Kleinodien, die dem Autor zwischen zwei Romanen gewissermaßen »passiert« sind, wunderliche Kurzgeschichten, als wurde Roald Dahls Esprit zwischen den Zeilen aufblitzen. Ob nun in der Erzählung Verhängnisvolle Prophezeiung ebendiese ihren letalen Ausgang nimmt oder der geheimnisvolle, vielleicht absurde Floh im Ohr mitsamt dem anzweifelbaren Spezialisten für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen den Nerv unserer Manipulierbarkeit trifft, durch Pevnys eigenwilligen Humor erscheinen unsere Schwächen und Anfälligkeiten, unsere Spiegelbilder der Abhängigkeit von gesellschaftlichen Zwängen erträglich. Pevny lässt uns und sich damit leben und darüber - trotz beklemmender Gewissheit - schmunzeln, manchmal lachen, gewiss aber empfinden, wie wir sind, wenn wir wieder einmal in die Falle manipulierender Kräfte tappen, besonders wenn wir versuchen, uns das Leben zu verbessern ...Das Porträt menschlicher Psychologie, ohne hinlänglich bekannte Gemeinplätze zu bedienen, schwingt wie ein steter Ton in jeder Geschichte mit, leise, aber nicht zu überhören. Wir sind irritiert, zugleich getröstet, aber könnten wir nicht schmunzeln, wir wären verstört, weil wir eben sind, wie wir sind.Ein harmloser Gewohnheitsmisanthrop beschliest, seine Weltsicht aufzumöbeln, indem er die Filialleiterin bei der Geschaftsleitung hochlobt. Warum setzt sich Die grösste Erfindung der Menscheit nicht durch? Die Katzenschnur erweist sich als groteskes Utensil, besonders wenn es brennt ...Seinen Traumjob erhält einer, der sich laufsportlich zu erniedrigen weiß ...Und schließlich sucht die Titelgeschichte Luft nach den Gerüchen der Kindheit, aber wenn jemand dabei übernervös beginnt, Gerüunterscheiden, worum dreht es sich am Ende? Um nichts als um Luft?
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