Pastöse Gesten Robert Janitz (geb. 1962 in Alsfeld, lebt und arbeitet in New York) legt in seinen Malereien Prozesse frei. Dabei beschäftigt er sich mit der Verbindung von Bewegung, Gesten und Rhythmik auf der Leinwand. Hierzu wischt der Künstler ein Öl-Wachs-Mehl-Gemisch auf die in einem Farbverlauf grundierten Leinwände. Seine Arbeiten speisen sich in ihrem Farbauftrag aus banalen Handbewegungen, wie man sie beim Beschmieren eines Butterbrotes oder dem Auftragen von Mörtel beim Fliesenlegen vorkommen: Gesten des Alltags und des Handwerks. Die breiten und geometrisch angelegten Striche in Janitz' Kompositionen erinnern zudem in ihren symmetrischen Strukturen und der Strichführung an das lateinische Alphabet oder die im Sanskrit verwendete Devanagari-Schrift, die Janitz selbst studierte. Neben einer ungebrochenen ästhetisch kontemplativen Wirkung zeigen die pastösen Wischungen eine neue, eigene Auseinandersetzung mit der Abstraktion in der Malerei, die in der Tradition von Meistern wie Markus Lüpertz und Günter Förg steht. Mit großzügiger Spontaneität und malerischer Akkuratesse verbindet der Künstler Farbe und Form, ohne in das Erzählerische zu gleiten. Nach Stationen in Frankfurt, Berlin und Paris nennt Janitz seit mehr als zehn Jahren New York sein Zuhause. Die Monografie dokumentiert die dort entstandenen Arbeiten. Mit Texten von Catherine Taft und Suzanne Hudson.