Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Evangelische Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist diese uralte und schon so oft gehörte Geschichte aus dem Lukas-Evangelium, der die Grundthematik dieser Erarbeitung so pointiertformuliert wie kaum eine andere. Sie handelt von einem sehrwohlhabenden Vater, welcher zwei Söhne hatte. Tragischerweise kennendiese ihren Vater gar nicht richtig, ihre Beziehung scheint distanziert,Austausch findet kaum statt und so beschließt der Jüngere von ihnen dieSachen zu packen und das Heim zu verlassen. Zuvor holt er sich abernoch sein Erbe ab, was der Vater ihm auch ohne weiteres aushändigt. Dieerste Zeit scheint für den Ausreißer gut zu verlaufen. Mit dem Geld erfüllter sich alle Wünsche; er lebt in Saus und Braus und merkt erst spät, dasihm die Finanzen so langsam knapp werden. Schließlich ist er bankrott,alles hat er verprasst, nichts bleibt ihm mehr. Er leidet große Not undwendet sich an einen Bauern. Bei ihm findet er zumindest eine Anstellungals Schweinehirte, der fürchterlichsten und verunreinigendsten allerArbeiten und zur täglichen Verpflegung reicht es trotz aller Schuftereiimmer noch nicht. In seiner Verzweiflung begehrt er sogar von denSchoten der Schweine zu essen, doch selbst diese werden ihm verwehrt.Nun denkt er an die früheren Tage zurück, als es ihm noch gut ging und erkeinen Mangel kannte. Sogar den Tagelöhnern seines Vaters geht es sogut, dass sie im Überfluss leben können, denkt er sich. Ob er es wagensolle, zurück zum Vater zu gehen? Er könnte ihm anbieten, für ihn alsSklave zu arbeiten und natürlich würde er sich entschuldigen für seinVersagen. Ja, wie ein Versager, so fühlte er sich jetzt. Es gab nichts,worauf er noch stolz sein konnte. Er hatte alles ruiniert, er war am Ende.Und er fürchtete sich schrecklich, so vor seinen Vater zu treten. Doch alsAlternative wäre ihm wohl nur der Hungertod geblieben und so machte ersich schweren Schrittes auf in die Heimat. Von Weitem hatte sein Vatertäglich nach seinem Sohn Ausschau gehalten und als er ihn schließlich am Horizont erblickte, da konnte er nicht anders, als ihm vor lauter Freudeentgegenzulaufen. Der Sohn war irritiert, versuchte sich noch zuentschuldigen. Er war überwältigt von der Freundlichkeit, der Gnade, mitwelcher sein Vater ihm begegnete. Vor Überschwang über die Heimkehr,beschenkte der Vater seinen Sohn mit dem besten Gewand, einem Ringund Sandalen sowie einem gemästeten Kalb. Der Vater war soüberglücklich, dass er sofort ein rauschendes Fest feiern ließ.[...]
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