Die Autorin beschreibt ausgehend von ihren Seherfahrungen im Theater (Mittelreich, 2017 und Die Kränkungen der Menschheit, 2019) sowie einem Gespräch mit der Regisseurin Anta Helena Recke, wie Rassismus als Machtsystem funktioniert. Das besondere Potenzial der Aufführungen sieht sie in der potenziellen Umkehr der von Zuschauer:Innen internalisierten rassistischen Denkmuster. Koutouan verfolgt einen kritisch-phanomenologischen Ansatz und verbindet Aufführungsanalyse, Interview und deutsche Kolonialgeschichte mit ihrer eigenen Biografie. Die Autorin macht ihre Positionierung als Schwarze cis-Frau transparent und reflektiert ihre persönlichen Rassismuserfahrungen im Hinblick auf ihr wissenschaftliches Schreiben als einen methodischen Zugang.