Die Arbeit untersucht die Biographie des protestantischen Theologen Adam Struensee (1708-1791), der in der bisherigen Forschungsliteratur vor allem als Vater des Aufklärers Johann Friedrich Struensee präsent ist, im 18. Jahrhundert jedoch selbst eine bekannte und umstrittene Persönlichkeit war.Die Arbeit ist als der erste Versuch einer umfangreichen biographischen Darstellung anzusehen. Mit Methoden der neueren Biographieforschung werden auf umfangreicher Quellengrundlage nicht nur einseitige Bewertungen und unzureichende Darstellungen Adam Struensees korrigiert und zentrale Aspekte seines Lebenslaufes völlig neu beleuchtet, sondern insbesondere die Prozesse der Identitätsbildung rekonstruiert. Der Fokus liegt dabei auf der Frage nach dem Zusammenhang von Religion und Männlichkeit. Unter Heranziehung von Methoden der Genderforschung wird am Beispiel Struensees untersucht, was es im 18. Jahrhundert - dem Zeitalter der Aufklärung - bedeutete, ein frommer Mann zu sein.
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