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Mit M - Eine Stadt sucht einen Mörder revolutionierte der Amerikaner Jon J Muth das Graphic-Novel-Genre. Basierend auf dem berühmten Film von Fritz Lang spricht M eine visuelle Sprache, die sich meisterhaft zwischen Film, Montage, Comic und Zeichnung bewegt. Muths düstere Bilder erzählen die Geschichte eines Kindermörders, der mit seinen Gräueltaten eine Stadt in Schrecken versetzt - und bald selbst zum Gejagten wird.

Produktbeschreibung
Mit M - Eine Stadt sucht einen Mörder revolutionierte der Amerikaner Jon J Muth das Graphic-Novel-Genre. Basierend auf dem berühmten Film von Fritz Lang spricht M eine visuelle Sprache, die sich meisterhaft zwischen Film, Montage, Comic und Zeichnung bewegt. Muths düstere Bilder erzählen die Geschichte eines Kindermörders, der mit seinen Gräueltaten eine Stadt in Schrecken versetzt - und bald selbst zum Gejagten wird.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.05.2013

GRAPHIC NOVELS
KRIMI (8)
Evidenzen
„M“ von Jon J Muth
DEFGH Bibliothek
Es ist ein sehr ungewöhnliches Unterfangen, einen bahnbrechenden Film wie Fritz Langs „M“, dessen Bildkraft bis heute ungebrochen ist, in einer Graphic Novel nachzuerzählen. Um es gleich vorwegzunehmen: Jon J Muth ist mit seiner fast monochromen, sandgrauen Übersetzung etwas sehr Ungewöhnliches gelungen. Auf der Grundlage von fotografierten Szenen, die er in seiner Heimatstadt Cincinnati, Ohio in den Neunzigerjahren gemacht hatte, gelang ihm, mithilfe einer subtilen zeichnerischen Nachbearbeitung, eine Metamorphose des Films in den anderen Aggregatzustand des Comics. Und mit einem Mal tut sich beim Lesen dieser neuen Montage auf, welche narrative Kraft in dem Wechsel zwischen der Großaufnahme und der Totalen (und Halbtotalen) steckt, ja wir lernen förmlich die Grundbausteine der Kinoerzählung mithilfe einer Graphic Novel kennen.
  So wechseln dichte Szenen mit sehr ökonomisch verteilten Blurbs – beispielsweise, wenn die Unterwelt über die Bedrohung ihrer Reservate diskutiert – mit rasanten, stummen, das heißt textfreien Bildstrecken des durch die Stadt pirschenden Mörders. Und wie ein frei flottierender Schal läuft auch noch die Notenzeile mit der Erkennungsmelodie durch das Bild: eine erfindungsreiche grafische Erinnerung an den Stummfilm und, in ein und demselben Bild, eine ganz neue Art, den suggestiven Subtext der Musik anschaulich zu machen. Sehr sparsam und dadurch äußerst wirkungsvoll wird die Farbe, werden Farbsignale eingesetzt, ein nachtroter Himmel, ein blauroter gestreifter Ball, ein scharlachroter Regenschirm, ein grüner Apfel und einmal ein farbiges Bild des Flüchtenden auf der linken Buchseite: mit Blick auf das große blaue M auf der gegenüberliegenden Seite.
  Die Dramaturgie der Doppelseite beherrscht Jon J Muth meisterlich. Ein guter Comic ist ja stereoskopisch zu lesen: Das Auge muss springen und raffen, dehnen und auf den Punkt bringen, lesen und schauen. Wenn das Kino, nach dem französischen Philosophen Gilles Deleuze, das bewegte und in sich bewegliche Bild ist, so ist der Comic das stehende und durch die Reihung beweglich gemachte Bild.
  Nach der Lektüre dieser ruchlosen Geschichte, aus der die Femegestalten des kommenden Faschismus schon aufragen, wird man Fritz Langs Film mit neuen, schärferen Augen sehen.
HANNS ZISCHLER
Jon J Muth
FOTO: OH
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