Mit radikalem Humor beschreibt Faldbakkens neuer Roman einen existentiellen Kampf: Schwarz gegen Weiß, Unten gegen Oben, Rebellion gegen Kommerz. Das Buch spielt in einer hyperrealen Gegenwart, in der sexuelles Draufgängertum und Vergewaltigungen, Markenprodukte und Fälschungen, Nazis und Linke zum Verwechseln ähnlich sind. Rebel, ein Nihilist des 21 . Jahrhunderts, gehört dem subkulturellen Milieu an. Macht wiederum arbeitet für internationale Konzerne und ist auf Impulse der Szene angewiesen. Die Situation spitzt sich zu, als die beiden sich verbünden. Dabei spielen attraktive asiatische Mädchen im Teenageralter und Passagen aus Hitlers Mein Kampf eine entscheidende Rolle. "Ich wäre glücklich, vergessen zu können, aber ich habe aufgehört, Drogen zu nehmen, es macht mir kein schlechtes Gewissen mehr", sagt Rebel, nachdem er in der Eingangsszene verzweifelt versucht hat, sich mit einer Salatgurke zu befriedigen. "Alles, was mir kein schlechtes Gewissen macht, erscheint mir sinnlos."
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Für "Analfixierte" sei der Roman unabdingbar, meint Tobias Timm, verrät uns aber nicht, ob er dazugehört. Die Geschichte von den zwei Helden Macht und Rebel beschränke sich aber nicht auf "Analismen". Die beiden sind recht unterschiedlich und doch verwandt: Der eine organisiert Untergrundpartys, der andere will groß in die Wirtschaft einsteigen. Beide verbindet eine Abscheu gegen die Schwächeren. Neben politischen Grundsatzfragen geht es auch immer wieder um das Gefühl, heute gegen nichts mehr sein zu können, weil jede Haltung akzeptiert ist. Der norwegische Autor und Künstler sei "laut und böse", informiert Timm, so sehr, dass er beizeiten eine Pause brauchte, um mit neuer Kraft weiter zu lesen. Die drastischen Schilderungen stören den Rezensent offenbar, manches aber lese sich auch "schnell und gut". "Punk is dead" schreie Faldbakken in die Welt hinaus, und will mit seinem Buch doch sagen: lang lebe der Punk.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Der Autor weiss sich virtuos zwischen den Sprachen und Stimmungen zu bewegen. Die Fragen, die er aufwirft, treffen ins Herz der Gegenwart." (Neue Zürcher Zeitung)
"Die provokanteste Romansatire des Herbstes." Neue Zürcher Sonntagszeitung