Mit deutscher Ungeduld kommst du in China nicht weit, wird Scherzer zu Beginn seines Aufenthalts gewarnt. Also übt er sich im Straßenverkehr ebenso in Gelassenheit wie beim Tempelbesuch. Aber er sieht umso genauer hin, wer und was ihm begegnet. Und er stellt jedem vier Fragen, ob taoistischer Priester, Koch, Heiler oder Gefängniswärterin: Was ist für Sie ein guter Tag? Was ein schlechter? Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft? Was für die Zukunft Ihres Landes? Der Fremde kann alles fragen, wird aber nicht alles erfahren und noch weniger begreifen, sagt man ihm. Scherzer jedoch gelingt es,…mehr
Mit deutscher Ungeduld kommst du in China nicht weit, wird Scherzer zu Beginn seines Aufenthalts gewarnt. Also übt er sich im Straßenverkehr ebenso in Gelassenheit wie beim Tempelbesuch. Aber er sieht umso genauer hin, wer und was ihm begegnet. Und er stellt jedem vier Fragen, ob taoistischer Priester, Koch, Heiler oder Gefängniswärterin: Was ist für Sie ein guter Tag? Was ein schlechter? Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft? Was für die Zukunft Ihres Landes? Der Fremde kann alles fragen, wird aber nicht alles erfahren und noch weniger begreifen, sagt man ihm.
Scherzer jedoch gelingt es, dem fernen Land mit einer höchst originellen Reportage erstaunlich nahezukommen.
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Autorenporträt
Scherzer, Landolf
Landolf Scherzer, 1941 in Dresden geboren, lebt als freier Schriftsteller in Thüringen. Er wurde durch Reportagen wie "Der Erste", "Der Zweite" und "Der Letzte" bekannt.
Bei Aufbau sind ebenfalls seine Bücher "Der Grenzgänger", "Immer geradeaus. Zu Fuß durch Europas Osten", "Urlaub für rote Engel. Reportagen", "Fänger & Gefangene. 2386 Stunden vor Labrador und anderswo", "Madame Zhou und der Fahrradfriseur. Auf den Spuren des chinesischen Wunders", "Stürzt die Götter vom Olymp. Das andere Griechenland", "Der Rote. Macht und Ohnmacht des Regierens" und "Buenos días, Kuba. Reise durch ein Land im Umbruch" lieferbar.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Klarer Fall von pseudophilosophischer Selbstdarstellung, schimpft Detlev Claussen über dieses Buch von Landolf Scherzer. Ein journalistischer Scherz, und zwar ein ziemlich schlechter ist für den Rezensenten Scherzers Versuch, durch möglichst naives Fragen kluge Antworten zu bekommen. Das geht gründlich in die Hose, der Ertrag, eine schnöde postkommunistische Weisheit, ist laut Claussen das Papier nicht wert. Dabei findet Claussen die DDR-sozialisierten Gesprächspartner des Autos durchaus interessant und ebenso den Blick auf realsozialistische Traditionen in China. Die Unterschiede zwischen DDR und VR werden für sein kritisches Empfinden aber viel zu glatt gebügelt und die rasante Entwicklung Chinas nicht genügend gewürdigt.