Ein Kernaspekt der Reformationszeit sind die gedanklich-geistigen Auseinandersetzungen zwischen Luther und dem päpstlichen Hof, den er Lasterhöhle, Babylon nennt. Das erweist sich jedoch zunehmend als kompliziert und außerordentlich vielschichtig. Sowohl die Person, der Mönch, der Denker und Kämpfer Martin Luther mit seinen Ideen auf der einen als auch „Babylon“ auf der anderen Seite. Beispielsweise ist man erinnert an den Turmbau zu Babel. Aber wie interpretieren wir diese biblische Geschichte heute? Wenn die ausgewählten Kunstwerke von 24 Künstlern Aspekte der damaligen Umbruchzeit thematisieren, geschieht dies mit Sujets, die heute, wenn auch abgewandelt, an Aktualität und an kritischer Schärfe nichts verloren haben. So etwa Hans Scheibs Radierung, gewidmet den Humanisten Erasmus und Morus: „Lob der Torheit“.