Als Reformkatholik ist Martin Luther in seiner Kirche, der lateinischen Kirche, bleibend verwurzelt. Geprägt durch die monastische Tradition, die er in seinem Orden kennen lernt, entfaltet Luther seine Theologie in Auseinandersetzung mit der scholastischen Theologie seiner Zeit. In seinem Anliegen, die reformbedürftige Kirche seiner Zeit zu erneuern, beschreitet er zugleich neue Wege. Dass sich die Wittenberger Reformbewegung zu einer eigenständigen Konfessionskirche entwickelt, ist ein wirkungsgeschichtliches Faktum. Darin liegt aber auch die ökumenische Herausforderung, der sich dieses Buch als Frucht des großen ökumenischen Luthersymposiums, das im Herbst 2014 in Erfurt stattfand, stellen will.