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Dieses Buch zeugt vom legären Reichtum indischer Großmoguln: Smaragde, so groß wie Taubeneier, die in einem kunstvoll für die Maharani Sita Devi von Baroda gearbeiteten Geschmeide zu bestaunen sind, brillantenbesetzte Taschenuhren aus der Werkstatt J. W. Bensons (von 1880), eigens für die Fürstentafel handgemaltes Porzellan, Koffer von Louis Vuitton in Sonderausstattung, Rolls-Royce und märchenhaft eingerichtete Paläste...

Produktbeschreibung
Dieses Buch zeugt vom legären Reichtum indischer Großmoguln: Smaragde, so groß wie Taubeneier, die in einem kunstvoll für die Maharani Sita Devi von Baroda gearbeiteten Geschmeide zu bestaunen sind, brillantenbesetzte Taschenuhren aus der Werkstatt J. W. Bensons (von 1880), eigens für die Fürstentafel handgemaltes Porzellan, Koffer von Louis Vuitton in Sonderausstattung, Rolls-Royce und märchenhaft eingerichtete Paläste...
Autorenporträt
Dr. Amin Jaffer ist Kurator der Asiatischen Abteilung des Victoria and Albert Museums und Spezialist für Indische Kunst und Kultur im Zeitalter des europäischen Einflusses.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.02.2008

NEUE REISEBÜCHER

Für den Tisch Dunkle Männer mit fetten Klunkern sieht man heute nur noch in Hip-Hop-Videos. Doch was da bei 50 Cent oder Snoop Dogg um den Hals baumelt, wäre für die Maharadschas zur Kolonialzeit nicht mehr gewesen als ein Fußkettchen. Die reichen indischen Fürsten behängten sich mit ganz anderen Kalibern: Mit Steinchen wie den birnenförmigen "Indore Pears" zum Beispiel, zwei Diamanten groß wie Taubeneier, jeder ungefähr siebenundvierzig Karat. Kistenweise schleppten sie auf ihren Reisen ins britische Mutterland Smaragde, Rubine oder Saphire mit sich herum und verzückten damit die englischen Juweliere.

Seit die Briten die Macht übernahmen, mussten die Maharadschas keine Armeen oder Eroberungskriege mehr finanzieren, stattdessen investierten sie in Bauprojekte und Luxusgüter. Mit welchen Kostbarkeiten sie sich umgaben, zeigt der Bildband "Made for Maharajas" von Amin Jaffer, dem Direktor für Asiatische Kunst bei Christie's in London.

Bei der Kleidung oder bei der Architektur der märchenhaften Paläste ist der Einfluss des Westens nicht zu übersehen: Besonders interessant aber wird es da, wo europäische Handwerkskunst auf orientalische Phantasie trifft. So ließ sich der Nawab von Bahawalpur um das Jahr 1880 ein versilbertes Bett aus Rosenholz anfertigen, auf dessen Ecken vier Statuen nackter Schönheiten aus Frankreich, Spanien, Italien und Griechenland stehen. Durch eine besondere Mechanik in der Matratze konnte er die Frauen mit den Augen zwinkern oder mit Fächern wedeln lassen.

Der Reichtum der Maharadschas beflügelte in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts den Juwelier Cartier zu opulenten Colliers und den deutschen Architekten Eckart Muthesius zu dem modernen Manik-Bagh-Palast im Art-déco-Stil. Doch mit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1947 kam auch das Ende ihrer Macht. Das Einkommen der Fürsten reichte schlicht nicht mehr für den luxuriösen Lebensstil aus. Ein Grund mehr, die Pracht auf dem Papier zu bewundern.

brin

Amin Jaffer: "Made for Maharajas. Luxus und Design". Christian-Verlag, 276 Seiten, gebunden, 75 Euro

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