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'In this book, we travel back in time and across the globe, to see how we humans have shaped our world and been shaped by it over the past two million years. The story is told exclusively through the things that humans have made - all sorts of things, carefully designed and then either admired and preserved or used, broken and thrown away. I've chosen just a hundred objects from different points on our journey - from a cooking pot to a golden galleon, from a Stone Age tool to a credit card, and each object comes from the collection of the British Museum' - [from the introduction]. This book…mehr

Produktbeschreibung
'In this book, we travel back in time and across the globe, to see how we humans have shaped our world and been shaped by it over the past two million years. The story is told exclusively through the things that humans have made - all sorts of things, carefully designed and then either admired and preserved or used, broken and thrown away. I've chosen just a hundred objects from different points on our journey - from a cooking pot to a golden galleon, from a Stone Age tool to a credit card, and each object comes from the collection of the British Museum' - [from the introduction]. This book takes a dramatically original approach to the history of humanity, using objects which previous civilisations have left behind them, often accidentally, as prisms through which we can explore past worlds and the lives of the men and women who lived in them. The book's range is enormous. It begins with one of the earliest surviving objects made by human hands, a chopping tool from the Olduvai gorge in Africa, and ends with an object from the 21st century which represents the world we live in today. Neil MacGregor's aim is not simply to describe these remarkable things, but to show us their significance - how a stone pillar tells us about a great Indian emperor preaching tolerance to his people, how Spanish pieces of eight tell us about the beginning of a global currency or how an early Victorian tea-set tells us about the impact of empire. Each chapter immerses the reader in a past civilisation accompanied by an exceptionally well-informed guide. Seen through this lens, history is a kaleidoscope - shifting, interconnected, constantly surprising, and shaping our world today in ways that most of us have never imagined. An intellectual and visual feast, it is one of the most engrossing and unusual history books published in years.
Autorenporträt
Neil MacGregor ist seit 2002 Direktor des Britischen Museums. Zuvor war er von 1987 bis 2002 Direktor der National Gallery in London. 2008 wurde er zum "Briten des Jahres" gewählt, 2010 erhielt er den erstmals verliehenen Internationalen "Folkwang-Preis".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.12.2012

Lehrreich
Die 100 Objekte des
Neil Mac Gregor
Eines der schönsten Geschichtsbücher der letzten Jahre ist nicht als Buch, sondern für das trotz aller Medienrevolutionen noch immer quicklebendige Radio konzipiert worden. In Features für die BBC stellte der Direktor des Britischen Museums Neil Mac Gregor einhundert Objekte vor und erzählte damit eine kleine Weltgeschichte. Es ging um die Mumie des Hornedjitef, ein goldenes Lama der Inkas, um einen Revolutionsteller aus St. Petersburg, eine Kreditkarte und dabei immer auch um die Weise, in der Menschen ihr Leben entwerfen. Der Erfolg war groß und aus der Radioserie wurde ein Buch. Als es 2011 im Verlag C.H. Beck auf deutsch erschien, waren Kritiker und Leser gleichermaßen begeistert.
  Nun kann man die Weltgeschichte in Objekten wieder nachhören. (Neil MacGregor: Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten. Übersetzt von Waltraud Götting, Andreas Wirthensohn. Gelesen von Hanns Zischler, Nico Holonics, Rahel Comtesse, Detlef Kügow. Der Hörverlag, München 2012. 20 CD, ca. 1350 Minuten, 49,99 Euro). Die vollständige Lesung wurde vom Bayerischen Rundfunk aufwendig produziert, im Booklet finden sich kleine, nützliche Abbildungen der Gegenstände und Kunstwerke. Leider hat der Regisseur Antonio Pellegrino die Lesung wie einen Vortrag angelegt. Das klingt dann treu, ernst und gründlich. Der Witz des Buches, das als Museumsführung, nicht als Vorlesung verstanden werden will, leidet darunter. Und dennoch ist man schnell gefangen von diesen Exkursionen zu dem, was bleibt.
JBY
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2011

Die Schatzkammer der Menschheit

Eine Besichtigung der vergangenen zwei Millionen Jahre: Neil MacGregor erzählt anhand von hundert Ausstellungsstücken des British Museum die ganze Weltgeschichte.

Wer etwas opfert, hofft auf eine Gegenleistung, und weil Wahab Ta'lab der Gottheit, die über die jemenitische Stadt Zafar wachte, etwas besonders Wertvolles schenkte, wollte er auch, dass der Empfänger ihn nie vergaß: Er ließ einen Bronzeabguss seiner rechten Hand anfertigen und darauf eingravieren, dass er, "der Sohn von Hisham" aus dem Stamm der Banu Sukhaym, "für sein Heil seine rechte Hand im Gottesschrein dhu-Qabrat" dargebracht habe. Die Schrift reicht von den Fingerwurzeln bis zum Handgelenk und nimmt sich merkwürdig künstlich aus auf diesem wunderbar lebendig geformten Abbild. Sogar der krumme kleine Finger und die gewölbten Nägel des Mannes, der vor etwa 1700 Jahren lebte und opferte, haben so die Zeit überdauert.

