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Cartier, Gucci, Hermes - die großen europäischen Luxusmarken sind mittlerweile global bekannt, ob auf der New Yorker Fifth Avenue oder in den exklusiven Flughafenboutiquen von Dubai und Singapur. Wenige wissen aber, dass auch Wien einmal ein bedeutendes Zentrum der Produktion luxuriöser Stoffe, Kleider und Accessoires war. Am Beginn des 19. Jahrhunderts - so schätzen Wirtschaftshistoriker - verdiente jederfünfte Arbeiter sein Geld in der Seidenfabrikation, ob als Weber, Drucker oder Posamentierer. Der Reichtum des Hofes, das aufstrebende Bürgertum, das diesen imitierte, und auch die Elenden…mehr

Produktbeschreibung
Cartier, Gucci, Hermes - die großen europäischen Luxusmarken sind mittlerweile global bekannt, ob auf der New Yorker Fifth Avenue oder in den exklusiven Flughafenboutiquen von Dubai und Singapur. Wenige wissen aber, dass auch Wien einmal ein bedeutendes Zentrum der Produktion luxuriöser Stoffe, Kleider und Accessoires war. Am Beginn des 19. Jahrhunderts - so schätzen Wirtschaftshistoriker - verdiente jederfünfte Arbeiter sein Geld in der Seidenfabrikation, ob als Weber, Drucker oder Posamentierer. Der Reichtum des Hofes, das aufstrebende Bürgertum, das diesen imitierte, und auch die Elenden derindustrialisierten Vorstädte - sie alle fanden ihr Medium in den blitzenden Auslagen der Hoflieferaten und in den üppigen neuen Warenhäusern der Kaiserstadt. Zwei Katastrophen brachten diese gewerblich-industrielle Stadt-Ökonomie beinahe zum Verschwinden. 1918 zerbrach die Donaumonarchie, das Hinterland war abgeschnitten, der Adel verarmte, die Bürger kämpften ums Überleben. 1938 begann d ie Vertreibung und Vernichtung der österreichischen Juden, die sowohl als Kunden wie auch als Hersteller, Designer und Anbieter der edlen Waren eine riesige Lücke hinterließen. Nach 1945 war Wien wohl noch trister als so manche andere europäische Stadt. Und doch haben zahlreiche Qualitätsunternehmen überlebt, in Nischen, die sie in langen Jahrzehnten zäh und beharrlich ausweiten konnten - freilich nie zu überregionalen Unternehmensgruppen und Konzernen, wie dies in Paris gelang. Aber die Adlmüllers und Knizes, die Horns und Scheers, die Maternas, Liskas, Haider-Petkovs und Heldweins spielen heute im wiedererlangten Glanz der europäischen Kulturstadt Wien eine Rolle. Es sind nicht nur die nostalgischen älteren Damen aus Triest, die sich über die zurückhaltende Eleganz der hiesigen Taschner freuen. Auch die deutschen Opernbesucher und die internationalen Manager, die von hier aus Mittel-Osteuropa betreuen, wurden zu neuen Kundenschichten der Schuhmacher, Maßschneider und Schmuckdesig ner. "Luxus aus Wien" gibt einen historischen Überblick über Glanz und Elend dieser Branchen. Die wichtigsten Unternehmer, die heute noch in Wien Maß nehmen, entwerfen und erzeugen (lassen), kommen in Einzelportraits zu Wort. So wird der Bildband zu einem kulturhistorischen, aber auch praktischen Begleiter für jene, die sich an schönen Dingen erfreuen, aber auch wissen wollen, wessen Hände für deren Zustandekommen verantwortlich sind.