This study concentrates on strategies of the theatralization of epic motifs in the late medieval and early modern play in combination with the question of the advantages which lie in a dramatic realization compared to an epic or lyric text. The study comprises the analysis of shrovetide plays with Arthurian motifs, the Neidhart plays, and the heroic epic (e.g. the play of the 'Wunderer', the 'Tirolean Reckenspiel', the play of the 'Hürnen Sewfriedt' by Hans Sachs, and Jakob Ayrer's 'Wolfdietrich' trilogy. The permanent comparison with religious plays allows us to obtain profiles of the performativity of both profane and religious plays. These profiles reveal ways of performing central aspects or scenes in both genres. Furthermore, an analysis of sacred plays at the same time and their impact on the spectators is also given, because the theatralization of biblical-epic motifs is supposed to be a subject of performative rules in analogy to those of the profane play. On the whole, the medieval plays - beyond the mere text - are seen as an outstanding event of cultural life in medieval cities.
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Gleichwohl kann die Studie, die ein Fülle auch älterer Forschungsliteratur einbezieht, mit Stellenbelegen, punktuellen Kontextualisierungrn und den Vorschlägen zur Aufführungsmöglichkeiten Hilfestellungen für eine Kommentierung der untersuchten Spiele geben.
Von: Elke Koch
In: Zeitschrift für deutsche Philologie 136. Band 2017 3. Heft
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"Die Arbeit bietet Einzelinterpretationen ausgewählter Spiele des arthurischen und heldenepischen Themenbereichs, daneben aber auch systematische Zusammenhänge zu ihrer Performanz, Aufführungsform und Spielweise. Methodologisch befindet sich die Arbeit auf dem neuesten Stand mediävistischer Forschung"
Von Werner Röcke
In: Germanistik, 2013, Band 54, Heft 3-4, S.426.
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"In fünf großen Abschnitten gelingt es Andrea Grafetstätter in überzeugender Weise, die Aufführungs Umsetzungen der jeweils zugrundeliegenden literarischen Texte darzustellen und auf ihre Stichhaltigkeit hin zu untersuchen. In der Einleitung "Kontinuität und Diskontinuität im geistlichen und weltlichen Spiel" werden allgemeinere wie speziellere Rahmen dargelegt so etwa, wenn der 'Sitz im Leben' dieser Aufführungen dargestellt oder Frauenrollen, Theatralisierungsstrategien epischer Stoffe und Aspekte der Performativität und kulturellen Funktion der Aufführungen thematisiert werden. Die Thematisierung von "Komik und Klage im arthurischen Fastnachtsspiel" ist die erste der drei 'Säulen' anhand derer Andrea Grafetsteätter die allgemeinen Grundlagen ihrer Überlegungen in eine konkrete Anwendung bringt - die beiden anderen sind auf die 'Neidhartspiele' beziehungsweise auf. 'heldenepische Spiele' bezogen. Unterfüttert wird diese Argumentation durch eine Reihe von (Text-)Beispielen, die die Breite und Varietät der jeweiligen Adaptionen belegen. Etwas umfangreicher geht die Autorin auf die Praxis der 'Neidhartspiele' ein, die vor allem unter dem Aspekt der Körperpräsenz beziehungsweise vor allem 'Körperkomik' dargestellt sind. Diese sind im Kontext der literarischen Stoffe zwar angelegt, jedoch erst im Zusammenhang mit der theatralischen Darstellung dezidiert ausgeführt. Der umfangreichste Part der Untersuchung widmet sich unter der Überschrift "trutz und tratz her Diederich" 'Komik, Kampf und Klage im heldenepischen Spiel' und bezieht sich vornehmlich auf Motive aus dem Bereich der Dichtungen um Dietrich von Bern. Unter der Überschrift "Reziprozität der Gattungen" wird noch einmal der Blick auf die Meta-Ebene gewählt, indem einzelne Aspekte der Inszenierung, der Inszenierungsabsicht, aber auch der Rezeption durch das Publikum aufgezeigt werden. Grafetstätter ermöglicht so auch einen Blick auf den 'Sitz im Leben' der jeweiligen Inszenierungen, wobei allgemeine gesellschaftliche wie spezifisch literatursoziologische Gesichtspunkte überzeugend dargelegt werden. Ein wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang das gegen Ende noch einmal explizit angesprochene Phänomen der 'Re-Oralisierung ' literarischer epischer Texte. Die sich anschließende, knapp sechzigseitige Bibliografie zu Primärtexten und Sekundärliteratur bietet denjenigen, die sich intensiver mit der Thematik, einzelnen Texten respektive Textbearbeitungen intensiver beschäftigen wollen (...). Besonders geeignet dürfte das vorliegende Werk für eine fortgeschrittene Zielgruppe sein, die speziell an der Frage nach der Theatralisierung literarischer Stoffe im Spätmittelalter interessiert ist beziehungsweise Interesse an der Wechselwirkung zwischen 'angewandter', das heißt inszenierter Literatur, und der Selbstdarstellung und Eigenerwartung sozialer Gruppen und speziell gesellschaftlich dominierender Schichten vornehmlich der spätmittelaterlichen Städte hat.'
