Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Warum gibt es diese kurze Erläuterung zu Machiavellis Principe? Viele gute Gründe ließen sich hierfür anführen. Man könnte ohne Verlegenheit sagen, dass Machiavelli die Politik von der Ethik emanzipiert hat, indem er in seinen Schriften nicht danach fragte, wie ein Herrscher ins Himmelreich kommt, sondern wie er seine Macht und vor allem die Ordnung in seinem Staat erhält. Man könnte sagen, dass Machiavelli, auch wenn er natürlich ein Kind seiner Zeit ist, Umstände und Eigentümlichkeiten der Politik beschreibt, die sich auch heute noch im Wesentlichen wieder finden lassen. Viele weitere Gründe ließen sich darlegen, aber darum geht es hier nicht. Ein Hinweis sei allerdings gestattet: Dies ist kein Ratgeber à la "Machiavelli für ...", in dem schmerzhaft verkürzt Thesen des Florentiners hingestellt werden, um einer Klientel vermeintlich machiavellistische Verhaltensweisen zu präsentieren, die sie zu Macht und Reichtum führen sollen. Ratgeber dieser Art sind mir, mit Verlaub gesagt, ein Graus. Sie verstümmeln Machiavelli und nutzen den Klang seines Namens, um Veröffentlichungen zu bewerben, die besser unveröffentlicht geblieben wären. In dieser kurzen Erläuterung zu Machiavelli berühmtester (und berüchtigtster) Schrift, dem Principe, soll es schlicht und einfach darum gehen, dem Leser einen eigenen und vor allem direkten Zugang zum Principe und zu Niccolò Machiavellis Denken zu eröffnen. Natürlich sollen sich die Leser an Machiavelli reiben, sich ihre Gedanken machen, wenn er augenscheinlich allein Machterhalt und die funktionierende Ordnung als Richtwerte der Politik nennt. Im besten Fall wird auf diese Weise ein Leser angeregt, einen Blick in die Discorsi zu werfen, Machiavellis Hauptwerk, in dem er in einem weitaus bequemeren Rahmen schildert, was für ihn das Wesen der Welt, der Menschen und von Macht und Politik ist. Ich hoffe, dass es gelungen ist, in dieser kurz gehaltenen Bearbeitung des Principe etwas vom "puren" Machiavelli zu transportieren, auf das die Leser auf sein Werk neugierig werden. Niccolò Machiavelli beschrieb so treffend: "Dieses Werk habe ich weder mit rhetorischen Floskeln geschmückt und ausgestattet, noch mit hochtrabenden und feierlichen Worten oder irgendeinem anderen äußerlichen Blendwerk und Zierat, mit denen viele ihr Thema aufzuputzen pflegen; denn ich wollte, daß ihm nichts anderes zur Ehre gereiche, als durch die Mannigfaltigkeit des Inhalts und die Bedeutung des Gegenstandes zu gefallen."
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