»Ein fabelhafter Abenteuerroman.« Martina Läubli in 'NZZ am Sonntag'
Als Hans Roth wurde er 1849 in einem Bergdorf geboren, als Louis de Montesanto - Weltreisender, Bestsellerautor und Hochstapler - stirbt er 1921 in London. 13-jährig floh er in die Welt: Mit einer Schauspielerin wohnte er in Paris, in London wurde er zum Butler, mit einem Gouverneur schiffte er sich nach Perth ein. Er verliebte sich bei den Aborigines, jagte Warane, heiratete in Sydney und zog mit einem Wanderzirkus durchs Land. Zurück in London dichtete er seinem erstaunlichen Leben noch so einiges hinzu. Michael Hugentobler erzählt das Leben eines wagemutigen Exzentrikers, der stets darauf bedacht war, frei und unabhängig zu bleiben in der großen weiten Welt.
Als Hans Roth wurde er 1849 in einem Bergdorf geboren, als Louis de Montesanto - Weltreisender, Bestsellerautor und Hochstapler - stirbt er 1921 in London. 13-jährig floh er in die Welt: Mit einer Schauspielerin wohnte er in Paris, in London wurde er zum Butler, mit einem Gouverneur schiffte er sich nach Perth ein. Er verliebte sich bei den Aborigines, jagte Warane, heiratete in Sydney und zog mit einem Wanderzirkus durchs Land. Zurück in London dichtete er seinem erstaunlichen Leben noch so einiges hinzu. Michael Hugentobler erzählt das Leben eines wagemutigen Exzentrikers, der stets darauf bedacht war, frei und unabhängig zu bleiben in der großen weiten Welt.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.09.2019NEUE TASCHENBÜCHER
Der große
Schildkrötenreiter
Wer glaubt, Karl May sei der größte Schwindler der jüngeren Literaturgeschichte, der sollte Michael Hugentoblers Roman lesen über einen noch hemmungsloseren Aufschneider, der, man glaubt es kaum, aus der Schweiz stammte, wo er als Henri Louis Grin 1847 geboren wurde. Er starb verarmt 1921 in London. Dazwischen entfaltet sich ein Abenteurerleben ohne Vergleich. Er wanderte 1874 nach Australien aus, versuchte sich dort als Arzt, Fotograf und Schiffskoch, heiratete, hatte fünf Kinder und kehrte 1898 nach London zurück, um als Louis de Rougemont einen Bestseller zu landen: Er erzählte von Abenteuern in Australien, die so bunt und unwahrscheinlich waren, dass alle ihm glauben wollten. Als der Schwindel aufflog, verfolgte er noch vergeblich eine Karriere als „größter Lügner der Welt“! Bei Michael Hugentobler heißt er Louis de Monsanto alias Hans Roth. Hugentobler erzählt nicht einfach nur die wilde Lebensgeschichte Grins nach, sondern nutzt alle Freiheiten literarischer Einbildungskraft, um seinen Schildkrötenreiter noch verrückter, farbiger, auch abgründiger zu machen als das Vorbild. Doch das bittere Ende bleibt nicht aus. HARALD EGGEBRECHT
Michael Hugentobler: Louis oder Der Ritt auf der Schildkröte. dtv, München 2019.
188 Seiten, 10,90 Euro.
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Der große
Schildkrötenreiter
Wer glaubt, Karl May sei der größte Schwindler der jüngeren Literaturgeschichte, der sollte Michael Hugentoblers Roman lesen über einen noch hemmungsloseren Aufschneider, der, man glaubt es kaum, aus der Schweiz stammte, wo er als Henri Louis Grin 1847 geboren wurde. Er starb verarmt 1921 in London. Dazwischen entfaltet sich ein Abenteurerleben ohne Vergleich. Er wanderte 1874 nach Australien aus, versuchte sich dort als Arzt, Fotograf und Schiffskoch, heiratete, hatte fünf Kinder und kehrte 1898 nach London zurück, um als Louis de Rougemont einen Bestseller zu landen: Er erzählte von Abenteuern in Australien, die so bunt und unwahrscheinlich waren, dass alle ihm glauben wollten. Als der Schwindel aufflog, verfolgte er noch vergeblich eine Karriere als „größter Lügner der Welt“! Bei Michael Hugentobler heißt er Louis de Monsanto alias Hans Roth. Hugentobler erzählt nicht einfach nur die wilde Lebensgeschichte Grins nach, sondern nutzt alle Freiheiten literarischer Einbildungskraft, um seinen Schildkrötenreiter noch verrückter, farbiger, auch abgründiger zu machen als das Vorbild. Doch das bittere Ende bleibt nicht aus. HARALD EGGEBRECHT
Michael Hugentobler: Louis oder Der Ritt auf der Schildkröte. dtv, München 2019.
188 Seiten, 10,90 Euro.
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Ein fabelhafter Abenteuerroman. Martina Läubli Neue Zürcher Zeitung am Sonntag 20180429