Lenin, Stalin, Marx und Engels sind gefallen. In der Revolution von 1989 sind ihre Bilder zerstört worden. Wie in der Reformation, als die Statuen und Bilder der Heiligen physisch vernichtet wurden. Historiker, Kunsthistoriker, Kirchenhistoriker und Literaturhistoriker bilanzieren in diesem Band den Kenntnisstand zu einem großen Thema der europäischen Geschichte. Das Spannungsverhältnis zwischen Bilderverehrung und Bilderzerstörung wird in seiner europäischen und säkularen Dimension erörtert, der zeitliche Bogen vom Spätmittelalter bis zum 20. Jahrhundert gespannt. Wahrnehmungsprozesse und die Handlungsdimension im Umgang mit Bildern werden intensiv diskutiert und Perspektiven für die fächerübergreifende Forschung aufgezeigt. In drei allgemeinen Beiträgen positionieren ein Kunsthistoriker, ein Historiker und ein Theologe das Thema aus der Perspektive ihres Faches. Ein inhaltlicher Schwerpunkt des Bandes liegt auf dem Bildersturm der Reformationszeit, doch wird dieser eingeordnet in eine Untersuchung der Bedeutung der Bilderverehrung und des aufkommenden Bildergenusses im Spätmittelalter sowie in eine Erörterung des konfessionell gebrochenen Verhältnisses zu Bildern in der Neuzeit. In die Gegenwart führen schließlich die Fragen nach der Bedeutung des "Arteklasmus" im Zeitalter der modernen Kunst sowie nach der Rolle von Bildern in den "Politischen Religionen" des Faschismus und Kommunismus im 20. Jahrhundert. Ein synthetisierender Bericht fasst die Schwerpunkte der Diskussion auf dem Kongress zusammen.
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"In schnörkellos präziser Sprache bringt uns Andrea Pühringer, die sich als profunde Kennerin nicht nur der von ihr vorgestellten Fälle, sondern der komplexen stadt- und finanzgeschichtlichen Forschungslandschaft insgesamt erweist, eine schwierig zu erschließende Materie nahe, die zentralen Stellenwert für die frühneuzeitliche Stadtgeschichtsforschung besitzt." Olaf Mörke in: Das Historisch-Politische Buch, Heft 3/2003 "Eine höchst verdienstvolle, viele Faktoren berücksichtigende Aufarbeitung der österreichischen Stadtentwicklung in der Frühen Neuzeit ist dadurch entstanden, die nicht nur für österreichisches Terrain Neuland betritt." Martin Scheutz in: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, 111/3-4 (2003)