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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Nibelungenlied, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wenn eine Frau aus der Rolle der hilfreichen Begleiterin des Mannes heraustritt und selbstständig agiert, hat das schreckliche Folgen." (SCHULZE 2004). Dies vermittelt das Nibelungenlied, in welchem die mächtige und autonome Königin Brünhild als ungewöhnliches Phänomen, ja sogar als ein Störfaktor, auftritt. Ihre Macht soll von einem Mann überwunden werden, um die…mehr

Produktbeschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Nibelungenlied, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wenn eine Frau aus der Rolle der hilfreichen Begleiterin des Mannes heraustritt und selbstständig agiert, hat das schreckliche Folgen." (SCHULZE 2004). Dies vermittelt das Nibelungenlied, in welchem die mächtige und autonome Königin Brünhild als ungewöhnliches Phänomen, ja sogar als ein Störfaktor, auftritt. Ihre Macht soll von einem Mann überwunden werden, um die gesellschaftliche Ordnung in der Erzählwelt wiederherzustellen. Denn eine mächtige Frau ist für das Narrativ des Nibelungenliedes eine gefährliche Frau. Kriemhild wird im Gegensatz zu Brünhild als höfische Dame eingeführt. Durch die zunehmende Macht, die Kriemhild gewinnt und einsetzt, handelt sie jedoch nicht mehr nach dem Idealbild einer tugenderîohen vrouwe, im Gegensatz, sie entwickelt sich zu einer blutrünstigen Rächerin. Während sich Brünhild im Laufe des Liedes der Rolle der höfischen Dame annähert, entwickelt Kriemhild 'unerwünschte' Handlungsweisen und entfernt sich immer weiter von dem im Nibelungenlied beschriebenen Prototyp einer adligen Frau. Diese quasi-chiastische Struktur im Auftreten der beiden Frauen wird in der Forschung erwähnt ( Vgl. FRAKES 1994; FRANK 2004; LIENERT 2003; NOLTE 2004; SCHULZE 2004; SEITTER 1987). In der vorliegenden Bachelorarbeit möchte ich das Thema vertiefen, indem ich diese Struktur herausarbeite, um herauszufinden, ob die Macht der beiden Frauen sich ebenfalls quasi-chiastisch verhält. Um das Machtverhältnis der beiden Frauen vergleichen zu können, ist es relevant, die Entwicklung ihrer Mächte separat zu betrachten. Diese sind in den Beziehungen zu den anderen Figuren sichtbar und lässt sich folglich anhand von Beziehungsverhältnissen herausarbeiten. Für diese Betrachtungen sind folgende Fragen von zentraler Bedeutung: WelcherMacht- und Gewaltformen bedienen sich Brünhild und Kriemhild? Auf welche Art und Weise und mit welchen Mitteln führen sie die unterschiedlichen Machtformen aus? Wie wirkt sich Brünhilds und Kriemhilds Macht auf die Figuren aus und wie verändert sich diese Macht im Laufe der Zeit? Existiert in der Gesellschaftsordnung des Nibelungenliedes eine vom Mann unabhängige Macht der Frauen? Dabei lautet meine Arbeitshypothese, dass die quasi-chiastische Struktur in den Beziehungen und Machtformen der beiden Frauen sichtbar ist. Je mehr Kriemhild an vom Mann unabhängiger Macht gewinnt, desto mehr verliert Brünhild diese Machtform.
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