Erster umfassender Überblick über das weitgehend unbekannte figürliche Frühwerk von Lyonel Feininger - eine Welt voller Komik, Clownerie und Tragik.
Lyonel Feininger gehört zu den populärsten Künstlern in Deutschland, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die moderne Kunst prägten. In seinen Darstellungen von thüringischen Dorfkirchen und atmosphärisch aufgeladenen Ostseelandschaften entwickelte er ab 1911 eine eigenständige, vom französischen Kubismus beeinflusste Formensprache. Weitgehend unbekannt ist, dass der gebürtige Amerikaner in Deutschland zunächst als Karikaturist arbeitete und so zu frühem Ruhm gelangte. Aus diesen kommerziellen Zeichnungen entwickelte sich seit 1906 eine selbstständige Kunst, in der die Darstellung des Menschen die zentrale Rolle einnimmt - ein bedeutender Werkkomplex des späteren Bauhaus-Meisters, der in dieser Publikation erstmals präsentiert wird. In grotesken, manchmal tragikomischen Kompositionen stellt Feininger eine Welt dar, die ihren Ursprung nicht in der Realität, sondern in literarischen Vorbildern zu haben scheint: Geistliche treffen hier auf Prostituierte, Arbeiter auf Maskierte, große Männer auf pummelige Kinder, Dandys auf Revolutionäre. Viele der Feininger'schen Figurenkompositionen sind dem malerischen Frühwerk zuzuordnen, doch hat die Darstellung des Menschen den Künstler auch später noch, bis zu seiner Rückkehr nach New York 1937, beschäftigt.
Lyonel Feininger gehört zu den populärsten Künstlern in Deutschland, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die moderne Kunst prägten. In seinen Darstellungen von thüringischen Dorfkirchen und atmosphärisch aufgeladenen Ostseelandschaften entwickelte er ab 1911 eine eigenständige, vom französischen Kubismus beeinflusste Formensprache. Weitgehend unbekannt ist, dass der gebürtige Amerikaner in Deutschland zunächst als Karikaturist arbeitete und so zu frühem Ruhm gelangte. Aus diesen kommerziellen Zeichnungen entwickelte sich seit 1906 eine selbstständige Kunst, in der die Darstellung des Menschen die zentrale Rolle einnimmt - ein bedeutender Werkkomplex des späteren Bauhaus-Meisters, der in dieser Publikation erstmals präsentiert wird. In grotesken, manchmal tragikomischen Kompositionen stellt Feininger eine Welt dar, die ihren Ursprung nicht in der Realität, sondern in literarischen Vorbildern zu haben scheint: Geistliche treffen hier auf Prostituierte, Arbeiter auf Maskierte, große Männer auf pummelige Kinder, Dandys auf Revolutionäre. Viele der Feininger'schen Figurenkompositionen sind dem malerischen Frühwerk zuzuordnen, doch hat die Darstellung des Menschen den Künstler auch später noch, bis zu seiner Rückkehr nach New York 1937, beschäftigt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Christian Gasser unternimmt es in seiner Besprechung des Bildbandes "Menschenbilder", der die Menschendarstellungen Lyonel Feiningers in seinen Gemälden und Zeichnungen untersucht, seine Tätigkeit als Cartoon- und Comiczeichner eingehend darzustellen. Der Rezensent würdigt den von 1887 bis 1937 hauptsächlich in Deutschland lebenden Maler und Zeichner als einen der kühnsten und innovativsten Comiczeichner, der das neu entstandene Genre zu bis dahin unbekannter Ausdruckhöhe verhalf. Eingehend behandelt Gasser auch die Entstehung und das plötzliche Ende der beiden unvollendeten Comic-Serien "The Kin-der-Kids" und "Wee Willie Winkie's World". Auf den Bildband selbst aber geht er in seiner Rezension seltsamerweise nicht näher ein, doch scheint er ihn wegen der großartigen Werke Feiningers auf jeden Fall für empfehlenswert zu halten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Einfühlsam beschrieben wird der Weg, den Feininger von der Karikatur aus nahm - hin zu jenem mit Segelschiffen und Thüringer Dorfkirchen besetzten Spätwerk, das ihn berühmt machte." (Sächsische Zeitung)