Hochachtung und Glückwunsch zu diesem biographischen Werk! Hinter dem lockeren und schönen Layout, das der Ausstrahlung und ursprünglichen Lebensfreude der M.I.Hummel entspricht, verbirgt sich akribische, wissenschaftliche und aufopfernde Arbeit, die dem Werk dauerhafte Kompetenz verleiht. Bewusst
und bescheiden stellt die Autorin ihre Heldin auf dem Buch so dar, als sei diese selbst die Autorin.…mehrHochachtung und Glückwunsch zu diesem biographischen Werk! Hinter dem lockeren und schönen Layout, das der Ausstrahlung und ursprünglichen Lebensfreude der M.I.Hummel entspricht, verbirgt sich akribische, wissenschaftliche und aufopfernde Arbeit, die dem Werk dauerhafte Kompetenz verleiht. Bewusst und bescheiden stellt die Autorin ihre Heldin auf dem Buch so dar, als sei diese selbst die Autorin. Erst auf den Innenseiten erscheint Dido Nitz als Verfasserin. Sie schuf diese Biographie mit knapp 39 Jahren. In diesem Alter, mit 37 Jahren, starb M.I.Hummer nach quälender Krankheit. Sie hinterließ ein Werk, das weltweit Anhänger fand und Freude verbreitet hat. Der Buchtitel wurde mit Bedacht gewählt, der Untertitel verweist auf ihre Bedeutung, da sie dem Nationalsozialismus eine stille, mächtige Kraft entgegen hielt. Etwa zeitgleich mit diesem sinnvollen Buch übernahm die Höchster Porzellanfabrik die Weiterfabrikation von Hummelfiguren, deren Vorlagen vor dem Hintergrund tiefer Gläubigkeit und inniger Kenntnis von Kinderseelen sehnsuchtsvoll kreiert wurden.
Nicht wenige japanische Familien beispielsweise besitzen Glas-Schreine, in denen 30 und mehr Hummelfiguren liebevoll aufbewahrt werden. Die Biographie enthält und erläutert daneben auch ihre Arbeiten als Kunststudentin, auch ihr Kirchen-Kunst-Werk und zeichnet die unterschiedlichen Phasen ihres Lebens auf, angefangen vom fröhlich-vitalen Leben als Kunststudentin in München bis hin zum entrückten und disziplinierten Leben als Franziskanerin, ohne Kinder berühren zu dürfen.
Aus den kurzen Angaben zur Autorin Dido Nitz geht hervor, dass sie sich die Grundlagen für ein solches Werk hart erarbeitet hat. Vielleicht darf hinzugefügt werden, dass sie mit einer Theater-Gruppe mit Gewicht auf "absurdem Theater" in Regensburg erfolgreich war und viele hervorragende Kritiken für sich und ihre Kollegen verbuchen konnte. Kirchen-Kunst ist in ihrem engsten Freundeskreis lebendig. Und schließlich fand sie in ihrer Mutter, Dr. Genoveva Nitz, Musikerin und Wissenschaftlerin, eine Lehrmeisterin. Genoveva baute das Wissen um Berta Hummel, später M.I.Hummel, bereits auf und eröffnete beispielsweise mit ihrem Katalog das Hummel-Museum 1994 in Massing. Wir dürfen hoffen, dass die Autorin Dido Nitz weitere Werke folgen lässt und damit ihrer Profession folgt.
micha vRhein
