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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Frank Junghänel ahnt die leere Mitte in Patti Smiths Reflexionen. Es ist der verlorene Gefährte, der hier betrauert wir, melancholisch, doch nie sentimental, meint er. Darüber hinaus kommen Philosophisches und Praktisches zusammen, Jean Genet und Katzenkotze, erklärt Junghänel begeistert, das Wahre und das Imaginierte. Der Erzählstrom, den Smith in Gang setzt, erinnert ihn daran, dass die Autorin schon immer Poetin war. Wenn Smith humorvoll über ihre Vorliebe für Krimiserien plaudert und Lebensstationen, die sie mit eigenen Fotos belegt, Revue passieren lässt, findet der Rezensent das grundsympathisch.

© Perlentaucher Medien GmbH
» M Train bündelt wie ein Kaleidoskop derartig viele Facetten, dass man die Erinnerungen der 69-Jährigen locker auch anders präsentieren könnte: als Fotobuch [...]; als Weltkarte mit den Cafés, in denen sie sitzt, als Regal mit all den Büchern, die sie liest; als Aufzählung jener Objekte, mit denen sie sich unterhält [...]; oder in Form alld er bekritzelten Papierservietten, mit den Listen an Dingen, die sie packen muss, mit Stichworten für eine Rede, mit Zeilen für ihr immerwährendes 100-Zeichen-Gedicht für Roberto Bolaño. [...] "Es ist nicht leicht, über nichts zu schreiben", sagt der Cowboy in ihren Träumen. Patti Smith packt dieses "Nichts" in Sätze, die vor Schönheit funkeln.« spiegel.de