Der Lockheed F-104 Starfighter war ein einstrahliges Kampfflugzeug, optimiert für hohe Geschwindigkeit und enorme Steigleistung. Der ehemalige Starfighter-Pilot Rolf Stünkel berichtet "live aus dem Cockpit" von unglaublichen Einsätzen im Kalten Krieg, von seinen Patrouillenflügen entlang der Grenze zur DDR und brenzligen Situationen. Dabei lässt er zahlreiche frühere Fliegerkameraden zu Wort kommen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.11.2014Im Cockpit des Witwenmachers
Es waren mehrere Zufälle im Spiel, warum bei dem 1954 geborenen Rolf Stünkel nicht die zunächst angestrebte Karriere als Musiker klappte, sondern stattdessen eine Laufbahn bei der Marine. Dass aus dem Seefahrer später ein Marineflieger und kurz darauf Starfighter-Pilot wurde, ist Teil einer unterhaltsamen Autobiographie. Stünkel flog mehrere Jahre lang die Lockheed F-104, besser bekannt als Starfighter und berüchtigt als "Witwenmacher". In seinem Buch beschreibt der Pilot, heute als Flugkapitän in einem Airbus A340 unterwegs, unterschiedliche Stationen seiner Ausbildung zum Marineflieger-Pilot und spart auch private Erlebnisse seines Fliegerlebens nicht aus.
Was den Leser aber wohl am meisten interessiert, ist die Beschreibung des Fliegens mit dem Starfighter, auch als "Rakete mit Stummelflügeln" tituliert. Die winzigen Tragflächen der Maschine lieferten lediglich 50 Prozent des zum Fliegen notwendigen Auftriebs, der Rest kam vom besonders aerodynamisch ausgeformten Rumpf. Detailliert erklärt Stünkel die Anforderungen, die es in der F-104 zu meistern galt. Aus Sicht ihres Piloten beschreibt er die F-104 als extrem leistungsfähiges und feinfühlig zu steuerndes Flugzeug mit phantastischen Flugleistungen, auch wenn ihre Reputation unter einer Vielzahl von zumeist tödlichen Abstürzen litt. Stünkel erklärt, warum der Starfighter möglichst immer sehr schnell geflogen werden sollte, auf was es beim Beherrschen der Maschine ankam.
Heute ist ein Starfighter fast nur noch in Amerika am Himmel fliegend zu erleben. Der Autor gibt seinen Lesern die Möglichkeit, sich in die Welt eines F-104-Piloten hineinzuversetzen. Er tut dies amüsant, manchmal flapsig, aber nie knochentrocken. Die Berichte weiterer F-104-Piloten ergänzen die Autobiographie. Einige Schwarzweissaufnahmen hätten eine bessere Druckqualität verdient.
Jsch.
"Mach 2: Meine Jahre im Cockpit des Starfighters". Von Rolf Stünkel, GeraMond-Verlag München, 224 Seiten, 40 Fotos, 22,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es waren mehrere Zufälle im Spiel, warum bei dem 1954 geborenen Rolf Stünkel nicht die zunächst angestrebte Karriere als Musiker klappte, sondern stattdessen eine Laufbahn bei der Marine. Dass aus dem Seefahrer später ein Marineflieger und kurz darauf Starfighter-Pilot wurde, ist Teil einer unterhaltsamen Autobiographie. Stünkel flog mehrere Jahre lang die Lockheed F-104, besser bekannt als Starfighter und berüchtigt als "Witwenmacher". In seinem Buch beschreibt der Pilot, heute als Flugkapitän in einem Airbus A340 unterwegs, unterschiedliche Stationen seiner Ausbildung zum Marineflieger-Pilot und spart auch private Erlebnisse seines Fliegerlebens nicht aus.
Was den Leser aber wohl am meisten interessiert, ist die Beschreibung des Fliegens mit dem Starfighter, auch als "Rakete mit Stummelflügeln" tituliert. Die winzigen Tragflächen der Maschine lieferten lediglich 50 Prozent des zum Fliegen notwendigen Auftriebs, der Rest kam vom besonders aerodynamisch ausgeformten Rumpf. Detailliert erklärt Stünkel die Anforderungen, die es in der F-104 zu meistern galt. Aus Sicht ihres Piloten beschreibt er die F-104 als extrem leistungsfähiges und feinfühlig zu steuerndes Flugzeug mit phantastischen Flugleistungen, auch wenn ihre Reputation unter einer Vielzahl von zumeist tödlichen Abstürzen litt. Stünkel erklärt, warum der Starfighter möglichst immer sehr schnell geflogen werden sollte, auf was es beim Beherrschen der Maschine ankam.
Heute ist ein Starfighter fast nur noch in Amerika am Himmel fliegend zu erleben. Der Autor gibt seinen Lesern die Möglichkeit, sich in die Welt eines F-104-Piloten hineinzuversetzen. Er tut dies amüsant, manchmal flapsig, aber nie knochentrocken. Die Berichte weiterer F-104-Piloten ergänzen die Autobiographie. Einige Schwarzweissaufnahmen hätten eine bessere Druckqualität verdient.
Jsch.
"Mach 2: Meine Jahre im Cockpit des Starfighters". Von Rolf Stünkel, GeraMond-Verlag München, 224 Seiten, 40 Fotos, 22,90 Euro
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