Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2.0, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät / Institut für Geschichte ), Veranstaltung: Proseminar: Einführung in die Alte Geschichte - Die Sizilische Expedition, Sprache: Deutsch, Abstract: Mehr als zwei Jahrzehnte wütete der Krieg zu Lande und zur See um die Vorherrschaft in der Hellas, der griechischen Welt, als ein bis dahin unbekannter, spartanischer Offizier das Kommando über die Flotte übernimmt und dem Krieg eine neue, irreversible Wendung zugunsten Spartas gibt. Die Flotte und der Krieg zur See, bisher eher an untergeordneter Stelle der spartanischen Kriegsanstrengungen, nehmen unter Lysander einen immer wichtigeren Stellenwert ein und führen in der Konsequenz zum Sieg im Peleponnesischen Krieg.Es wird anhand zweier Seeschlachten, die unter Verantwortung Lysanders geschlagen wurden, der Versuch unternommen, die militärischen Fähigkeiten dieses Befehlshabers zu analysieren, seinen Erfolg zu erklären und letztlich eine Bewertung vorzunehmen. Weder soll ein moralisches Urteil über sein Verhalten, insbesondere nach den Schlachten, gefällt, noch seine Person hinsichtlich politischer Tätigkeit bewertet werden. Das Ziel soll sein, insbesondere hinsichtlich der divergierenden Überlieferungen von Xenophon, Plutarch, Nepos und Diodor, die Aspekte auszublenden, die in sich moralische Urteile oder kaum nachprüfbare Behauptungen enthalten, da diese den Blick auf das Wirken Lysanders als Feldherrn und verantwortlichen Soldaten versperren. Oft sind nur Motive und Schlachtverläufe unterschiedlich dargestellt, Ausgangspunkt und Ergebnisse aber in wesentlichen Punkten übereinstimmend. Die Unterschiede sind auf vielfältige Ursachen, wie literarische Ausschmückungen, fehlende Informationen, Nacherzählungen, etc. zurückzuführen. Da Xenophon in seinen Darstellungen der militärischen Aspekte eindeutig genauer und vielfach glaubwürdiger erscheintund zudem als Zeitzeuge gelten kann, wird seinen Darstellungen in der vorliegenden Arbeit der Vorzug vor den anderen Traditionen gegeben. Das sehr eingegrenzte Ziel, lediglich die militärischen Fähigkeiten des Lysander in einem zudem kurzen Zeitraum isoliert von allen menschlichen Qualitäten zu bewerten, scheint auf den ersten Blick wenig lohnenswert, denn die historische Überlieferung versucht ja gerade alle Facetten einer historischen Person zu beleuchten. Aber in diesem Fall kann die sehr eingegrenzte Betrachtung helfen zu verstehen, warum Lysander überhaupt zur historischen Person werden konnte, was nicht mit seinem Wesen, sondern mit seinen Siegen zu erklären ist.
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