Die Geschichte des schottischen Königs Macbeth erzählt von Macht, Mord und Verrat und ist damit heute so aktuell wie damals. Elke Heidenreich stellt die Frage nach dem Wesen des Bösen. Während sich der Text in kleinen Schritten entfaltet, wird er begleitet von den abgründigen Fotos von Tom Krausz. Still liegt das Moor, aber jeden Moment kann ihm die Hexe entsteigen. Hinter den düsteren Mauern eines Schlosses liegt irgendwo ein Dolch, glänzend wie ein Juwel, aber jeden Augenblick kann die Hand des Mörders ihn ergreifen. Eine Parabel über die Schattenseiten des Menschen, poetisch und schaurig illustriert.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Optisch ein gelungenes Buch, meint Alexander Menden, denn so wie auf den Fotografien von Tom Krausz, die dieser im schottischen Hochland aufgenommen hat, stelle man sich tatsächlich die Umgebung der drei Hexen aus "Macbeth" vor: viel Nebel, Moos, karge Bergkuppen, verwitterte Grabplatten, eben "nordische Morbidezza". Dazugestellte Originalzitate führten gemeinsam mit den Fotografien durch das blutige Königsdrama, erläutert Menden. Bedauerlicherweise zeige sich Elke Heidenreich dem Stoff nicht ganz gewachsen, meint er. Ihre allgemeinen Erörterungen über Gut und Böse - in denen auch Verweise auf Bush, die Selbstmordattentate und den allgemeinen Werteverfall nicht fehlen dürfen - nähmen einen vergleichsweise großen Raum neben den knapp gehaltenen Originalzitaten und für sich sprechenden Fotografien ein. Heidenreichs Assoziationen bildeten, so Menden, keine wirkliche Bereicherung dieses sonst sympathischen Bildbandes.
© Perlentaucher Medien GmbH
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