Von Jörg Füllgrabe
In: literaturkritik.de (http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=18351, 09.10.2013, 11:16)
Von: Elke Koch
In: Zeitschrift für deutsche Philologie 136. Band 2017 3. Heft
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"Die Arbeit bietet Einzelinterpretationen ausgewählter Spiele des arthurischen und heldenepischen Themenbereichs, daneben aber auch systematische Zusammenhänge zu ihrer Performanz, Aufführungsform und Spielweise. Methodologisch befindet sich die Arbeit auf dem neuesten Stand mediävistischer Forschung"
Von Werner Röcke
In: Germanistik, 2013, Band 54, Heft 3-4, S.426.
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"In fünf großen Abschnitten gelingt es Andrea Grafetstätter in überzeugender Weise, die Aufführungs Umsetzungen der jeweils zugrundeliegenden literarischen Texte darzustellen und auf ihre Stichhaltigkeit hin zu untersuchen. In der Einleitung "Kontinuität und Diskontinuität im geistlichen und weltlichen Spiel" werden allgemeinere wie speziellere Rahmen dargelegt so etwa, wenn der 'Sitz im Leben' dieser Aufführungen dargestellt oder Frauenrollen, Theatralisierungsstrategien epischer Stoffe und Aspekte der Performativität und kulturellen Funktion der Aufführungen thematisiert werden. Die Thematisierung von "Komik und Klage im arthurischen Fastnachtsspiel" ist die erste der drei 'Säulen' anhand derer Andrea Grafetsteätter die allgemeinen Grundlagen ihrer Überlegungen in eine konkrete Anwendung bringt - die beiden anderen sind auf die 'Neidhartspiele' beziehungsweise auf. 'heldenepische Spiele' bezogen. Unterfüttert wird diese Argumentation durch eine Reihe von (Text-)Beispielen, die die Breite und Varietät der jeweiligen Adaptionen belegen. Etwas umfangreicher geht die Autorin auf die Praxis der 'Neidhartspiele' ein, die vor allem unter dem Aspekt der Körperpräsenz beziehungsweise vor allem 'Körperkomik' dargestellt sind. Diese sind im Kontext der literarischen Stoffe zwar angelegt, jedoch erst im Zusammenhang mit der theatralischen Darstellung dezidiert ausgeführt. Der umfangreichste Part der Untersuchung widmet sich unter der Überschrift "trutz und tratz her Diederich" 'Komik, Kampf und Klage im heldenepischen Spiel' und bezieht sich vornehmlich auf Motive aus dem Bereich der Dichtungen um Dietrich von Bern. Unter der Überschrift "Reziprozität der Gattungen" wird noch einmal der Blick auf die Meta-Ebene gewählt, indem einzelne Aspekte der Inszenierung, der Inszenierungsabsicht, aber auch der Rezeption durch das Publikum aufgezeigt werden. Grafetstätter ermöglicht so auch einen Blick auf den 'Sitz im Leben' der jeweiligen Inszenierungen, wobei allgemeine gesellschaftliche wie spezifisch literatursoziologische Gesichtspunkte überzeugend dargelegt werden. Ein wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang das gegen Ende noch einmal explizit angesprochene Phänomen der 'Re-Oralisierung ' literarischer epischer Texte. Die sich anschließende, knapp sechzigseitige Bibliografie zu Primärtexten und Sekundärliteratur bietet denjenigen, die sich intensiver mit der Thematik, einzelnen Texten respektive Textbearbeitungen intensiver beschäftigen wollen (...). Besonders geeignet dürfte das vorliegende Werk für eine fortgeschrittene Zielgruppe sein, die speziell an der Frage nach der Theatralisierung literarischer Stoffe im Spätmittelalter interessiert ist beziehungsweise Interesse an der Wechselwirkung zwischen 'angewandter', das heißt inszenierter Literatur, und der Selbstdarstellung und Eigenerwartung sozialer Gruppen und speziell gesellschaftlich dominierender Schichten vornehmlich der spätmittelaterlichen Städte hat.'
Von Jörg Füllgrabe
In: literaturkritik.de (http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=18351, 09.10.2013, 11:16)