Honoré de Balzac (1799-1850) beschäftigte sich in den 1830er Jahren intensiv mit Mesmerismus, Mystizismus und religiösen Fragen. In der Gestalt des Louis Lambert, in der sich Balzac selbst porträtierte, fand diese Beschäftigung ihren Niederschlag: Schon als Schüler wird der introvertierte, nur in seiner eigenen Gedankenwelt lebende Louis von seinen Mitschülern nicht verstanden. Später vertieft er sich in die Schriften Svendenborgs und gibt sich immer ausufernderen gedanklichen Spekulationen hin. Als er sich in die reiche Jüdin Pauline verliebt und sie heiraten will, steht der geistig aus der Balance geratene Louis vor einer seelischen Katastrophe.