Das objet ambigu. Ein Kunstwerk als Prozess
Renate Wiehager gibt den zentralen Hinweis für die Arbeitsweise von Luca Trevisani, indem sie Le Corbusier ins Spiel bringt, der sich für seine amorphen Architekturen von Fundstücken im Grenzbereich zwischen Natur und Kultur hat inspirieren lassen. Allerdings speist sich Luca Trevisanis assoziativ zusammengetragene Formenwelt aus einem breiteren, multimedialen, völlig zeitgenössischen Fundus: Grafik- und Produktdesign, Kultivierungsprozesse, wissenschaftliches Kartenmaterial, Literatur, kunsthandwerkliche Techniken, Kunstgeschichte, Stoffe und Elemente der Natur, Fotos und Materialien der Fashionwelt. Dieses Material unterwirft Luca Trevisani einem kontinuierlichen Prozess von Lektu re und Relektu re, Übersetzung, Dekonstruktion und Konstruktion, aus dem ku nstlerische Modelle und Objekte sich entwickeln, die sich auch in ihr Ausgangsmaterial zuru ckspiegeln können, um vielleicht erneut in andere Richtung interpretiert zu werden. So beherrschen künstlich erzeugte, sich bestimmten chemischen Reaktionen verdankende blaue Kristalle eine der aktuellen Werkgruppen. Getrocknete Pflanzen, etwa Maiskolben, partiell überzogen von Licht reflektierenden Kristallen im Yves Klein-Blau, werden zu haptisch wie visuell attraktiven, beängstigend schönen, ge- und erfundenen Formen im Zwischenreich von Natur und Kunst. Das wird, so Nicolas Bourriaud, als "Fluidität von Körpern und Zeichen genährt", ist also Resultat unseres "kulturellen Umherschweifens" und "ein Modus des Widerstands gegen die allgemein verbreitete Formatierung und eine Art von formaler Guerilla". Der schön ausgestattete, nach Maßgabe des Künstlers gestaltete Band vermittelt einen umfangreichen Überblick zum Werk. Luca Trevisani, 1979 in Verona geboren, lebt heute in Berlin und Bologna und war zuletzt mit großen Einzelpräsentationen im Museo Marino Marini in Florenz und im MACRO in Rom zu sehen.
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Renate Wiehager gibt den zentralen Hinweis für die Arbeitsweise von Luca Trevisani, indem sie Le Corbusier ins Spiel bringt, der sich für seine amorphen Architekturen von Fundstücken im Grenzbereich zwischen Natur und Kultur hat inspirieren lassen. Allerdings speist sich Luca Trevisanis assoziativ zusammengetragene Formenwelt aus einem breiteren, multimedialen, völlig zeitgenössischen Fundus: Grafik- und Produktdesign, Kultivierungsprozesse, wissenschaftliches Kartenmaterial, Literatur, kunsthandwerkliche Techniken, Kunstgeschichte, Stoffe und Elemente der Natur, Fotos und Materialien der Fashionwelt. Dieses Material unterwirft Luca Trevisani einem kontinuierlichen Prozess von Lektu re und Relektu re, Übersetzung, Dekonstruktion und Konstruktion, aus dem ku nstlerische Modelle und Objekte sich entwickeln, die sich auch in ihr Ausgangsmaterial zuru ckspiegeln können, um vielleicht erneut in andere Richtung interpretiert zu werden. So beherrschen künstlich erzeugte, sich bestimmten chemischen Reaktionen verdankende blaue Kristalle eine der aktuellen Werkgruppen. Getrocknete Pflanzen, etwa Maiskolben, partiell überzogen von Licht reflektierenden Kristallen im Yves Klein-Blau, werden zu haptisch wie visuell attraktiven, beängstigend schönen, ge- und erfundenen Formen im Zwischenreich von Natur und Kunst. Das wird, so Nicolas Bourriaud, als "Fluidität von Körpern und Zeichen genährt", ist also Resultat unseres "kulturellen Umherschweifens" und "ein Modus des Widerstands gegen die allgemein verbreitete Formatierung und eine Art von formaler Guerilla". Der schön ausgestattete, nach Maßgabe des Künstlers gestaltete Band vermittelt einen umfangreichen Überblick zum Werk. Luca Trevisani, 1979 in Verona geboren, lebt heute in Berlin und Bologna und war zuletzt mit großen Einzelpräsentationen im Museo Marino Marini in Florenz und im MACRO in Rom zu sehen.
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