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In the 1990s, Russia was the sick man of Europe, but the rise to power of former KGB officer Vladimir Putin in 1999 coincided with a huge hike in world oil and gas prices, and after Yeltsin's downfall Putin set about re-establishing Russian autocracy. Now with its massive gas and oil reserves Russia has not only paid off its debts but amassed huge cash reserves which it is investing in easily accessible European businesses. Putin's Russia is hostile to open debate. Critics inside Russia such as the journalist Anna Politkovskaya, and opponents abroad such as the defector Alexander Litvinenko, a…mehr

Produktbeschreibung
In the 1990s, Russia was the sick man of Europe, but the rise to power of former KGB officer Vladimir Putin in 1999 coincided with a huge hike in world oil and gas prices, and after Yeltsin's downfall Putin set about re-establishing Russian autocracy. Now with its massive gas and oil reserves Russia has not only paid off its debts but amassed huge cash reserves which it is investing in easily accessible European businesses. Putin's Russia is hostile to open debate. Critics inside Russia such as the journalist Anna Politkovskaya, and opponents abroad such as the defector Alexander Litvinenko, a British subject, have been assassinated. Russia has threatened to target its nuclear missiles on America's allies in eastern Europe. It has resumed the military bullying of its neighbours, including repeated airspace violations; its generals play war games involving the recapture of the Baltic states. These are familiar tactics, but a whole new breed of Kremlin dirty tricks is still more sinister. The cyber-attacks on Estonia in May 2007 showed Russia was ready to wipe a country off the online map. Russia is stitching up Europe's gas market, giving it huge influence both within and on Europe. Many people, out of naiveté or greed, deny the existence of the problem. Russia has so far sidelined America, its most formidable opponent in the last cold war: America needs Russia co-operation on North Korea, Iran and the Middle East, leaving the way clear for the Kremlin. The New Cold War explains both the Kremlin's tactics and the West's weaknesses. Why we are perilously close to defeat and - and how we can still win.
Autorenporträt
Edward Lucas is currently Deputy Editor, International Section, Central and Eastern Europe correspondent for The Economist. He has been covering central and Eastern Europe since 1986. He was based in the Baltic states from 1990 to 1994, covering the collapse of the Soviet Union and, from 1992, as the managing editor of The Baltic Independent, a weekly English-language newspaper published in Tallinn. He holds a BSc from the London School of Economics, and studied Polish at the Jagiellonian University, Cracow. The New Cold War is his first book.
Rezensionen
'Essential reading for anyone who wants to understand what is happening in Eastern Europe and the former Soviet Union today.' Anne Appelbaum, author of 'Gulag'

