Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Paderborn (Germanistik), Veranstaltung: Literatur Osteuropas, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wenn Grausamkeit sich mit Erfindungsreichtum paart, sind wir dem Wesen der Kunst nahe." (1) Diese Einstellung Darvasis spiegelt sich in seinem Werk Die Hundejäger von Loyang deutlich wieder. Seine chinesischen Kurzgeschichten sind grausam, dennoch aber voller künstlerischer Raffinesse. Dieser Gegensatz ist einer von vielen, von denen seine Erzählungen leben. Sie erscheinen phantasievoll, aber gleichzeitig rätselhaft und irritierend. Darauf soll in dieser Arbeit genauer eingegangen werden, indem die befremdlich wirkenden Elemente des Buches, wie die Pointenlosigkeit und das Metaphysische, genauer betrachtet werden. Während des Lesens fällt jedoch auf, dass sich einiges mit der Theorie des postkolonialen Theoretikers Homi K. Bhabha erklären lässt, der sich in seinem Werk Verortungen der Kultur Gedanken über die Hybridität von Kulturen macht. Es ist nahe liegend, diesen Text auf Darvasis Buch anzuwenden, da dessen Geschichten im alten China spielen, während er selbst ein moderner, ungarischer Autor ist, den die Probleme seiner Zeit und Kultur interessieren. Somit soll zunächst Bhabhas Theorie kurz erläutert und anschließend geprüft werden, inwiefern diese in Die Hundejäger von Loyang zum Tragen kommen könnte. Dabei fallen als Schnittstellen zwischen den beiden Werken besonders das Verhältnis zwischen Herrschern und Untertanen und zwischen Gegenwart und Vergangenheit auf, sowie der "Dritte Ort", der ein gedankliches Konstrukt Bhabhas ist und als Zwischenraum konstituiert wird. Die Arbeit soll also Verbindungen zwischen einem theoretischen und einem literarischen Text herstellen.
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