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Der französische Schriftsteller, Journalist und Bohemien Théophile Gautier (1811-1872) gehörte zum engeren Freundeskreis von Victor Hugo und vertrat als einer der ersten Autoren die Theorie des l'art pour l'art, der zweckfreien Kunst um ihrer selbst Willen. Mit "Mademoiselle Maupin" veröffentlichte er 1835 seinen ersten Roman. In einer Abfolge von Briefen werden darin die erotischen Abenteuer einer jungen Frau geschildert, die als Mann verkleidet ihr Liebesideal jenseits der traditionellen Geschlechterrollen zu verwirklichen sucht.

Produktbeschreibung
Der französische Schriftsteller, Journalist und Bohemien Théophile Gautier (1811-1872) gehörte zum engeren Freundeskreis von Victor Hugo und vertrat als einer der ersten Autoren die Theorie des l'art pour l'art, der zweckfreien Kunst um ihrer selbst Willen. Mit "Mademoiselle Maupin" veröffentlichte er 1835 seinen ersten Roman. In einer Abfolge von Briefen werden darin die erotischen Abenteuer einer jungen Frau geschildert, die als Mann verkleidet ihr Liebesideal jenseits der traditionellen Geschlechterrollen zu verwirklichen sucht.
Autorenporträt
Théophile Gautier (1811-1872) veröffentlichte ab 1830 Lyrik und Prosa, darüber hinaus arbeitete er als Kritiker. Der vollendete Stilist und aufgeklärte Romantiker entwickelte sich zum bedeutendsten Theoretiker der Literaturbewegung Le Parnasse. Zu seinen zahlreichen Bewunderern zählten Flaubert und Baudelaire, der ihm Die Blumen des Bösen widmete.

Mit seiner berühmten roten Weste wurde er 1833 zur Symbolfigur der romantischen Bewegung. Er gilt als Begründer des l'art pour l'art, einer Dichtung frei aller Zwecke und Indienstnahmen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Gar nicht recht fassen kann Rezensent Thomas Laux, wie modern ihm der französische Schriftsteller Theophile Gautier in gleich mehreren neu übersetzten Werken vorkommt. Das hat nicht nur mit den sehr freigeistigen Ansichten, sondern schon ganz grundsätzlich mit seiner Erzählhaltung zu tun, damit vor allem, dass dem Erzähler ein weiterer Kommentator des Erzählens mit einiger Herablassung gerne ins Wort fällt. Aber auch mit den Inhalten selbst. Im Romanerstling "Mademoiselle de Maupin", dessen Neuübersetzung als "ansprechend" gelobt wird, etwa geht es sehr wohl um die titelgebende Mademoiselle, die sich freilich als geschlechterwechselnde Person herausstellt und auch als Theodore de Serannes auftritt. Und als solche und solcher Männer wie Frauen verführt, wiewohl es dann aus gutem Grund in der männlichen (Nicht)Inkarnation nie zum äußersten kommt. So stellt sich, resümiert der Rezensent, schon in diesem ersten Roman die Frage nach Geschlechtsidentität als die "Frage nach der Identität schlechthin".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Der Roman des jungen Gautier war lange ein Geheimtipp, trotz seines freizügigen Inhalts. Heute gilt die bizarre Dreiecksgeschichte als Bibel der literarischen Dekadenz.« DER TAGESSPIEGEL, 26.06.2011
»Gautier hat mit "Mademoiselle de Maupin" einen raffiniert erotischen Roman geschrieben, ein köstliches Verwirrspiel mit permanentem Augenzwinkern. Dabei dekliniert er die vergnüglichsten Facetten des Liebeslebens mit Anspielungen auf den Hermaphrodismus und die Bisexualität durch, und zwar so humorvoll, dass die Lektüre den Leser unablässig schmunzeln lässt.«