Als im vorigen Jahr in England eine hundertteilige Radioserie ebenso viele Objekte aus den Beständen des British Museum vorstellte, geriet das zu einer mittleren publizistischen Sensation. Die Sendereihe war in England Tagesgespräch, sie bediente einerseits das dort wie hier gewachsene Interesse an Geschichte, vermied aber auf der anderen Seite die Untiefen der sonst gern geübten forcierten Aktualisierung eines historischen Gegenstands auf Kosten der gebotenen wissenschaftlichen Trennschärfe. Neil MacGregor, der Direktor des British Museum und Autor der Reihe, nutzte die journalistische Form des Radiofeatures, bei dem unter anderem die Befragung von Experten erwünscht ist, um jede seiner Objektbeschreibung zur Keimzelle einer weitreichenden Darstellung des Umfelds zu machen: Wann ist es entstanden, in welcher Kultur, wer nutzte es wofür, wie sah seine Wirkung aus? Und, nicht zuletzt, wann und wie gelangte es in die Bestände des ehrwürdigen British Museum?

Wenig später wurden die einzelnen Beiträge zu einem ziegelsteindicken Buch zusammengefasst mit jeweils fünf bis sechs Druckseiten sowie einer ganzseitigen Abbildung des beschriebenen Objekts. Jetzt ist der Band auch auf Deutsch erschienen, in leicht vergrößertem Format, mit etwas luftigerem Satz und noch besseren Reproduktionen.

Nach wie vor zielt diese "Geschichte der Welt" einzig auf die Geschichte des Menschen, nicht etwa der Erde oder gar des Weltalls. "Wir werden in diesem Buch immer wieder darauf stoßen", schreibt MacGregor zu Beginn am Beispiel eines zwei Millionen Jahre alten Steinwerkzeugs, "dass die Vorstellung von unserem gemeinsamen Menschsein nicht nur ein Traum der Aufklärung ist, sondern genetische und kulturelle Wirklichkeit." Hinsichtlich der Physis ist das kaum zu bestreiten. Was freilich die Kultur angeht, so durchzieht die einzelnen Kapitel dieses Buchs mehr als nur ein Hauch von Fremdheit: Wenn MacGregor etwa anhand jenes Faustkeils beschreibt, wie er mit einer Replik des Werkzeugs ein zeitgenössisches Brathuhn zerteilt, dann dient das nicht der Vergegenwärtigung eines historischen Artefakts, sondern umgekehrt dem Staunen über das handwerkliche Geschick einer verwehten Kultur.

Die hier präsentierten, ausgiebig beschriebenen und diskutierten Gegenstände sind jedenfalls von der oft wechselvollen Geschichte ihrer Erforschung nicht zu trennen. Erfreulicherweise neigt der Autor dazu, neueren Untersuchungen den ihnen angemessenen Raum zu gewähren, so dass sich nie der Eindruck von Statik ergibt: Die Dinge sind einer ständigen Neubewertung unterworfen, die zwar oft nur Nuancen betrifft, manchmal aber eben doch einen Erkenntnisgewinn beschert. MacGregor schätzt es offensichtlich, wenn die Spuren früherer Besitzer eines Gegenstands wiederum eine ganz eigene Geschichte erzählen, die die jeweilige Entstehungsgeschichte fort- und umschreibt. Wenn also etwa der hinreißende Jadebecher des in Samarkand herrschenden feinsinnigen Tamerlan-Enkels Ulug Beg dreihundert Jahre nach dessen Tod die türkische Aufschrift "Gottes Güte ist grenzenlos" erhält, wird daraus ein Ansatzpunkt für die Beschreibung der Umbrüche einer gesamten Region.

Dieses Konzept, Geschichte anhand von Objekten und aufgelöst in einzelne Schlaglichter zu erzählen, steht in einer langen didaktischen Tradition. Wenn sie heute überhaupt weitergeführt wird, dann besonders im Bereich des Jugendsachbuchs, wo der ästhetische Ansatz, "Geschichte in Geschichten" zu veranschaulichen, seit jeher keine üblen Früchte trägt. MacGregor geht es aber ersichtlich um den Zusammenhang der - auch optisch freigestellten - isolierten Objekte, selbst wenn er zunächst vom einzelnen Gegenstand ausgeht. Denn so wie in der Archäologie der Fundzusammenhang die entscheidende Rolle spielt, so beleuchtet auch der Autor die Dinge, über die er schreibt, gern durch andere, mit denen zusammen sie Gruppen bilden - "Geheimnisse bei Hof" nennt er eine, die Reliefs, Wandmalereien und Grabfiguren aus einer ähnlichen Epoche, aber ganz unterschiedlichen Kulturkreisen umfasst. Andere fragen nach religiösen Riten, Handelskontakten oder dem Einfluss philosophischer Strömungen.

Das letzte Beispiel ist dann eine chinesische Solarlampe mit Lademodul von 2010. Und markiert mit ihrem schon heute leicht staubig wirkenden Design, wie sehr die Dinge im Fluss sind. Auch dieses Buch präsentiert sich daher - wie sein Gegenstand - als work in progress, das in einigen Jahre getrost eine Aktualisierung vertragen könnte. Heute aber wird man lange suchen müssen, um etwas Vergleichbares zu finden.

TILMAN SPRECKELSEN

Neil MacGregor: "Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten".

Aus dem Englischen von Waltraud Götting, Andreas Wirthensohn und Annabel Zettel. Verlag C. H. Beck, München 2011. 816 S., Abb., geb., 39,95 [Euro].

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