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Seit dem linguistic turn ist innerhalb der historischen Forschung ein methodischer und thematischer Paradigmenwechsel vollzogen worden. Unter Berücksichtigung dieser grundlegenden Veränderung fragt die Arbeit nach der Komplexität des Transferprozesses von politischer Sprache bzw. Normen und politischer Realität im Luthertum des 16. und 17. Jahrhunderts. Vorgenommen wird diese Untersuchung anhand der Lebensgeschichte sowie Texten des orthodoxen Lutheraners, Tilemann Heshusius, dessen konfliktreiche Berufsstationen eine Vielzahl von politisch-theologischen Auseinandersetzungen beinhalten und…mehr

Produktbeschreibung
Seit dem linguistic turn ist innerhalb der historischen Forschung ein methodischer und thematischer Paradigmenwechsel vollzogen worden. Unter Berücksichtigung dieser grundlegenden Veränderung fragt die Arbeit nach der Komplexität des Transferprozesses von politischer Sprache bzw. Normen und politischer Realität im Luthertum des 16. und 17. Jahrhunderts. Vorgenommen wird diese Untersuchung anhand der Lebensgeschichte sowie Texten des orthodoxen Lutheraners, Tilemann Heshusius, dessen konfliktreiche Berufsstationen eine Vielzahl von politisch-theologischen Auseinandersetzungen beinhalten und zudem eine sehr umfangreiche Überlieferung umfassen.

Ausgehend von einer biographischen Konstellation hat sich der Autor diesem Gesamtkomplex sowohl unter theologiegeschichtlichen als auch sprachhistorischen Aspekten zugewendet. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Differenzierungen der politiktheologischen Argumentationen des Heshusius im Rahmen der oft heftigen Streitigkeiten, die dieser als Pfarrer, Superintendent und Theologieprofessor in den Stadtgemeinden von Bremen, Emden, Goslar, Rostock, Wesel und Magdeburg geführt hat. Innerhalb dieser Konflikte werden die Fragen nach dem Verhältnis von Rat, Gemeinde und Geistlichkeit angesichts der zeitgenössischen reformatorischen Bewegung neu gestellt. Park fasst dabei die Idee einer Verbindung der Konfliktanalyse in den Stadtgemeinden des 16. Jahrhunderts mit der Veränderung bzw. Konstanz der theologiepolitischen Argumente des Heshusius in einer synthetisierenden Gesamtschau zu einer weiterführenden These zusammen und leistet einen Beitrag zum Verständnis der Argumentationsstrukturen innerhalb des werdenden Luthertums des 16. und 17. Jahrhunderts.
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Rezensionen
»Insgesamt gesehen hat Chang Soo Park eine quellenfundierte, überzeugend argumentierende Studie verfasst, die am Beispiel von Heshusius eine klare Positionsbestimmung in Sachen lutherischer Obrigkeitskritik vornimmt.« Sabine Holtz, in: Francia-Recensio, Ausgabe 1/2017

»Das hier vorzustellende Opus magnum ist ein beeindruckendes, über Jahre gewachsenes Lebenswerk zum Thema Politik und Religion. Sein Verfasser ist mit großem Fleiß und unermüdlicher Zielstrebigkeit der Frage nachgegangen, wie in spätreformatorischer und frühorthodoxer Zeit gegen Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts lutherische und reformierte Theologen, Kirchenleitungen und Laien über politische Obrigkeiten, ihre Aufgaben und Grenzen gedacht und wie sie sich in Konfliktfällen ihnen gegenüber verhalten haben.« Prof. Dr. Inge Mager, in: Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 114 (2016), S. 275-278

»Die Bemerkungen mögen genügen, um den Reichtum der Gedanken, die in dem Buch von Chang Soo Park enthalten sind, anzudeuten. Es zeichnet sich sowohl durch exakte historische Arbeit als auch durch eine umsichtige Durchdringung des vielschichtigen Stoffes aus.« Dirk Fleischer, in: Das Historisch-Politische Buch, 64. Jg., Heft 6/2016