Madeleine Riffaud ist laut Wikipedia am 23. August 1924 geboren. Sie ist eine französische Dichterin, Journalistin, Kriegsberichterstatterin und war Mitglied des französischen Widerstandes der Résistance. Dass sie im August ihren 98. Geburtstag feiern konnte, ist alles andere als selbstverständlich,
denn sie wurde von der Gestapo gefoltert und zu Tode verurteilt. “Madeleine, die Widerständige” ist…mehrMadeleine Riffaud ist laut Wikipedia am 23. August 1924 geboren. Sie ist eine französische Dichterin, Journalistin, Kriegsberichterstatterin und war Mitglied des französischen Widerstandes der Résistance. Dass sie im August ihren 98. Geburtstag feiern konnte, ist alles andere als selbstverständlich, denn sie wurde von der Gestapo gefoltert und zu Tode verurteilt. “Madeleine, die Widerständige” ist ihre Geschichte.
Der gerade erschienene erste Band “Die entsicherte Rose” ist der Auftakt zu einer Trilogie, die Riffauds Leben erzählen soll. Anfangs war Riffaud vom dem Medium “Comic” wohl nicht so begeistert, aber Jean David Morvan konnte sie überzeugen und ich glaube das Resultat spricht absolut für sich. Morvan hatte von Riffaud in einer Dokumentation gehört und sofort die Idee für diesen Comic. Es kam zu einem Treffen, dann zu mehreren und so erzählte Riffaud ihre Lebensgeschichte ein ums andere Mal, während Morvan und der Zeichner Dominique Bertail sich eifrig Notizen machten, um den Comic so nah an ihren Erinnerungen zu gestalten, wie möglich.
Die Geschichte beginnt in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen in einem kleinen französischen Dorf, wo Riffaud als Kind direkt eine traumatische Erfahrung mit einer liegengebliebenen Fliegerbombe macht. Der Comic spart auch die brutalen Erlebnisse nicht aus. Am Ende des ersten Bandes wird Riffaud viel Zeit in einer Tuberkulose-Klinik verbracht haben und in den Widerstand eingetreten sein.
Erzählt wird Riffauds Lebensgeschichte in wunderschönen blauen Tuschezeichnungen, die dem Comic einen sanften Anstrich geben und teilweise im Kontrast zu der durchaus grausamen Erzählung stehen. Besonders gut gefallen haben mir die immer wieder vorkommenden Splash-Panels, also einzelne Panels, die sich über die ganze Seite oder den Großteil davon erstrecken. Die FAZ behauptet, Bertails Kunst sei “konventionell” und “seitenarchitektonisch unoriginell”, aber wer die FAZ ernst nimmt, ist selbst schuld. Ich finde die Zeichnung fügen sich super in die Geschichte ein. Sie treten da in den Hintergrund, wo die Geschichte ihre eigene Wirkmacht entfaltet und setzen trotzdem immer wieder eigene Glanzpunkte. Ja, hinsichtlich des Seitenaufbaus habe ich schon einfallsreichere Comics gesehen, aber es geht hier ja auch nicht darum, ein Effektfeuerwerk abzufeuern.
Die Geschichte, die hier erzählt wird – Madeleine Riffauds Lebensgeschichte – ist jedenfalls absolut erzählenswert und wird von Morvan und Bertail exzellent eingefangen. Eine große Empfehlung an euch und eine Frage an den Verlag: Wann erscheint Band 2 und wo kann ich ihn vorbestellen?