatz von Dynamikkompression werden viele der Klang- und Wahrnehmungsqualität schadende Eigenschaften zugeschrieben (z.B. Verlust von Tiefe und Textur, Verringerung der Stereobasisbreite, etc.). Die vorliegende Untersuchung konzentriert sich explizit auf die Audiobearbeitung mittels Dynamikkompression und deren Auswirkung auf die Hörwahrnehmung. Dabei wurde untersucht, ob steigende Kompressionsgrade einerseits die Klangqualitätsbeurteilung negativ beeinflussen und andererseits die wahrgenommene Stereobasisbreite reduzieren.