Wohl kaum ein Regisseur hat in den letzten Jahren die Gemüter von Publikum und Kritik mehr erregt als der Amerikaner David Lynch. Wenige Filme haben mehr Bewunderer und erbittertere Gegner gefunden als "Blue Velvet" oder "Wild at Heart". Selten hatte eine Fernsehserie einen ähnlichen Kultstatus, größeren Einfluß und mehr Popularität als "Das Geheimnis von Twin Peaks". David Lynchs Filme sind ebenso gewalttätige wie erotische Reisen durch einen amerikanischen Alptraum. Mit dem Mut zur Provokation und dem Hang zu einem manchmal schwer erträglichen Schrecken, der Verbindung von "popular" und "high culture", von Ästhetizismus und Geschmacklosigkeit hat er dem Film neue Welten erschlossen. "Das ist meine Vorstellung vom Kino", sagt er, "Gegensätze, die miteinander tanzen".