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.03.2008

Das neue Ost-West-Gezerre
Ein schonungsloses Russlandbild, das Klischees vermeidet
Russland hat Konjunktur. Ein ganzer Stapel Veröffentlichungen will dem Leser helfen, Russlands stürmische politische Entwicklung nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu verstehen. Dabei stehen sich zwei Lager gegenüber. Auf der einen Seite die Fraktion, die sich der harten und im besten Fall sachlichen Kritik des unter Wladimir Putin eingeschlagenen autoritären Kurses verschrieben hat. Auf der anderen Seite ist die Riege von Analysten, die ihre Kritik weicher verpackt und dem Westen und vor allem „den” Medien schlimmstenfalls eine anti-russische Haltung oder zumindest ein oberflächliches und klischeehaftes Russland-Bild vorwirft. Sie plädiert dafür, Russland mehr Verständnis entgegenzubringen.
Auch dem englischen Journalisten Edward Lucas, der seit 20 Jahren aus Osteuropa und derzeit für den Economist aus Moskau berichtet, wurde nach der Veröffentlichung seines neuen Buches, vor allem von russischer Seite, Schwarzmalerei vorgeworfen. Eine Veranstaltung von Radio Free Europe, auf der er seine Analyse vorstellte, begann er deshalb mit einem langen Monolog. Er betonte, dass er nicht von einem Kalten Krieg spreche, wie ihn die Welt beim Aufeinanderprall des Westens und der Sowjetunion bis 1990 erlebte, dass er Boris Jelzin und die 90er Jahre alles andere als erfreulich einstufe, dass er Michail Chodorkowski keineswegs für einen politischen Gefangenen halte und dass er unter Putin nicht die Zerstörung einer Jeffersonschen Demokratie und die Wiederherstellung der Sowjetunion sehen würde. Wer Lucas’ Buch gelesen hat, hätte all dies auch gar nicht annehmen können.
Lucas tritt mit einer durchaus provokanten These auf. Seinen neuen Kalten Krieg beschreibt er als ein Gezerre um Deutungshoheiten, Energieressourcen, politische Einflusszonen zwischen einem erstarkenden Russland auf der einen und einzelnen westlichen Nationen und supranationalen Organisationen auf der anderen Seite. Der Engländer ist kein plumper Polemiker, sondern ein scharfsichtiger Analytiker, dessen mitreißende sprachliche Verve zudem sein Buch zum intellektuellen Genuss macht. Bei aller Kritik hat er auch Verständnis für Russlands harte Herausforderungen nach dem Kollaps der Sowjetunion. Und er vergisst auch nie durchaus positive Entwicklungen wie die Einführung des einheitlichen Steuersatzes zu erwähnen.
In seiner Haltung allerdings bleibt er standfest. „Der Westen ist dabei, den neuen Kalten Krieg zu verlieren, kaum dass er ihn als solchen erkannt hat”, schreibt er. „Und der Widerstand ist bedenklich schwach.” Einen Grund dafür sieht er in der westlichen Wirtschaft, dessen Schwäche für russisches Geld er heftig kritisiert, dazu im Glauben an die freiheitlich-demokratischen Werte, der „im katastrophalen Krieg gegen den Terror” stark gelitten habe. „Solange wir nicht deutlich machen, dass wir an unsere eigenen Werte glauben”, folgert Lucas, „können wir uns nicht gegen die Subversion und Korruption wehren, die in unser Bollwerk der wirtschaftlichen und politischen Macht einsickern.”
Das ist keine neue Erkenntnis. Aber sie ist virtuos verpackt. Enttäuschend dagegen ist das Buch der ehemaligen ARD-Journalistin Gabriele Krone-Schmalz, die zwischen 1987 und 1991 in Russland arbeitete. Ihr geht es nicht um eine Analyse des postsowjetischen Russland, sondern sie will zeigen, wie sehr Klischees die deutsche Berichterstattung über Russland prägen. So viel Sympathie man auch für einen solchen Ansatz hat, so wenig Verständnis hat man für ihre undifferenzierte, pauschalisierende und anekdotenhafte Analyse auf diesem Feld. Zudem neigt sie bei ihrer Russland-Erörterung zur manipulativen Vereinfachung (Beispiel: Vergangenheitsbewältigung) und zur verwässernden Relativierung. So meint Krone-Schmalz, dass Gazprom nicht nur politische Absichten habe, wenn das Unternehmen die Gaspreise für die Ukraine oder Weißrussland anhebe. Sicher, aber der staatliche Gigant hat eben auch dezidiert politische Absichten – und genau das ist Anlass zur Kritik.
Das Buch endet mit einem krassen Fehlurteil des Alt-Dissidenten Boris Jefsejew. Der behauptet, die „wichtigste Opposition zu unseren nicht immer fähigen Regierenden (. . .) ist die jedoch wieder zu Wort (. . .) findende intellektuelle Front Russlands”. Das dürfte eher ein frommer Wunsch sein. Denn gerade die Intelligenzija ist im heutigen Russland, vorsichtig ausgedrückt, kaum von Bedeutung. Krone-Schmalz aber hindert dies nicht an ihrem trotzig-optimistischen Schlusssatz: „Das ist es, was in Russland geschieht.” INGO PETZ
EDWARD LUCAS: Der Kalte Krieg des Kreml. Wie das Putin-System Russland und den Westen bedroht. Riemann, München 2008. 414 Seiten, 19 Euro.
GABRIELE KRONE-SCHMALZ: Was passiert in Russland? Herbig, München 2007. 254 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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