Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.11.2017HÖRBÜCHER
Das sollen sie
bereuen
Im Januar 2006 wurde Banaz Mahmod im Auftrag ihrer Familie ermordet. Die junge Kurdin, im Irak geboren, in England lebend, hatte den Gatten verlassen, an den sie zwangsverheiratet worden war, und sie hatte es gewagt, sich in einen Mann ihrer Wahl zu verlieben. Die Berichte über das Verbrechen schockierten den englischen Schriftsteller Mark Billingham mehr als vieles andere. Er begann einen Roman über „Ehrenmorde“ in London zu schreiben, Verbrechen, an denen nichts Ehrenhaftes ist, die aber vorgeben, etwas anderes zu sein als gewöhnliche Morde.
Mit einem solchen beginnt „Love Like Blood“. Zwei lauern einer Frau auf, die gerade die Haustür aufschließt, sie bespritzen ihr Gesicht aus Wasserpistolen mit Wäschebleiche und zücken das Messer. Wahrscheinlich galt der Mord nicht ihr, sondern ihrer Lebensgefährtin Nicola Tanner, einer Polizistin, die seit Längerem ungeklärte „Ehrenmord“-Fälle untersucht. Gemeinsam mit Tom Thorne macht sie sich auf die Suche nach den Tätern, überzeugt davon, dass es um ein Duo geht, das überall auf der Welt bezahlte „Ehrenmorde“ begeht, in Syrien, in der Türkei, in Pakistan. Tanner glaubt, dass sie den Tätern, schlimmer noch: den Auftraggebern gefährlich wurde, dass diese zusammengelegt haben, um sie aus dem Weg zu räumen. Das sollen sie bereuen.
„Love Like Blood“ ist der 14. Krimi mit dem Ermittler Tom Thorne. Souverän führt die Stimme Uve Teschners hinein in die Welt der Mörder, der Familien und der Liebe, eine Welt, in der „Ehre“ ehrlos oft beschworen wird.
JBY
Mark Billingham: Love Like Blood. Aus dem Englischen von Peter Torberg. Gelesen von Uve Teschner. Goya Lit, Hamburg 2017. 4 CDs, 20 Euro.
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Das sollen sie
bereuen
Im Januar 2006 wurde Banaz Mahmod im Auftrag ihrer Familie ermordet. Die junge Kurdin, im Irak geboren, in England lebend, hatte den Gatten verlassen, an den sie zwangsverheiratet worden war, und sie hatte es gewagt, sich in einen Mann ihrer Wahl zu verlieben. Die Berichte über das Verbrechen schockierten den englischen Schriftsteller Mark Billingham mehr als vieles andere. Er begann einen Roman über „Ehrenmorde“ in London zu schreiben, Verbrechen, an denen nichts Ehrenhaftes ist, die aber vorgeben, etwas anderes zu sein als gewöhnliche Morde.
Mit einem solchen beginnt „Love Like Blood“. Zwei lauern einer Frau auf, die gerade die Haustür aufschließt, sie bespritzen ihr Gesicht aus Wasserpistolen mit Wäschebleiche und zücken das Messer. Wahrscheinlich galt der Mord nicht ihr, sondern ihrer Lebensgefährtin Nicola Tanner, einer Polizistin, die seit Längerem ungeklärte „Ehrenmord“-Fälle untersucht. Gemeinsam mit Tom Thorne macht sie sich auf die Suche nach den Tätern, überzeugt davon, dass es um ein Duo geht, das überall auf der Welt bezahlte „Ehrenmorde“ begeht, in Syrien, in der Türkei, in Pakistan. Tanner glaubt, dass sie den Tätern, schlimmer noch: den Auftraggebern gefährlich wurde, dass diese zusammengelegt haben, um sie aus dem Weg zu räumen. Das sollen sie bereuen.
„Love Like Blood“ ist der 14. Krimi mit dem Ermittler Tom Thorne. Souverän führt die Stimme Uve Teschners hinein in die Welt der Mörder, der Familien und der Liebe, eine Welt, in der „Ehre“ ehrlos oft beschworen wird.
JBY
Mark Billingham: Love Like Blood. Aus dem Englischen von Peter Torberg. Gelesen von Uve Teschner. Goya Lit, Hamburg 2017. 4 CDs, 20 Euro.
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His [Billingham's] storylines of murders that go unseen or unrecognised are chilling and moving, and Tom Thorne is on terrific form The Times