Unverblümte Bekenntnisse, homoerotisches Knistern, laszive Spiele im Bärenfell - dieser Roman über eine schwungvolle Dreiecksbeziehung besticht durch seine Freizügigkeit. Er reflektiert zeitlose Themen wie Geschlechterrollen und Identitätskonflikte. Théophile Gautier, der passionierteste Ästhet der französischen Literatur, beherrscht wortgewaltige Tiraden ebenso wie konzise Pointen.
Der junge Edelmann D'Albert schwankt zwischen sinnlosem Aktionismus und dekadenter Lethargie. Sein sehnlichster Wunsch: eine Geliebte. Doch kaum eine Frau könnte seinen verstiegenen Vorstellungen entsprechen. Als er in einem Salon die kecke Rosette kennenlernt, hat er zwar eine Gefährtin für seine sinnlichen Eskapaden. Aber trotz vereinzelter Glücksmomente wird er ihrer schnell überdrüssig. Da tritt der grazile Théodore de Sérannes auf den Plan. Rosette ist ihm sogleich erlegen, und auch D'Albert fühlt sich wie magisch zu ihm hingezogen. Sollte ein Mann seinen Traum von Vollkommenheit erfüllen? Oder verbirgt sich hinter dem androgynen Kavalier eine Mademoiselle? In der aufwühlenden Situation weiß D'Albert nur das Eine: Dieses Geschöpf muss er lieben.
Neuübersetzung zum 200. Geburtstag des Autors am 30. August 2011
Der junge Edelmann D'Albert schwankt zwischen sinnlosem Aktionismus und dekadenter Lethargie. Sein sehnlichster Wunsch: eine Geliebte. Doch kaum eine Frau könnte seinen verstiegenen Vorstellungen entsprechen. Als er in einem Salon die kecke Rosette kennenlernt, hat er zwar eine Gefährtin für seine sinnlichen Eskapaden. Aber trotz vereinzelter Glücksmomente wird er ihrer schnell überdrüssig. Da tritt der grazile Théodore de Sérannes auf den Plan. Rosette ist ihm sogleich erlegen, und auch D'Albert fühlt sich wie magisch zu ihm hingezogen. Sollte ein Mann seinen Traum von Vollkommenheit erfüllen? Oder verbirgt sich hinter dem androgynen Kavalier eine Mademoiselle? In der aufwühlenden Situation weiß D'Albert nur das Eine: Dieses Geschöpf muss er lieben.
Neuübersetzung zum 200. Geburtstag des Autors am 30. August 2011
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Gar nicht recht fassen kann Rezensent Thomas Laux, wie modern ihm der französische Schriftsteller Theophile Gautier in gleich mehreren neu übersetzten Werken vorkommt. Das hat nicht nur mit den sehr freigeistigen Ansichten, sondern schon ganz grundsätzlich mit seiner Erzählhaltung zu tun, damit vor allem, dass dem Erzähler ein weiterer Kommentator des Erzählens mit einiger Herablassung gerne ins Wort fällt. Aber auch mit den Inhalten selbst. Im Romanerstling "Mademoiselle de Maupin", dessen Neuübersetzung als "ansprechend" gelobt wird, etwa geht es sehr wohl um die titelgebende Mademoiselle, die sich freilich als geschlechterwechselnde Person herausstellt und auch als Theodore de Serannes auftritt. Und als solche und solcher Männer wie Frauen verführt, wiewohl es dann aus gutem Grund in der männlichen (Nicht)Inkarnation nie zum äußersten kommt. So stellt sich, resümiert der Rezensent, schon in diesem ersten Roman die Frage nach Geschlechtsidentität als die "Frage nach der Identität schlechthin".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der Roman des jungen Gautier war lange ein Geheimtipp, trotz seines freizügigen Inhalts. Heute gilt die bizarre Dreiecksgeschichte als Bibel der literarischen Dekadenz.« DER TAGESSPIEGEL, 26.06.2011
»Gautier hat mit "Mademoiselle de Maupin" einen raffiniert erotischen Roman geschrieben, ein köstliches Verwirrspiel mit permanentem Augenzwinkern. Dabei dekliniert er die vergnüglichsten Facetten des Liebeslebens mit Anspielungen auf den Hermaphrodismus und die Bisexualität durch, und zwar so humorvoll, dass die Lektüre den Leser unablässig schmunzeln lässt.«