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From the eve of the Great Depression to the start of World War II, Lynd Ward (1905 1985) observed the troubled American scene through the double lens of a politically committed storyteller and a visionary graphic artist. His medium the wordless novel in woodcuts was his alone, and he quickly brought it from bold iconographic infancy to subtle and still unrivalled mastery.
Gods Man (1929), the audaciously ambitious work that made Ward s reputation, is a modern morality play, an allegory of the deadly bargain a striving young artist often makes with life. Madman s Drum (1930), a
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Produktbeschreibung
From the eve of the Great Depression to the start of World War II, Lynd Ward (1905 1985) observed the troubled American scene through the double lens of a politically committed storyteller and a visionary graphic artist. His medium the wordless novel in woodcuts was his alone, and he quickly brought it from bold iconographic infancy to subtle and still unrivalled mastery.

Gods Man (1929), the audaciously ambitious work that made Ward s reputation, is a modern morality play, an allegory of the deadly bargain a striving young artist often makes with life. Madman s Drum (1930), a multigenerational saga worthy of Faulkner, traces the legacy of violence haunting a family whose stock in trade is human souls. Wild Pilgrimage (1932), perhaps the most accomplished of these early books, is a study in the brutalization of an American factory worker whose heart can still respond to beauty but whose mind is twisted in rage against the system and its shackles.

Prelude to a Million Years (1933) is a dark meditation on art, inspiration, and the disparity between the ideal and the real. Song Without Words (1936), a protest against the rise of European fascism, asks if ours is a world still fit for the human soul. Vertigo (1937), Ward s undisputed masterpiece, is an epic novel on the theme of the individual caught in the downward spiral of a sinking American economy. Its characters include a young violinist, her luckless fiancé, and an elderly business magnate who movingly, and without ever becoming a political caricature embodies the social forces determining their fate.

The images reproduced in this volume are taken from prints pulled from the original woodblocks or first-generation electrotypes. The Library of America is proud to bring Ward s masterworks to a new generation of readers, together with nine illuminating essays about his craft, including those he wrote for the long out-of-print Storyteller Without Words, a 1974 retrospective. Art Spiegelman contributes an introductory essay, Reading Pictures, that defines Ward s towering achievement in that most demanding of graphic-story forms, the wordless novel in woodcuts.
Autorenporträt
Art Spiegelman is a cartoonist who first came to attention in the early 1980s as editor of the magazine Raw. His books include the Pulitzer Prize-winning Holocaust story Maus, Maus II, and In the Shadow of No Towers. He lives in New York City with his wife and two children.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.02.2011

Zeichner des Bösen: Lynd Wards Holzschnittromane
In keinem Literaturlexikon taucht sein Name auf; und auch in den meisten Werken zur Geschichte des Comics wird man vergeblich nach ihm suchen. Dennoch war der US-Amerikaner Lynd Ward einer der größten Zeichner und Erzähler des 20. Jahrhunderts. Dass er bis heute als Geheimtipp gilt, mag an seinem schmalen Œuvre liegen, das sich jeder eindeutigen Kategorisierung entzieht. Ward schuf in den 1930er Jahren sechs Bücher ohne Worte oder genauer: Romane in Holzschnitten. Mit ihnen führte er ein Genre zum Höhepunkt, das einige Jahre zuvor in Europa entwickelt worden war. Als Kunststudent hatte Ward in Leipzig die wortlosen Bildgeschichten des Belgiers Frans Masereel und den Bleischnittroman „Schicksal“ des Deutschen Otto Nückel kennengelernt, sozialkritische Werke, deren ausdrucksstarker Stil sich am zeitgenössischen expressionistischen Film orientierte. Nach seiner Rückkehr in die USA, gerade mal 24 Jahre alt, verfeinerte Ward in seinem ersten Roman in Holzschnitten die Erzähl- und Drucktechnik Masereels und Nückels und erweiterte sie um die Bildwelten mittelalterlicher Stiche. „Gods’ Man“, 1929 in der Woche des Schwarzen Freitags erschienen und damals ein sensationeller Erfolg, ist denn auch eine Aktualisierung des Faust-Stoffes. Ein junger Künstler kauft einem mysteriösen Herrn mit Zylinder einen Zauberpinsel zum Preis seiner Seele ab; seine Bilder machen ihn anschließend zwar reich, aber nicht glücklich. Als er endlich Frieden im Familienleben findet, pocht der Herr mit Zylinder auf Vertragserfüllung.
Thematisch und zeichnerisch findet sich hier bereits alles, was Ward in seinen nächsten Arbeiten perfektionieren wird: In den extremen Perspektiven und Gesten des Expressionismus wird zumeist die archaische Geschichte um den Sündenfall eines jungen Mannes variiert, der in einer Hochhausstadt von anonymen Mächten des Bösen verführt wird und vergeblich nach Erlösung in der Familie und in der Natur sucht.
In Wards folgenden Romanen gibt es zwar viele eindrucksvolle Sequenzen, die rötlich eingefärbten Sex- und Gewaltphantasien in „Wild Pilgrimage“ etwa oder die Flucht einer Schwangeren vor dem Tod in „Song without Words“. Aber erst in seinem letzten Roman, „Vertigo“, erreicht Ward endgültig den Gipfel seiner Kunst. In 230 textlosen Holzschnitten erzählt er darin vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise von drei unterschiedlichen Charakteren, die das Schicksal zusammenführt. Narrativ steht „Vertigo“ mit seinen Zeitsprüngen und wechselnden Perspektiven auf einer Stufe mit den Romanen von John Dos Passos oder John Steinbeck; zugleich berühren die Bilder so unmittelbar, wie man es sonst nur aus dem Kino kennt.
Es wird immer ein Rätsel bleiben, warum Ward bis zu seinem Tod 1985 nur mehr Kinderbücher und Illustrationen zeichnete. Seine sechs Holzschnittromane aber sollten stilbildend werden für viele spätere Comicgrößen der USA. Heute gilt es sie in der von Art Spiegelman neu herausgegebenen und wunderschön gestalteten Gesamtausgabe ( Six Novels in Woodcuts. The  Library of America, 2010. 1408 Seiten, ca. 70 Dollar ) auch hierzulande wiederzuentdecken als das, was sie sind: Meilensteine in der Geschichte des visuellen Erzählens. THOMAS VON STEINAECKER
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