Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Pädagogik - Sozialpädagogik, Note: 1,3, Technische Universität Dortmund, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach Machtprozessen und Abhängigkeitsverhältnissen, die sich innerhalb der Heimerziehung zwangsläufig zwischen den Pädagogen*innen und Kindern beziehungsweise Jugendlichen im Alltag ergeben müssen, obwohl aufgrund von Reformationsprozessen längst nicht mehr vom Heim als totalitäre Institution gesprochen werden kann. Ob und inwiefern Machtprozesse in der Heimerziehung noch aktuell sind, wird in der Arbeit beleuchtet. Dem vorangestellt seien zunächst aber begriffliche Differenzierungen zwischen Macht, Gewalt, Herrschaft und Autorität. Es folgt eine Untersuchung dessen, welche Rolle Macht in der Sozialen Arbeit einnimmt, bis der Fokus schließlich auf Machtprozesse in der Heimerziehung, ihre Quellen und die damit verbundenen Konsequenzen gerichtet wird. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine funktionale Asymmetrie mit strukturellem Machtgefälle hierbei charakteristisch für die Beziehungsarbeit zwischen Professionellen der Sozialen Arbeit und den Adressaten sei, um eine konstruktive Zusammenarbeit zu ermöglichen. Wie ließe sich dies auf die Erziehung der Kinder und Jugendlichen im sogenannten betreuten Wohnen übertragen? Goffman sprach von einer Autorität, der die Kinder und Jugendlichen alltäglich ausgesetzt seien. Sind Macht und Autorität in der Heimerziehung trotz der zahlreichen Reformprozesse zeitlose Phänomene, die weitreichenden Einfluss auf die Sozialisation der Kinder und Jugendlichen nehmen? Ist dies nicht paradox, wenn man bedenkt, dass der Erziehungsauftrag die freie Entfaltung und die Entwicklung zu einem mündigen, autonomen Menschen als Ziel vorsieht? Schließen sich freie Persönlichkeitsentfaltung und machtgeladene Erziehung nicht gegenseitig aus?
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