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Der Katalog „European Park“ erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung von Louise Bristow in der Laura Mars Gallery. Auszug aus einem Text von Thomas Groetz: Louise Bristow komponiert auf Basis selbst gefertigter Modelle sowie unterschiedlicher bildlicher Vorlagen querformatige Ölgemälde. In Trompe-l'œil-artigen Tisch- bzw. Bühnensituationen gibt sich heterogenes bildliches ´Personal´ ein Stelldichein: Fotografien und Reproduktionen, die quasi als Bühnenbilder im Hintergrund fungieren, gemusterte Drucke sowie Architekturmodelle und phantasievoll gestaltete stereometrische Körper.…mehr

Produktbeschreibung
Der Katalog „European Park“ erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung von Louise Bristow in der Laura Mars Gallery. Auszug aus einem Text von Thomas Groetz: Louise Bristow komponiert auf Basis selbst gefertigter Modelle sowie unterschiedlicher bildlicher Vorlagen querformatige Ölgemälde. In Trompe-l'œil-artigen Tisch- bzw. Bühnensituationen gibt sich heterogenes bildliches ´Personal´ ein Stelldichein: Fotografien und Reproduktionen, die quasi als Bühnenbilder im Hintergrund fungieren, gemusterte Drucke sowie Architekturmodelle und phantasievoll gestaltete stereometrische Körper. Häufig erkennt man szenische Details von Kinderspielplätzen, wobei der Beschwörung der Sphäre des unbekümmerten Spiels motivisch oft die Arbeitswelt der Erwachsenen gegenübergestellt ist. Hinzu treten überkommene Artefakte aus der Kultur: das Spektrum reicht von prähistorischen Faustkeilen über folkloristisch Anmutendes bis hin zum Design der Nachkriegszeit, zu sowjetischer Monumentalplastik und zu modernistischer Architektur. Malerisch nüchtern protokollierte Erbstücke vergangener Epochen sind auch in dem 2020 entstandenen Bild „European Park“ anzutreffen – ein Titel, mit dem Bristow ihre gesamte Präsentation überschrieben hat. Auf dem Bild finden sich neben drei gemalten, als Hintergrundkulisse dienenden Landschaftsfotografien verschiedene Objekte. Außer zwei abstrakten Skulpturen – die Reproduktion eines Kandinsky-Bildes, die zu einem Kasten geformt wurde und eine komplexe Eigenkreation der Künstlerin – erkennt man die am Wiener Parkring gelegene Bedürfnisanstalt von 1880. Drei Kinder auf einem Spielgerät sind mit dem Abbild einer Schulsituation kontrastiert. Das Arrangement heterogener Bildsujets wird als Park behauptet, einer ebenso von Menschenhand konstruierten Sphäre. Louise Bristow‘s Bildwelten bedienen sich des Modus der Verkleinerung, um mit diesem quasi umgekehrten Überwältigungsgestus den Blick auf das zu schärfen, was Gesellschaft und Kultur der Gegenwart – in nuce – ausmacht. Bristows gemalte Set-ups befragen die pluralistisch anmutende Kultursituation der Gegenwart. Die Kompilation von in ihrer disparaten Zusammenstellung ´neutralisierter´ Artefakte trägt nostalgische und zugleich entfremdete Züge, denn die unterschiedlichen ´Akteure´ stehen zwar auf derselben Bühne, sind sich aber nicht sicher, ob sie im selben Stück mitspielen.The catalog „European Park“ is published on the occasion of Louise Bristow’s exhibition of the same name at the Laura Mars Gallery. Excerpt from a text by Thomas Groetz: Louise Bristow composes horizontal oil paintings based on self-made models as well as different pictorial sources. In trompe-l'œil-like table or stage settings, heterogeneous pictorial 'personae' come together: photographs and reproductions that function as stage sets in the background, as it were, patterned prints, and architectural models and imaginatively designed stereometric bodies. Scenic details of children's playgrounds can often be recognized; the evocation of the sphere of carefree play is frequently juxtaposed with the motif of the working world of adults. In addition, there are cultural artifacts that have come down to us, ranging from prehistoric hand-axes to folkloristic-looking objects to postwar design, Soviet monumental sculpture, and modernist architecture. Soberly depicted heirlooms of bygone eras can also be seen in the 2020 painting “European Park” - a title used by Bristow to designate her entire presentation. Along with three painted landscape photographs serving as a backdrop, the picture features various objects. In addition to two abstract sculptures - a reproduction of a Kandinsky painting formed into a box and a complex creation by the artist herself - one can recognize the public convenience located on Vienna's Parkring, from 1880. Three children on a playground contraption are contrasted with the depiction of a school scene. The arrangement of heterogeneous pictorial subjects is claimed to be a park, a living environment that is man-made as well. In her visual worlds, Louise Bristow utilizes miniaturization in order to sharpen, by this quasi-inverted overwhelming gesture, the view of what constitutes contemporary society and culture at their core. Bristow's paintings of stage sets examine the state of today's seemingly pluralistic culture. The compilation of artifacts 'neutralized' in their disparate composition shows features of nostalgia and at the same time of alienation, because the different 'actors' appear on the same stage but are not sure if they do perform in the same play.