Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den grundlegenden Differenzen der beiden indischen Persönlichkeiten Rabindranath Tagore und Mohandas Karamchand Gandhi in Hinsicht auf die Weltanschauung und das Menschenbild. Der Autor geht dabei von der grundsätzlichen Überlegung aus, dass bei beiden unterschiedliche Ideale im Zentrum des Denkens und Handelns standen, was gleichzeitig eine andere Haltung gegenüber Mensch und Welt zur Folge hatte. Zunächst wird die jeweilige grundsätzliche Haltung herausgearbeitet. Einerseits mittels kurzer Biographien, die vor allem auch auf das unterschiedliche familiäre Setting, in dem Gandhi und Tagore aufwuchsen, aufmerksam machen sollen; andererseits mittels der Behandlung des Themas Religiosität und des im Zentrum dieser Religiosität stehenden lebensbestimmenden Ideals. In den beiden folgenden Kapiteln wird versucht zu zeigen, wie sich das jeweilige Zentrum der "Evaluierung der Wirklichkeit" auf die Weltanschauung und das Menschenbild Gandhis und Tagores auswirkt.